BVB ordnet alles dem Erfolg unter - Zorc bleibt entspannt bei Maximilian Philipp
Borussia Dortmund
Beim BVB wird alles dem Erfolg untergeordnet, das gilt auch für die Spieler, die in den Planungen keine Rolle mehr spielen. In der Causa Maximilian Philipp bleibt Michael Zorc „sehr entspannt“.

Der Einsatz beim Testspiel in Schweinberg könnte Maximilian Philipps letztes Spiel für den BVB gewesen sein. Ein Wechsel ist nur noch eine Frage der Zeit. © imago images / Sven Simon
Die Aussage von Jörg Schmadtke kam durchaus überraschend. Ein Wechsel von Maximilian Philipp nach Wolfsburg sei durch den Verbleib von Josip Brekalo „eher komplizierter und schwieriger geworden, fast schon unmöglich“ erklärte der VfL-Sportdirektor. Was nichts anderes bedeutet, als dass Philipp nächste Saison überall Fußball spielen wird, aber wohl nicht beim VW-Klub.
Zorc will Frankfurt-Gerüchte nicht kommentieren
Philipps Suche nach einem neuen Klub hat einen Dämpfer erlitten. Die Bild-Zeitung berichtet nun, dass in Eintracht Frankfurt ein weiterer Europa-League-Teilnehmer Interesse an dem 25 Jahre alten Berliner habe. BVB-Sportdirektor Michael Zorc wollte all das am Dienstagmittag gegenüber dieser Redaktion nicht kommentieren, erklärte aber, dass er in der Personalie Philipp „sehr entspannt“ sei. „Es gibt sicherlich mehr als eine Anfrage für ihn.“
Die Wahrscheinlichkeit, dass Philipp den BVB nach zwei unter dem Strich enttäuschenden Saisons in diesem Sommer verlässt, ist also trotz des geplatzten Wechsels nach Wolfsburg hoch. „Dass er sich Gedanken über seine Zukunft macht und seine Zukunft vielleicht woanders sieht, das wissen wir“, sagte Zorc, der sich von einem Verkauf Philipps, für den Borussia Dortmund 2017 stolze 20 Millionen Euro an den SC Freiburg überwies, eine Ablösesumme in Höhe von rund 18 Millionen Euro verspricht. Auf der USA-Reise des BVB hatte Philipp während der Testspiele gegen die Seattle Sounders (3:1) und den FC Liverpool (3:2) als einziger der 26 mitgereisten Spieler keine einzige Minute auf dem Platz gestanden.
Favre wünscht sich einen Kader mit 22 Feldspielern
Philipp will, darf und soll also weg. Und er ist nicht der einzige BVB-Profi, für den Trainer Lucien Favre zukünftig auf dem Trainingsplatz keine Verwendung mehr hat. Aktuell stehen, Philipp mitgezählt und einschließlich der vier Torhüter Roman Bürki, Marwin Hitz, Eric Oelschlägel und Luca Unbehaun, 34 Spieler im Kader, das ist deutlich zu viel. „30 Spieler, das ist unmöglich“, sagt Favre, der sich eine Trainingsgruppe aus 22 Feldspielern, drei Torhütern und ein paar Nachwuchsspielern wünscht.
Zorc stimmt Favre zu. „Ich bin mit dem Trainer zu 100 Prozent auf einer Linie. Und wir arbeiten daran, dass wir den Kader beziehungsweise die Trainingsgruppe entsprechend verkleinern. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns auch gelingen wird.“ Aktuell führt Zorc mit allen Spielern, die den Klub verlassen dürfen, und deren Beratern Gespräche.
Zorc zuversichtlich bei Rode-Wechsel - Gespräche mit Schürrle und Kagawa
Das gilt auch für die zuletzt verliehenen Shinji Kagawa, André Schürrle und Sebastian Rode, die in Dortmund keine sportliche Perspektive mehr besitzen. Zumindest Rodes Wechsel nach Frankfurt sollte in nicht allzu ferner Zukunft über die Bühne gehen. „Im Moment gibt es aber noch nichts zu vermelden“, sagt Zorc. Spätestens bis zum Trainingslager-Start am kommenden Samstag, das der BVB vom 27. Juli bis 2. August in Bad Ragaz in der Schweiz absolviert, dürfte aber Bewegung in den Kader kommen.
Ab sofort, das hat Hans-Joachim Watzke auf der USA-Reise ausdrücklich unterstrichen, wird dem sportlichen Erfolg bei Borussia Dortmund alles untergeordnet. „Es gibt ein klares Primat des sportlichen Erfolgs“, sagt der BVB-Boss. Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden, das große Ziel, die Meisterschale im Mai 2020, steht über allem.