BVB-Sportdirektor Zorc bestätigt Favres Verbleib - und dass er aufhört
Borussia Dortmund
Der BVB schafft Klarheit für die neue Saison und bekennt sich zu Lucien Favre. Sportdirektor Zorc hat noch viel vor, aber auch eine Vorstellung davon, wann er in den Ruhestand gehen möchte.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc verriet kein Geheimnis mehr, als er am Donnerstag sagte: „Wir gehen in dieser Konstellation in die neue Saison, und da wollen wir noch einmal angreifen.“ Der Dortmunder Sportdirektor, der seinen Vertrag beim BVB am Mittwoch noch einmal um ein Jahr bis 2022 verlängert hatte, bestätigte damit erstmals öffentlich, was sich abgezeichnet hatte: Lucien Favre bleibt auch über den Sommer hinaus Trainer bei Borussia Dortmund. Bisher hatte es dieses offizielle Bekenntnis vom BVB nicht gegeben.
Favre bekommt seine dritte Chance auf einen Titel mit dem BVB
Favre geht also in sein drittes Jahr in Dortmund, der 62-jährige Schweizer bekommt seine dritte Chance, mit dem BVB, der keine Interimslösung im eigenen Haus parat hätte, einen Titel zu gewinnen, der mehr wert ist als der DFL-Supercup 2019. Doch anders als im Vorjahr, als Borussia Dortmund frühzeitig für ein weiteres Jahr mit Favre verlängerte, werden es die Verantwortlichen nach Informationen der Ruhr Nachrichten dieses Mal erst einmal in Kauf nehmen, dass Favres Vertrag am Ende der nächsten Spielzeit ausläuft.
Offiziell klingt das dann so. Zorc sagte auf der Pressekonferenz vor dem letzten Saisonspiel gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr): „Wir haben eine sehr lange Saison hinter uns und intern ein sehr großes Vertrauensverhältnis – und zu gegebener Zeit werden wir sicherlich auch Gespräche führen.“ Und Favre sagte: „Ich habe einen Vertrag bis 2021. Jetzt ist nicht die Zeit, um darüber zu sprechen.“ Übersetzt heißt das: Beide Seiten warten zunächst mal ab, wie es in der neuen Saison so läuft.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc geht 2022 in den Ruhestand
Während sich bei Favre also nicht seriös prognostizieren lässt, wann seine Zeit bei Borussia Dortmund enden wird, ist bei Zorc ziemlich klar, wann Schluss ist. „Wir haben uns darauf verständigt, meinen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 auszudehnen“, sagte Zorc am Donnerstag. Er freue sich sehr darüber und sei auch noch sehr motiviert. „Wir wollen als Klub noch etwas erreichen, aber ich glaube, dass dann irgendwann der Zeitpunkt da ist, an dem man vielleicht mal einen Jüngeren ranlässt, dass man andere Einflüsse in den Verein strömen lässt.“
Ursprünglich hatte Zorcs Planung vorgesehen, sich schon ab dem Sommer 2021 zurückzuziehen, doch vor allem die Corona-Krise führte zum Umdenken. Grundsätzlich sei er natürlich gerne beim BVB an Bord, erklärte der 57-Jährige, der seit 1978 im Verein tätig ist. „Durch das Coronavirus hat sich einiges verändert – und die Situation wird auch verändert bleiben. Ich fühle mich noch sehr vital. Und mich freut der Wunsch des Klubs, dass ich weiter in dieser Position im Verein bleiben soll.“
Bleibt Zorc dem BVB trotzdem erhalten?
Zwei Jahre wird Zorc noch Spielertransfers für Borussia Dortmund einfädeln und abwickeln. Ob er auch noch einmal einen neuen Trainer suchen muss, steht auf einem anderen Blatt. Erst einmal gilt es, in der kommenden Saison einen neuen sportlichen Angriff auf Bayern München zu starten. Und irgendwann wartet dann der Ruhestand, der allerdings auch für Zorc noch weit weg erscheint. „Was ich dann mache“, sagte er, darüber habe ich mir noch keine finalen Gedanken gemacht. Ich habe ja dann auch ein stattliches Alter erreicht.“