Hier verlässt der suspendierte U19-Stürmer Brunner das BVB-Gelände Terzic spricht von „Vorfall“

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Auf der Pressekonferenz von Borussia Dortmund vor der Bundesliga-Partie gegen Werder Bremen (Freitag, 20.30 Uhr, live auf DAZN) hat sich Cheftrainer Edin Terzic (40) zur Personalie Paris Brunner geäußert. Wie der Verein am Mittwochabend mitgeteilt hatte, ist der 17-jährige Stürmer aus der U19 „bis auf Weiteres“ suspendiert.

BVB-Trainer Terzic: „Gab da einen Vorfall ...“

„Der Verein hat mit dem Statement am Mittwoch alles gesagt, was wir zu diesem Zeitpunkt zu dem Thema sagen möchten“, sagte Terzic auf die entsprechende Frage. In der vorigen Woche, während der Länderspielphase, hatte die Nachwuchshoffnung noch bei ihm Profiluft geschnuppert. „Paris ist ein herausragend talentierter Spieler, der in der vergangenen Woche sehr gut bei uns mittrainiert hat. Aber es gab da einen Vorfall, der uns zu dieser Maßnahme gezwungen hat.“

Um welchen Vorfall es sich handelt, will der BVB nicht sagen. Pressesprecher Sven Westerschulze erklärte: „Dadurch, dass Paris noch minderjährig ist, haben wir auch eine Verantwortung dem Spieler gegenüber. Er ist ein 17-jähriger Junge, der medial sehr viel Aufmerksamkeit erfährt.“ Deswegen sei es dem Klub wichtig gewesen, selbst und aktiv über die Suspendierung zu informieren.

BVB-Stürmer Brunner trainiert individuell

Brunner selbst verließ rund 45 Minuten später die Geschäftsstelle Sport in Brackel - dabei hielt er mehrere Schuhkartons in der Hand. Die Kapuze seines Trainingsanzugs hatte er tief ins Gesicht gezogen. Anschließend stieg er in den Wagen seines Vaters und fuhr davon. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten soll Brunner in den kommenden Tagen abseits der Mannschaft individuell trainieren dürfen.

Paris Brunner steigt in sein Auto.
Der suspendierte BVB-U19-Stürmer Paris Brunner steigt in den Wagen seines Vaters. © Groeger

Die Mitteilung, die der BVB am Mittwochabend um 19 Uhr veröffentlichte, war denkbar kurz gehalten. 21 Worte waren es nur, die aber hatten es in sich: „Borussia Dortmund hat Paris Brunner aus disziplinarischen Gründen suspendiert. Der Nachwuchsspieler wird bis auf Weiteres nicht am Spielbetrieb des BVB teilnehmen.“

BVB suspendiert Paris Brunner

Zu den Hintergründen schweigen sie sich bei Schwarzgelb aus. Auf Anfrage der Ruhr Nachrichten bezog niemand Stellung. Trainer Mike Tullberg verpasste sich am Mittwochabend einen Maulkorb. Und auch Nachwuchsboss Lars Ricken wollte sich am Donnerstag nicht zur Thematik äußern. Brunner gilt als hochveranlagt, aber auch als schwieriger Charakter. In der Ausbildung bei der Borussia setzen sie ihm deshalb nicht nur sportliche Leitplanken, sondern wenden auch in pädagogischer Hinsicht viel Engagement auf.

Schon einmal wurde Brunner suspendiert – in der vergangenen Saison. Zum wichtigen Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln war der Angreifer zu spät zum Treffpunkt erschienen. Tullberg strich ihn daraufhin als disziplinarische Maßnahme aus der Startelf und verwies auf unumstößliche Regeln, an die sich jeder seiner Spieler zu halten habe. Brunner, so sagte es Tullberg damals, habe seinem Team durch sein Verhalten geschadet und müsse deshalb die Konsequenzen spüren.

Paris Brunner bejubelt einen Treffer.
BVB-Stürmer Paris Brunner hat in der laufenden Bundesliga-Saison zehn Tore in sieben Spielen erzielt. © imago / Ahlborn

Auch wenn der BVB keine Angaben zu den Verfehlungen seines jungen Stürmers macht, darf man davon ausgehen, dass sie gravierend sind. Ansonsten hätten sich die Verantwortlichen nicht zu einem derart drastischen Schritt entschieden, der natürlich auch eine Außenwirkung hat.

BVB-Stürmer Brunner erhält Fritz-Walter-Medaille

Sportlich gilt Paris Brunner als extrem hoffnungsvolles Talent. Mit der Entscheidung, ihn bis auf Weiteres vom Spielbetrieb auszuschließen, ist die U19 einer echten Waffe beraubt. In sieben Spielen in der Junioren-Bundesliga erzielte Brunner bislang zehn Treffer. Im Sommer führte er die U17-Nationalmannschaft zum EM-Titel und wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Erst kürzlich erhielt er zudem die Fritz-Walter-Medaille für den besten Spieler des Jahrgangs 2006.

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