BVB sendet Lebenszeichen aus Lissabon Dortmund nach 3:0 fast sicher im Achtelfinale

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Pure Erleichterung in den Gesichtern, ein Lächeln auf den Lippen, zum Jubel hochgereckte Arme: Borussia Dortmund lebt und kann noch wichtige Spiele gewinnen. Dank eines sehr guten zweiten Durchgangs feiert der BVB einen verdienten 3:0-Sieg bei Sporting und hat beste Aussichten, ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen.

Guirassy ist der BVB-Spieler des Tages

Mann des Spiels aus Dortmunder Sicht war einmal mehr Torjäger Serhou Guirassy, der den ersten Treffer erzielte (60.) und das 2:0 durch Pascal Groß vorbereitete (68.). Das 3:0 vollendete nach einem perfekt ausgespielten Konter Karim Adeyemi (82.). Statt in den portugiesischen Klagegesang Fado einzustimmen, bejubelten die mitgereisten Fans ein echtes Lebenszeichen in Lissabon.

Aus Dortmunder Sicht richteten sich zu Beginn viele Augenpaare auf Daniel Svensson. Der schwedische Neuzugang stand erstmals in der Startelf und ersetzte den angeschlagenen Ramy Bensebaini (Muskelverhärtung). Der taktische Kniff: Der Linksverteidiger schob bei Ballbesitz häufig ins Zentrum, um eine weitere Anspielstation zu bieten. Da gab es einige Ansätze. Mit der Verteidigung des quirligen Geovany Quenda hatte Svensson allerdings seine Mühe.

Schlotterbeck ersetzt Anton in der BVB-Abwehr

Ansonsten änderte Trainer Niko Kovac die Stuttgart-Elf nur mit Nico Schlotterbeck anstelle von Waldemar Anton, auch das Spiel seiner Mannschaft wies kaum nennenswerte Unterschiede auf. Viel zu selten trauten sich die Borussen direkte Pässe zu, so kam selten Tempo in die Aktionen mit der bekannten Konsequenz, dass die Chancenarmut weiter ein eklatanter Mangel blieb.

Sporting fand mit deutlich mehr Zielstrebigkeit und Mut mehrfach den Weg vor das Dortmunder Tor. Als Karim Adeyemi teilnahmslos und Emre Can sorglos agierten, musste der zurückgekehrte Abwehrchef Schlotterbeck in höchster Not klären (9.). Maximilian Araujo durfte unbedrängt durchs Mittelfeld spazieren und schepperte den Ball aus 18 Metern an die Latte (15.). Und nach einem von mehreren Ballverlusten Julian Brandts hielt Conrad Harder aus 20 Metern einfach mal drauf, Torhüter Gregor Kobel schätzte den Knaller falsch ein und wehrte mit der Schulter ab (35.). Kurz zuvor klärte Julian Ryerson in höchster Not (31.).

BVB steigert sich im zweiten Durchgang deutlich

Ohne Frage, die Gastgeber waren das aktivere und gefälligere Team. Mehr als einen harmlosen Distanzschuss von Jamie Gittens hatten die Gäste zur Pause nicht vorzuweisen (38.), mehr als besorgniserregend. Doch das 0:0 wahrte dem Vorjahresfinalisten ein gutes Zwischenergebnis in einer Partie auf sehr überschaubarem Niveau. „Wir werden das hinkriegen“, hatte Kovac vor der Partie mit Trotz und Zweckoptimismus vorgegeben. Das Bemühen konnte man seiner Elf nicht absprechen, und der Vortrag besserte sich nach Wiederanpfiff merklich.

Nach der ersten Druckphase der Dortmunder bot sich Adeyemi die erste Großchance, der nach einem Abpraller aber zu mittig aufs Tor zielte (56.). Doch die Borussen blieben am Drücker, hatten mehrere gelungene Gegenpressing-Momente und kamen dann zur Führung: Brandt hatte auf dem rechten Flügel Platz zum Flanken, Guirassy setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und setzte den Kopfball gefühlvoll und schulbuchmäßig gegen die Laufrichtung von Torhüter Rui Silva ins Tor (60.). Sein zehnter BVB-Treffer auf internationaler Bühne und aufgrund der klaren Leistungssteigerung verdient.

Adeyemi setzt BVB-Schlusspunkt in Lissabon

Als habe eine Starkstrom-Therapie die Lebensgeister wieder geweckt, veränderten sich Körpersprache und Einsatzbereitschaft. Die nächste gelungene Szene: Guirassy fand mit seiner Hereingabe den in den Strafraum startenden Groß, der die Flanke mit dem Oberschenkel ins Tor drückte (68.). Ein Dortmunder Doppelschlag mit Wirkung! Sportings Gegenwehr konterten die Borussen und schlugen mit einem klasse Spielzug nochmal zu: Adeyemi und Brandt im Doppelpass, 3:0 (82.).

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