Reus meldet sich zurück

BVB-Star gibt nach Comeback Einblick in sein Seelenleben

Marco Reus ist zurück! Gegen den HSV gibt der 28-Jährige nach 259 Tagen Verletzungspause sein Comeback. Im Anschluss an den 2:0-Sieg gibt der BVB-Kapitän Einblick in sein Seelenleben.

DORTMUND

, 10.02.2018 / Lesedauer: 4 min

Marco Reus (r.) bejubelt den Sieg und sein Comeback gemeinsam mit Torschütze Mario Götze. © imago

Wie liefen die letzten Tage vor Ihrem Comeback ab?

Ich war im engen Austausch mit dem Trainer. Die vergangene Woche habe ich normal trainiert, dann war klar, dass ich spielen kann und auch will. Dann haben wir uns zusammengesetzt. Ich habe gesagt, dass ich dabei sein will.

Wann war klar, dass Sie von Anfang an spielen?

Das hatte sich abgezeichnet in den letzten Tagen. Ich habe mich bereit gefühlt. Es ist immer schwerer, nach einer so langen Verletzung von der Bank zu kommen.

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Sie standen 70 Minuten auf dem Platz. Wie hat sich das angefühlt?

Ich habe mich noch ziemlich gut gefühlt. Aber man soll ja nicht übertreiben, am Donnerstag geht es ja schon weiter. Für mich war es jetzt erstmal wichtig, das Gefühl zu bekommen. Acht Monate Pause sind lang im Fußball, für mich war es extrem lang. Ich bin froh, dass ich erstmal diesen Step geschafft habe. Jetzt müssen wir darauf gut aufbauen.

Der große Spielfluss mit den teilweise neuen Mitspielern war noch nicht da.

Ich sehe die Jungs ja schon länger regelmäßig, habe die vergangenen Wochen viel mit ihnen trainiert. Es ist mir wichtig, dass wir nicht nur das Negative sehen. Wir haben gewonnen, natürlich können wir noch besser spielen. Aber sowas braucht Zeit. Ich sehe es positiv, wir haben gewonnen, zuhause gewonnen, und können uns oben in der Tabelle festsetzen.

Sie haben zentraler gespielt, nicht an der Seite wie früher oft. Warum?

Ich fühle mich auf der Zehner-Position eigentlich am wohlsten. Da habe ich auch beim BVB meine besten Leistungen gebracht.

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Wie wird es in der Zukunft aussieht?

Da haben wir ziemlich viele Zehner, die da gerne spielen wollen. Ob wir dann 4-1-4-1 spielen, mit zwei Zehnern, oder zwei Achtern, das wird man sehen. Gegen Hamburg war es schon schwierig zu spielen, da war eine Fünferkette und davor nochmal drei, das haben wir nicht gut ausgespielt. Aber ich habe mich gar nicht so beengt gefühlt.

Wie sehen Sie Ihre Chancen, mit zur Weltmeisterschaft zu fahren?

Sehr gut! Wir sind im Austausch, über die ganzen Monate hinweg. Der Bundestrainer ist immer auf dem neusten Stand gewesen. Natürlich muss ich meine Leistung bringen, um dabei zu sein. Aber ich weiß auch, wenn ich meine Leistung bringe, dann werde ich auch dabei sein.

Das war nicht Ihre erste längere Ausfallzeit. Wie hat sich das in den vergangenen Monaten angefühlt?

Am Anfang war es extrem schwierig. Als Fußballer ist es brutal, wenn du acht Monate lang raus bist. Vor allem die ersten zwei, drei Monate danach ist das Comeback noch in weiter Ferne. Aber es nützt alles nichts. Es war ein schönes Gefühl, wieder hierher zu kommen, im Stadion zu sein, bei der Mannschaft zu sein. Das habe ich ehrlich gesagt am meisten vermisst. Die Kabine, diese Atmosphäre zu spüren. Von daher bin ich sehr glücklich und freue mich, dass es heute geklappt hat.

Es war nicht das erste Comeback. Fühlt sich das dann anders an?

Du willst natürlich versuchen in der Zeit, in der du verletzt bist, auf einem Topniveau wieder heranzukommen. Mit mehreren Verletzungen, je älter du wirst, wird es nicht leichter. Aber ich bin so optimistisch und immer positiv. Ich denke, das ist auch einfach wichtig für den Kopf

Sie haben bisher erst 97 Minuten mit Mario Götze zusammen auf dem Platz gestanden, seitdem er zurück ist. Wie groß ist die Vorfreude, dass es jetzt wieder häufiger dazu kommt?

Wenn der Trainer es zulässt, sehr! Ich glaube schon, dass wir dann eine ordentliche Waffe mitbringen in der Offensive. Mario und Schü sind seit eineinhalb Jahren wieder da, wir flachsen schon selber in der Kabine darüber. Es wird mal Zeit, dass wir endlich wieder zusammen auf dem Platz stehen und guten Fußball spielen.

Michy Batshuayi trifft in zwei Spielen dreimal. Er ist ein etwas anderer Typ als Aubameyang, zumindest auf dem Platz. Wie wirkt sich das auf das Zusammenspiel aus?

Wir brauchen natürlich vorne einen, der die Dinger macht. Auba hat sie immer gemacht. Es ist für Michy auch nicht einfach, hierher zu kommen, dann direkt zu spielen. Die Tore geben ihm natürlich Selbstvertrauen, aber wir dürfen auch nicht erwarten, dass von heute auf morgen alles klappt. Die Feinabstimmung braucht Zeit.

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