Mike Tullberg konnte es nicht kaschieren. Der Gang des Dänen war am Montag in Brackel doch ein wenig unrund. „Heute humpele ich ein bisschen“, räumte der Trainers der BVB-U19 das Offensichtliche unumwunden ein. Tags zuvor war seine Tochter getauft worden. Im Zuge der Feierlichkeiten spielte er mit den Kindern Fußball. „Dabei ist es in meinen hinteren Oberschenkel reingeknallt“, berichtete Tullberg und schob lachend hinterher, „aber ich bin nicht derjenige, der gleich laufen und gegen den Ball treten muss“.
Brunner ab Mitte Juli bei den BVB-Profis
Eben – und bei seinen Spielern gab es ausnahmslos gute Kunde. Zum Trainingsstart meldete sich das gesamte Personal fit. Auch Nick Cherny hat seinen Mittelfußbruch zu weiten Teilen auskuriert, konnte am Montag mitwirken. Ebenfalls mit dabei: Paris Brunner. Zwar ist die weitere Zukunft des Stürmers, der in Dortmund noch einen Vertrag bis 2025 hat, trotz monatelanger Verhandlungen noch immer nicht geklärt. Doch zumindest für die nächsten Wochen gibt es bei Schwarzgelb einen Fahrplan.
„Paris fängt bei uns an und wird dann wahrscheinlich bei den Profis mittrainieren, sobald sie anfangen“, verriet BVB-U19-Trainer Mike Tullberg im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Heißt: Die ersten gut eineinhalb Wochen ist er noch bei der U19 – mit Trainingsauftakt der Profis ab 10. Juli aber nimmt der 18-Jährige am Übungsbetrieb unter Nuri Sahin teil. Damit ist Brunner nicht allein, auch Cole Campbell und Almugera Kabar sollen in den kommenden Wochen am Profi-Training teilnehmen.
„Wir haben Spieler, die in der Lage sein werden, den ganz großen Sprung zu machen. Da bin ich mir sicher“, sagt Mike Tullberg und meint damit eben jene Campbell und Kabar. „Cole und Almu werden in der Vorbereitung die Möglichkeit bekommen, sich oben zu zeigen“, kündigt Tullberg an.
BVB-Neuzugang Kegni als Brunner-Ersatz
U17-Weltmeister Kabar und US-Nationalspieler Campbell spielen in den Planungen Tullbergs für die neue Saison in der U19 eine große Rolle. Der neue Kader ist „sehr, sehr jung“, umso wichtiger sind die erfahrenen Altjahrgänge, zu denen auch Torhüter Robin Lisewski, Außenverteidiger William Rashidi und Angreifer Paris Brunner zählen.
Apropos Brunner: „Weil wir nicht davon ausgehen, dass Paris Brunner in der U19 spielt, haben wir in Pharell einen Stürmer geholt“, sagt Mike Tullberg in Bezug auf den (bislang) einzigen externen Neuzugang Pharell Kegni vom 1. FC Nürnberg. Der durfte zum Auftakt am Montag gleich mal zeigen, was er drauf hat. Bis zum Saisonstart (3. August) haben die Schwarzgelben nun Zeit, um zu einer neuen Einheit zu wachsen. Dann startet der Spielbetrieb in der neu geschaffenen DFB-Nachwuchsliga, in der der BVB in der Vorrunden-Gruppe C auf Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, den MSV Duisburg, Rot Weiss Essen, Preußen Münster, den SV Meppen und den TSV Meerbusch trifft.

Dabei ließ es Tullberg für seine Verhältnisse noch recht gemächlich angehen. Ein bisschen Ballgewöhnung zu Beginn, ein Rondo und zum Abschluss ein Spiel Elf-gegen-Elf. Weniger Ehrgeiz als zuletzt daraus abzuleiten, wäre jedoch ein Trugschluss. Im Gegenteil: „Ich werde weniger Abstriche machen als letztes Jahr, was die Spielweise angeht. Ich will eine Intensität auf dem Platz auch gegen den Ball, die ich letzte Saison teilweise vermisst habe. Wir werden weniger Kompromisse eingehen. Entweder man macht das oder man wird nicht auf dem Platz stehen“, kündigt Mike Tullberg an.
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