In der Halbzeit kippten die Trainerbänke um im zugigen My-Dinh-Nationalstadion, das sichtbar in die Jahre gekommen ist. Doch diese Panne blieb nicht die kurioseste Szene beim dritten Freundschaftsspiel von Borussia Dortmund auf der Asienreise. Fünf Minuten vor dem eigentlichen Spielende sorgte BVB-Keeper Marcel Lotka in Vietnam für einen verrückten Zwischenfall.
BVB-Trainer Terzic: „Habe ich noch nie erlebt“
„Als Trainer habe ich so eine Situation noch nicht erlebt“, sagte Edin Terzic. „Als Fan erinnere ich mich an das Spiel in Madrid, wo das Tor vor dem Spiel gefallen ist. Ich glaube, es war 1998.“ Was war passiert? Nach einem Foul von Soumaila Coulibaly gab es Strafstoß für Vietnam. Lotka wollte sich vorbereiten und auf Spannung kommen. Dazu sprang er hoch und hämmerte mit den Händen gegen die Latte. „Da war gar nicht viel Kraft dabei“, meinte der 21-Jährige auf Nachfrage.
In Deutschland wäre das auch kein Problem gewesen, in Vietnam schon: Der Querbalken löste sich aus der Verankerung im rechten Torpfosten, weil das Gehäuse nicht verschweißt war, sondern nur die Teile ineinandersteckten. Zwischen Latte und Pfosten klaffte ein Loch. Emre Can bemerkte das und wies Schiedsrichter Muhammad bin Nasaruddin darauf hin, der das Spiel daraufhin unterbrach.
BVB-Testspiel für sechs Minuten unterbrochen
Lotka versuchte, den Schaden zu beheben, konnte die Latte aber wegen der Abspannung des Tornetzes nicht in die richtige Position zurückdrücken. Dann kamen viele fleißige Helferlein mit einem Hocker und machten sich an die Arbeit. Minutenlang wurde gezogen und gezerrt, doch ohne Erfolg. Erst als die Hilfskräfte auf die Idee kamen, die Verankerung des Tornetzes und damit die Spannung zu lösen, ließ sich der Querbalken wieder auf dem Pfosten fixieren.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, erklärte Lotka. Nach sechs Minuten Pause konnte das Spiel endlich weitergehen. Vietnams Tuan Hai erzielte den Siegtreffer. „Schade, ich hätte lieber zu Null gespielt“, sagte Lotka, der nur im zweiten Durchgang im Tor stand. Der BVB wollte noch auf den Ausgleich drängen. Aber nicht mit dem Referee: Der pfiff die Partie nach 17 Sekunden Nachspielzeit pünktlich ab. „Da hätten wir gerne mehr Nachspielzeit gehabt“, meinte Terzic.
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