Borussia Dortmund kann nach dem 3:0 bei Sporting Lissabon fürs Achtelfinale der Champions League planen. Serhou Guirassy hat daran großen Anteil. Daniel Svensson erlebt ein schwieriges Startelf-Debüt. Die BVB-Einzelkritik:
Gregor Kobel : Trincaos erster Abschluss diente zum Aufwärmen. Bei Araujos Distanzhammer landete am Lattenkreuz (14.). Unkonventionelle Armabwehr gegen den Flatterball von Harder (35.). Note: 2,5
Julian Ryerson : Rettete in höchster Not vor dem freistehenden Harder (31.). In dem leicht veränderten Aufbau mit einer deutlich defensiveren Rolle. In den direkten Duellen gewohnt bissig und griffig. Note: 3,0
Emre Can : Seine Startelf-Nominierung darf als klares Kovac-Zeichen in Richtung Waldemar Anton verstanden werden. Stellte im Sechzehner das Verteidigen zu früh ein, das wäre fast schiefgegangen (9.). Ansonsten passten Zuteilung und Zugriff auf die Gegenspieler in der letzten Linie. Note: 2,5
Nico Schlotterbeck : Nach zwei Spielen Zwangspause wieder zurück. Anfangs noch mit Orientierungsproblemen, rückte gleich zweimal zu ungestüm aus der Viererkette heraus. Fing sich aber dann auch schnell und wurde dann extrem stabil. Note: 2,0
Daniel Svensson: BVB-Startelfdebüt – und dann gleich auf der ganz großen Bühne. Dort ging vieles noch zu schnell für den Schweden, defensiv oft zu spät. Rutschte im eigenen Ballbesitz in Maatsen-Manier in den Sechserraum und durfte sogar Standards schlagen. Gutes Gegenpressing vor der Führung. Note: 4,0
Pascal Groß : Da war zunächst vieles zu langsam und träge. Die Vororienteriung, die ihn eigentlich so stark macht, fehlte. Kobel wollte das Spiel mehrfach schnell machen, doch Groß erkannte die Situationen nicht. Bekam das eigene Zentrum im Verbund mit Sabitzer lange Zeit kaum geschlossen. Nach dem Seitenwechsel deutlich verbessert. Schob sich gut vor den Gegenspieler und netzte mit dem Knie ein (68.). Note: 3,0
Marcel Sabitzer : Zeigte, dass er Auge und Technik besitzt, um das Spiel zu beschleunigen. Setzte es aber erneut viel zu selten ein. Sporting spielte sich häufig viel zu einfach durchs Dortmunder Zentrum. Arbeitete sich in das Spiel hinein. Note: 3,5
Karim Adeyemi : Ruckzuck mit drei Ballverlusten. Auch der frühe Seitentausch mit Gittens blieb wirkungslos. Also wieder zurück. Defensiv im ersten Durchgang kaum existent. Vorne hätte er Dortmund in Fürhung bringen müssen (55.)! Beteiligte sich dann immerhin vermehrt an der Arbeit gegen den Ball. Und machte beim Konter zum 3:0 endlich einmal alles richtig (82.). Note: 3,5
Julian Brandt : Der Auftritt reihte sich lange Zeit in die vielen der vergangenen Woche ein. Kein Ideenreichtum, fehlende Genauigkeit in vielen Aktionen. Wachte dann aber in den entscheidenden Szenen auf: Wie präzise er den Ball spielen kann, zeigte er mit der Flankenvorlage für Guirassy (60.). Läuferisch mit gewohnt riesigem Aufwand und dann mit dem perfekt getimten Querpass auf den durchgelaufenen Adeyemi (82.). Note: 3,0
Jamie Gittens : Der Engländer war kaum ins Spiel eingebunden. Nach mehr als einer halben Stunde mit zehn Ballkontakten – die wenigsten aller Borussen. Dann aber mit dem ersten richtigen Abschluss (38.). Trotzdem: Ein äußerst unauffälliger Auftritt des Flügelspielers, auf dem die kreativen Hoffnungen lasten. Note: 5,0
Serhou Guirassy : Tauchte nach Dortmunds bestem Vortrag in aussichtsreicher Position auf. Doch statt den Abschluss zu suchen, ließ er sich wieder einmal fallen. Seine Fallsucht ist nur noch peinlich. Der abgefälschte Schuss brachte Rui Silva in Bedrängnis (45.). Dann mit dem starken Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters. Trat zusätzlich noch als Vorlagengeber in Erscheinung (68.). Note: 2,0
Maximilian Beier (65. für Gittens), Julien Duranville (86. für Brandt), Carney Chukwuemeka (86. für Adeyemi), Niklas Süle (90.+3 für Svensson) und Salih Özcan (90.+3 für Groß) bleiben ohne Note.
