BVB-Profi Emre Can verrät, was er von Cristiano Ronaldo gelernt hat
Borussia Dortmund
BVB-Profi Emre Can ist ehrgeizig und erfolgreich. Er kennt aber auch die andere Seite des Lebens. Eine wichtige Sache hat er sich von Cristiano Ronaldo abgeschaut.

BVB-Profi Emre Can (r.) jubelt mit seinen Mitspielern. © picture alliance/dpa
Emre Can ist ein Profi durch und durch. Beim BVB hat er sich sofort zum Führungsspieler aufgeschwungen, seine Karriere ist vielleicht gerade auf dem Höhepunkt. Mit Borussia Dortmund will er aber noch mehr erreichen – dafür hat sich der 26-Jährige, der es nicht in die Traumelf von Jadon Sancho geschafft hat, sogar etwas bei Cristiano Ronaldo abgeschaut.
Auf der vereinseigenen Homepage spricht BVB-Profi Emre Can über...
... seine Kindheit in der Frankfurter Nordweststadt: „Es ist ein hartes Pflaster, das muss man ehrlich sagen. Man lernt, stark zu werden; man lernt Respekt, bei allem, was man macht; man lernt zu teilen; und man lernt, den richtigen Weg zu gehen – oder den falschen. Ich habe zum Glück den richtigen Weg gewählt. Aber ich habe erlebt, wie andere Jugendliche, wie Schulfreunde, zu Drogen gegriffen haben. Ich habe an den Stellen meine Familie und die richtigen Freunde gehabt.“
... seine ersten Schritte im Fußball: „Mit Sechs habe ich gesagt: Ich will in einen Fußballverein - und habe solange genervt, bis mich meine Mama dorthin gebracht hat. Beim ersten Verein durfte ich nicht mittrainieren, weil es dort zu voll war. Ein paar Tage später gingen wir zu Blau-Gelb Frankfurt. Da war ich ein paar Tage beim 94er-Jahrgang, doch dann hat der Trainer gesagt: Du bist zu gut, Du musst bei den Älteren spielen.“
... seine Zeit als Straßenfußballer: „Wenn ich mal Vater bin, schicke ich meinen Jungen auch auf die Straße (lacht). Er soll lernen, wie es ist, sich dort durchzusetzen. Bei mir war es nicht anders. Mir ging es immer gut, keine Frage! Meine Eltern haben hart dafür gearbeitet, mein Vater auf der Baustelle, meine Mutter bei einer Reinigungsfirma. Aber ich konnte nicht jeden Tag mit einem 20-Euro-Schein aus der Haustür gehen. Meine Mama hat mir ab und zu ein, zwei Euro gegeben. Da musste ich mir genau überlegen, wie ich zwei, drei Tage damit auskomme, ob ich mir was zu essen leisten kann und wann. Jetzt verdiene ich viel Geld, das weiß ich und ich weiß das vor allem sehr zu schätzen. “
... seinen Wechsel mit 15 zum FC Bayern München: „Ich hatte wie gesagt relativ viel Talent, habe in der Hessenauswahl gespielt und mit 14 meinen noch heutigen Berater kennengelernt. Der hat zu mir gesagt: Du bist sehr reif für Dein Alter – schüchtern, aber reif. Kannst du dir vorstellen, zu Bayern zu gehen? Meine Mama wollte eigentlich nicht, dass ich so früh ausziehe, mein Papa hat gemeint, ich darf selbst entscheiden.“
... seinen Durchbruch im Profigeschäft: „Ich hatte ein Superjahr in Leverkusen, und es gab viele kritische Stimmen: Ein Wechsel ins Ausland mit erst 20 sei zu früh. Ich war mir jedoch sicher: Ich bin gut, ich pack das. Und: Man hat gesehen, ich habe mich auch in Liverpool durchgesetzt. Ich war wichtig für die Mannschaft und habe fast immer gespielt.“
... seine Erfahrungen im Ausland: „In England geht es darum, geilen Fußball zu spielen, um das Tackling, um den präzisen langen Ball. Anders als in Italien, wo die Taktik im Vordergrund steht. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich auf meinen Stationen machen durfte. Ich bin als Fußballer und Mensch gereift. Die Jahre im Ausland waren cool.“
... seine Zeit in Turin und was er von Cristiano Ronaldo gelernt hat: „Er macht jeden Tag das, was er zu machen hat. Zu einhundert Prozent. Er lebt extrem professionell. Deswegen ist er so erfolgreich. So stark gegen sich selbst zu sein, das gibt es nur einmal – das ist Ronaldo. Deshalb ist er da, wo er ist bist. Wie er arbeitet, hat mich mit geprägt.“
... seinen Mitspieler Erling Haaland: „Jeder Spieler ist auf seine Art etwas Besonderes. Erling hat alles, was einen herausragender Stürmer ausmacht. Er ist unheimlich schnell, er ist groß, kopfballstark, er hat einen guten Schuss – und er weiß, wo das Tor steht. Und: Er ist für sein Alter extrem reif! Erling lebt sehr professionell. Wenn er so weitermacht, liegt eine große Karriere vor ihm.“
... seinen Wechsel zu Borussia Dortmund: „Für den BVB empfand ich schon immer eine extreme Sympathie. Ich wollte zu einem Verein, für den ich wichtig sein kann, wo ich gebraucht werde. Das ist in Dortmund der Fall. Die Borussia passt gut zu mir – und umgekehrt.“