BVB-Talent Julian Rijkhoff in der Sackgasse Keine Einsatzzeit, keine Angebote

BVB-Talent Julian Rijkhoff und die Frage nach der Zukunft: Personalie wird zum Politikum
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Ein arbeitsreicher Sommer liegt hinter Sebastian Kehl. Borussia Dortmunds Sportdirektor hat viel Zeit in die Kaderplanung investiert, unzählige Gespräche geführt und Transfers abgewickelt. Ein Thema aber liegt noch immer auf seinem Schreibtisch, für das Kehl noch keine befriedigende Lösung gefunden hat. Die Zukunft von BVB-Talent Julian Rijkhoff (Vertrag bis 2025) ist weiter offen. Die Personalie wird zum leidigen Dauerthema.

Stimmungsdämpfer für Rijkhoff

Seit Monaten liegen Klub und Spieler über Kreuz, welcher Weg der Beste für die weitere Karriere des 18-Jährigen ist. Rijkhoff und sein Berater, Ex-Profi Dick van Burik, vertreten die Meinung, dass nach zwei Jahren in der U19 die Zeit für den nächsten Schritt gekommen ist. Der BVB sieht sein Sturm-Juwel aber körperlich nicht in der Verfassung dafür, sich bereits im Seniorenfußball zu etablieren.

Dennoch nahm Julian Rijkhoff im Juli zunächst für rund zwei Wochen unter Edin Terzic am Training der Profis teil. Beim 7:0-Sieg im ersten Testspiel gegen Westfalia Rhynern stand der Angreifer in der Startelf, spielte eine Halbzeit lang und erzielte einen Treffer. Auch beim zweiten Test gegen RW Oberhausen (3:2) wurde Rijkhoff nach einer guten Stunde eingewechselt. Im anschließenden Test gegen RW Erfurt und auf der dann folgenden USA-Reise gehörte Rijkhoff jedoch nicht zum Aufgebot der Borussia. Das war ein erheblicher Stimmungsdämpfer für den jungen Niederländer.

Rijkhoff bei BVB-U23 90 Minuten auf der Bank

Seither trainiert er bei der U23 des BVB mit, kam auch im Testspiel gegen die Go Ahead Eagles Deventer zum Einsatz. Zum Drittliga-Saisonauftakt bei Preußen Münster stand Rijkhoff zwar im Kader, saß aber 90 Minuten auf der Bank. Wenige Tage zuvor hatte die Borussia in Jermain Nischalke einen weiteren Stürmer für die U23 vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Das kann durchaus als Signal dafür gewertet werden, dass sie beim BVB Rijkhoff angesichts körperlicher Schwächen und Defizite im Verteidigungsverhalten auch für die 3. Liga noch nicht ausreichend gewappnet sehen und er weitere Zeit braucht, um sich an die dortige Intensität zu gewöhnen.

Julian Rijkhoff spricht mit Marco Reus.
Julian Rijkhoff, hier im Gespräch mit Marco Reus, absolvierte in der Saison-Vorbereitung zwei Testspiele für die BVB-Profis. © IMAGO/eu-images

Wie also soll es weitergehen mit dem BVB-Toptalent? Die Situation ist vertrackt, die Personalie droht zum Politikum zu werden. Es geht nicht vor und nicht zurück. Und so ist die Lage momentan für alle Seiten unbefriedigend. Die U19, für die Rijkhoff noch eine Saison lange spielen dürfte, startet am Sonntag (13 Uhr, bei uns im Liveticker) bei Bayer Leverkusen in die Saison. Doch nach Informationen der Ruhr Nachrichten soll Rijkhoff nicht zum Aufgebot gehören.

Kein Angebot für Rijkhoff

Spielt der 18-Jährige aber weiterhin weder bei der U19 noch der U23, sinkt seit Marktwert, woran wiederum weder der BVB noch der Spieler selbst ein Interesse haben. Der erhoffte Durchbruch in Dortmund ist in den vergangenen Wochen unwahrscheinlicher geworden. Rijkhoff soll deshalb mittlerweile eine Luftveränderung präferieren. Ein Wechsel oder ein Leihgeschäft ist aktuell die wahrscheinlichste Variante, sofern sich ein Interessent findet, der Rijkhoff Spielpraxis auf hohem Niveau und eine entsprechende Perspektive bietet.

Zwar gab es durchaus Interesse aus den Niederlanden und Spanien. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten liegt Borussia Dortmund aber aktuell kein Angebot vor. Sebastian Kehl gibt sich bei der Personalie betont gelassen. Im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten sagt der BVB-Sportdirektor: „Wir haben einen langfristigen Vertrag und einen konkreten Plan mit Julian. Das haben wir mir ihm und seinem Management seit geraumer Zeit offen besprochen. Wir sehen in ihm weiterhin einen sehr spannenden Spieler, den wir sehr schätzen und nutzen alle unsere Mannschaften, um ihm den nächsten Schritt zu ermöglichen und mit ihm an den Bereichen zu arbeiten, in denen er sich noch verbessern und weiterentwickeln muss.“

Noch bleiben knapp drei Wochen bis zum Ende der Transferperiode, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Bis dahin muss sich Rijkhoff dem teaminternen Konkurrenzkampf stellen und vorerst womöglich weiter mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen.

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