Peter Stöger tief enttäuscht
BVB präsentiert nur noch bürokratisches Ballgeschiebe
Borussia Dortmund entwickelt sich fußballerisch nicht weiter. Nach der dritten enttäuschenden Leistung binnen acht Tagen kritisiert Trainer Peter Stöger erneut seine Mannschaft.
Zählte seine Mannschaft nach dem 1:1 gegen Augsburg an: BVB-Trainer Peter Stöger. © dpa
Bei deren Leistung "fühlst du dich da draußen auch nicht wohl", sagte der Coach unverblümt nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg.
"Man hätte die Tore auch abbauen können"
Die Partie gegen den FCA begann geradezu ideal für den BVB: Die Gäste beschränkten sich erst einmal auf Defensive, Marco Reus schoss seine Farben in Front. Und dann? "Wir haben dann viel auf Kontrolle gespielt, ohne Zug zum Tor, ohne gefährlich werden zu wollen. Nur verwalten", kritisierte Stöger. Zu wenig für seinen Geschmack, er vermisste "Temperament und Wille". Anstatt auf den zweiten Treffer zu spielen und eine Vorentscheidung herbeizuführen, stellte Borussia Dortmund das Fußballspielen fast ein. Es gab keine Aggressivität mehr, kaum Tempo, wenig Leidenschaft. Man hätte auch die Tore abbauen können, ätzte Stöger.
<div id="fb-root"></div> <script>window.fbAsyncInit = function() { FB.init({ xfbml : true, version : 'v2.4' }); }; (function(d, s, id){ var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) {return;} js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/en_US/sdk.js"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); }(document, 'script', 'facebook-jssdk'));</script> <div class="fb-post" data-href="http://www.facebook.com/BVB.News/posts/1826809634020350"></div>Augsburg kam folgerichtig zum Ausgleich und verweigerte dem BVB den Dreier, den er nach den Patzern der Konkurrenz in der Tabelle gut hätte gebrauchen können. "Das Ergebnis von 1:1 ist bitter, wir hätten ein Loch reißen können in der Tabelle", sagte Stöger. "Ich finde aber auch, es soll genau so sein, wenn du das nicht abrufst an Leidenschaft, nicht alles unternimmst nach vorne und nach hinten, dass du das Spiel gewinnst, dann ist es auch in Ordnung, dass es unentschieden ausgeht."
Auf die Schulter klopft sich niemand
Aus dem Österreicher auf der BVB-Kommandobrücke sprach tiefe Enttäuschung. Das späte Anrennen auf den Sieg habe ja bestätigt, dass jeder Spieler noch mehr habe einbringen können. Doch das kam viel zu spät. "Wir verlangen von den Jungs nichts, was nicht jemand bringen kann. Wir kritisieren nie jemanden nach Fehlern. Wer Verantwortung übernimmt, der macht auch Fehler. Aber wir hätten schon gerne, dass da mehr Verantwortung übernommen wird, für den Verein, für die Situation, für ein Spiel."
<div id="playerrating_1559e0cf"></div><script> var script = document.createElement('script'); script.src = "//spielerzeugnis.ruhrnachrichten.de/widget/uid/1559e0cf.html"; document.getElementsByTagName('head')[0].appendChild(script);</script>Seine Mannschaft ließ den Trainer auf Zeit im Stich. Immer noch sind die Borussen in 2018 ungeschlagen, aber auf die Schulter klopft sich niemand. Die Leistungen allein in den vergangenen acht Tagen, also in Gladbach, in Bergamo und gegen Augsburg, geben auch keinerlei Anlass dazu. Stöger beklagte nacheinander "zu wenig Substanz in den Zweikämpfen", "keinen Männerfußball" und nun einen blutleeren Auftritt seiner Mannschaft, die sich auf bürokratisches Ballgeschiebe beschränkte. Es fehlt also an Grundtugenden, ganz abgesehen von fußballerischen Aspekten. Auch da, musste Stöger eingestehen, sei die Mannschaft nicht dort, wo er sie gerne sähe. "Wir haben gehofft, dass wir von der Spielidee, von der Entwicklung her schneller vorankommen", sagte er.
Zentrale Botschaften verloren gegangen
Er hatte auch gehofft, dass seine Spieler mehr Verantwortung übernehmen. Leidenschaftlich zu Werke gehen. Tore erzielen wollen. Irgendwo zwischen Kabine und Rasen gehen da zentrale Botschaften verloren.