Exakt 61 Minuten benötigte das Geschäftsreiseflugzeug Embraer Phenom 300 am späten Dienstagabend für den Weg von Birmingham nach Dortmund. Die Landung erfolgte um 21.07 Uhr. An Bord: Jude Bellingham, Borussia Dortmund heißeste Aktie des kommenden Transfersommers. Am Mittwochvormittag wird der 19-Jährige gemeinsam mit seinen Teamkollegen die Vorbereitung auf das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 18.30 Uhr) aufnehmen. Über allem steht die weiterhin ungeklärte Frage nach der Zukunft des BVB-Schlüsselspielers.
BVB-Profi Bellingham in England
Bellingham hatte das ihm sich durch den trainingsfreien Dienstag bietende Zeitfenster optimal genutzt. Nach der Regenrationseinheit am Montagvormittag in Brackel ging es für den Engländer direkt zum Dortmunder Flughafen, wo bereits eine Chartermaschine in Richtung Birmingham bereitstand. Am späten Dienstagabend dann die Rückkehr nach Dortmund.
Auf Instagram lieferte der 19-Jährige den Grund seines Kurztrips: Er postete ein Bild vom Spiel seines Bruders Jobe, der in der Championship mit Birmingham City gegen Sheffield United spielte. Der 17-Jährige, der in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wurde, stand über 90 Minuten auf dem Platz – verlor mit den „Blues“ allerdings 1:2.
Dass es sich bei dem Kurztrip nach England – den Bellingham beim Verein nicht genehmigen lassen muss – um einen ganz gewöhnlichen Familien-Besuch gehandelt hat, ist unwahrscheinlich. Viel mehr dürfte der BVB-Profi vor Ort mit Vater Mark – gleichzeitig auch sein Berater –, Mutter Denise und Mark Bennett, der als Ratgeber der Familie fungiert, seine Zukunftsplanungen vorangetrieben und womöglich sogar eine Entscheidung gefällt haben.
BVB-Verbleib von Bellingham unwahrscheinlich
Ein Verbleib in Dortmund über die Saison hinaus ist zuletzt immer unwahrscheinlicher geworden. Wie von den Ruhr Nachrichten in der vergangen Woche berichtet, hat Bellingham eine Vertragsverlängerung beim BVB über 2025 hinaus – verbunden mit einer deutlichen Gehaltserhöhung auf rund 14 Millionen Euro – bislang nicht angenommen. Vieles deutet auf einen Wechsel zu Real Madrid hin.

Zuletzt hatte die spanische Zeitung „Marca“ bereits von einer Einigung berichtet. Demnach soll Bellingham mit den Königlichen einen Vertrag bis 2029 ausgehandelt haben, der ihm 20 Millionen Euro Jahresgehalt garantieren soll. Bellingham würde auf lange Sicht die Nachfolge von Luka Modric und Toni Kroos antreten. Die Einigung mit dem BVB, der sich bis zu 150 Millionen Euro Ablöse erhofft, steht indes noch aus.
BVB-Sportdirektor Kehl bleibt gelassen
„Jetzt kam die Nachricht aus Spanien. Davor die Wochen kam sie aus England. Einmal kam sie sogar aus Frankreich“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg und attestierte seinem Spieler ein tadelloses Verhalten. „Jude kommt jeden Tag hierhin und gibt alles dafür, am Ende Deutscher Meister zu werden. Ich habe von ihm noch nicht einmal gehört: Ich beschäftige mich mit einem anderen Verein.“
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl stellte nach dem 6:0-Erfolg, an dem Bellingham mit zwei Treffern maßgeblich beteiligt war, klar: „Aktuell gibt es keinen neuen Stand, kein Angebot, nichts, was wir verkünden können. Dass die Gerüchte um solch einen Spieler Fahrt aufnehmen, ist nicht verwunderlich. Die Saison geht in die Endphase, auch in den anderen Ligen.“ Mit seinem Kurztrip nach England hat Bellingham sie selbst noch einmal befeuert.
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