Per Charterflug macht sich der BVB-Tross am Montagmittag ab Düsseldorf auf den Weg nach San Diego. Die USA-Reise wird für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:
Was steht für den BVB auf dem Programm?
Elf Tage reist Borussia Dortmund in und durch die USA. Die erste Station heißt San Diego, wo der schwarzgelbe Tross sechs Tage an der kalifornischen Küste Station macht. Danach geht es weiter nach Las Vegas und Chicago, bevor der BVB am 3./4. August wieder nach Deutschland zurückkehrt. Inhaltlich muss der Klub einen Spagat hinbekommen zwischen der intensiven sportlichen Saisonvorbereitung und einigen PR- und Marketingterminen. Im Blickpunkt stehen vor allem die Testspiele gegen Manchester United (31. Juli, 3 Uhr in Las Vegas) und den FC Chelsea (3. August, 2.30 Uhr in Chicago). Zuvor trifft die Borussia in Kalifornien noch auf den US-Zweitligisten San Diego Loyal (28. August, 4.30 Uhr)
Welche Spieler sind beim BVB mit an Bord?
Der BVB wird mit dem kompletten Kader nach Amerika reisen, dazu zählen auch die derzeit noch in der Reha befindlichen Giovanni Reyna und Jamie Bynoe-Gittens. Das macht Sinn, weil auch der komplette medizinische Stab mit in den USA ist. Kurzfristig soll entschieden werden, ob noch Spieler der U23 oder U19 den Kader ergänzen. Definitiv in Dortmund bleiben wird Julian Rijkhoff.
Worum geht es für den BVB sportlich?
Die bisherigen Testspiele und Trainingseinheiten haben Edin Terzic und seinem Team nicht ohne Einschränkung gefallen. Erst seit einer Woche sind die Nationalspieler wieder im Training, die im Juni mit ihren Auswahlen noch in eine unwillkommene Saisonverlängerung gingen. Entsprechend wenig aussagekräftig waren die Tests bei Westfalia Rhynern (7:0), RW Oberhausen (3:2) und RW Erfurt (2:1) bislang. „Viele Themen“ nehme er mit, hat der 40-jährige Terzic mehrfach gesagt.

Anders als im idyllischen Bad Ragaz in den Jahren zuvor muss er mit der Mannschaft unter erschwerten Bedingungen am Feinschliff für die Spielzeit 2023/24 arbeiten. Abläufe in der Defensive und in der Offensive stehen auf dem Plan. In Teilen muss Terzic die Spieler „erinnern“ an die spielerischen Strukturen, die die Mannschaft in der vergangenen Rückrunde so erfolgreich gemacht haben.
Andererseits müssen die bisher nur zwei Neuzugänge (Ramy Bensebaini, Felix Nmecha) integriert und das BVB-Spiel weiterentwickelt werden. Weil die vielen Nationalspieler erst seit einigen Tagen mitmischen, müssen auch noch individuelle Schwerpunkte bei der Grundlagenausdauer gesetzt und die unterschiedlichen Belastungen berücksichtigt werden.
Welche Schwierigkeiten birgt die Reise für den BVB?
Vier Flüge, anfangs Jetlag, in Las Vegas Temperaturen bis weit über 40 Grad Celsius, nach der Rückkehr die erneute Zeitumstellung – aus rein sportlicher Sicht sind die Voraussetzungen für ein Vorbereitungscamp schon besser gewesen. „Natürlich gibt es eine etwas andere Beanspruchung durch die Flüge, die Zeitverschiebung, vielleicht auch durch die klimatischen Bedingungen“, weiß Trainer Terzic, der nicht als großer Befürworter der US-Reise galt. Nun sagt er: „Aber auch das werden wir annehmen.“ Nach der Rückkehr nach Deutschland bleibt dann noch eine gute Woche bis zum ersten Pflichtspiel der Saison, dem Erstrunden-Duell im DFB-Pokal beim Neu-Regionalligisten Schott Mainz.

Sind in den USA weitere Neuzugänge zu erwarten?
Seit dem Vorbereitungsstart stockte die Suche nach weiteren Verstärkungen für die Mannschaft. Doch seit Sonntagnachmittag nimmt das Thema Neuzugänge wieder Fahrt auf. Marcel Sabitzer befindet sich auf dem Sprung zum BVB und könnte schon während der USA-Reise zur Mannschaft stoßen. Bei den Dortmunder Verantwortlichen hatte zuletzt ein Umdenken eingesetzt von einem aggressiven Sechser hin zu einem weiteren „Verbindungsspieler“, der neben einer aggressiven Zweikampfführung auch offensive Elemente einbringen kann.
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