Nmecha-Verhandlungen in der Endphase Top-Talent aus Spanien auf dem BVB-Radar

BVB: Nmecha-Verhandlungen in der Endphase: Top-Talent aus Spanien auf dem Radar
Lesezeit

Der grobe Transfer-Rahmen steht: In Ramy Bensebaini (28) steht der erste Neuzugang für die kommende Saison seit Wochen fest, der Algerier kommt ablösefrei von Borussia Mönchengladbach. Edson Alvarez (26) soll das defensive Mittelfeld von Borussia Dortmund stärken, Felix Nmecha (22) als Verbindungsspieler zur Offensive die Mittelfeld-Zentrale. Mit beiden Spielern hat der BVB eine persönliche Einigung erzielt, in beiden Fällen steht eine Einigung mit den abgebenden Vereinen Ajax Amsterdam und VfL Wolfsburg aber noch aus.

BVB-Kandidat Alvarez beim Gold-Cup

Weil Alvarez mit der Nationalmannschaft Mexikos möglicherweise noch bis Mitte Juli beim Gold Cup beschäftigt ist, genießt die zügige Abwicklung des Transfers von Nmecha aktuell eine deutlich höhere Priorität. Ähnlich wie vor einem Jahr in den Gesprächen mit RB Salzburg sieht sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl dabei einem unnachgiebigen Verhandlungspartner gegenüber.

Mit Marcel Schäfer saß Kehl unlängst noch beim Branchen-Kongress „Spobis“ in einer launigen Talkrunde über die veränderten Anforderungen für die neue Manager-Generation in der Fußball-Bundesliga. Schäfer blickte auch mit ein wenig Neid in Richtung seines ehemaligen Dortmunder Gegenspielers, der kurz vor der Abwicklung des Bellingham-Wechsels zu Real Madrid stand. Ein warmer Geldregen für den BVB, der einen üppigen Teil der Sockelablöse von 103 Millionen Euro nun kurioserweise in einen Spieler des von Schäfer verantworteten Wolfsburger Kaders stecken will.

Nmecha wird für den BVB teuer

Dem Vernehmen nach haben die Niedersachsen ihre Position überaus deutlich gemacht. Billig wird Nmecha für Borussia Dortmund nicht. Nur in der Nähe der Marke von 30 Millionen Euro Ablöse für den 22-Jährigen wird es eine Zustimmung der Wölfe für einen Transfer geben. Wenn am 10. Juli unweit der Zentrale des Mutterkonzerns Volkswagen auf dem Rasen wieder der Ball rollt, soll die Personalie aber möglichst entschieden sein. In Dortmund startet fünf Tage eher, schon am Mittwoch kommender Woche, die Vorbereitung mit der Leistungs-Diagnostik. Noch hofft der BVB Nmecha dort begrüßen zu können. Tendenz: Am Wochenende könnte der Durchbruch erzielt werden.

Bei der angedachten Lösung für Verstärkung für die rechte Abwehrseite muss sich Borussia Dortmund derweil wohl neu orientieren. Die Berater-Agentur von Ivan Fresneda (Real Valladolid) hat sich in der vergangenen Woche mit Vertretern des FC Barcelona getroffen, um über einen Wechsel des 18-Jährigen zu verhandeln. Fresneda, der sowohl im Winter als auch kurz vor Saisonende quasi schon auf gepackten Koffern in Richtung Dortmund saß, favorisiert einen Verbleib in seinem Heimatland, die von den Spaniern aufgerufene Ablöse von bis zu 20 Millionen Euro war ohnehin weit entfernt von einer für den BVB akzeptablen Größe.

BVB benötigt Transfereinnahmen

Mit den zu erwartenden Ablösesummen für Alvarez und Nmecha ist das aus dem Bellingham-Transfer für Investitionen zur Verfügung stehende Kapital quasi schon neu investiert. Weitere Zugänge bedingen zuvor Bewegung auf der Abgabenseite. Gelingt es, die ausgemusterten Thorgan Hazard und Thomas Meunier von der Gehaltsliste zu bekommen, erhöht sich die finanzielle Flexibilität für Sportdirektor Kehl. Spieler mit Transfer-Erlöspotenzial wären Emre Can (Interesse von Galatasaray) und Giovanni Reyna, der sich zu seiner Zukunft allerdings noch nicht geäußert hat.

Unabhängig davon würde der BVB seinen Kader gern um einen jungen, entwicklungsfähigen Spieler mit Wertsteigerungs-Potenzial ergänzen. In den Aufstiegs-Playoffs zur spanischen „LaLiga2“ haben nach Informationen der Ruhr Nachrichten Scouts der Borussia den 21-jährigen Sergio Arribas (Real Madrid) beobachtet.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Sergio Arribas (@sergio_arribas10)

Der nur 1,74 Meter große offensive Mittelfeldspieler gilt als eins der drei vielversprechendsten Talente aus der Real-Jugendakademie „La Fabrica“. Real Madrid Castilla mit der ehemaligen Real-Ikone Raúl als Trainer an der Seitenlinie scheiterte vor einigen Tagen denkbar knapp am Aufstieg in die zweite spanische Liga. Arribas Statistiken aus der abgelaufenen Spielzeit beeindrucken: In 40 Pflichtspielen erzielte er 21 Tore und bereitete sieben weitere vor. In der Copa del Rey und in den LaLiga-Partien gegen Elche und bei Real Sociecad schnupperte Arribas Profi-Luft.

Arribas beim BVB wie einst Hakimi?

Die extreme Leistungsdichte im offensiven Mittelfeld bei den Königlichen sorgt nach dem verpassten Aufstieg von Reals Nachwuchsmannschaft aber nun für einen Wechselwunsch, zumal das Interesse auch europäischer Top-Klubs groß ist. Konkurrenz für die deutschen Interessenten neben dem BVB (Leipzig, Frankfurt) soll es vor allem aus den Niederlanden geben.

Achraf Hakimi im Zweikampf mit Joshua Kimmich.
Achraf Hakimi entwickelte sich beim BVB zum Topspieler. © imago / firo

Arribas könnte einen ähnlichen Weg wie einst Achraf Hakimi gehen. Für die Profi-Mannschaft noch als zu leicht befunden, explodierte Hakimi während der zweijährigen Leihe zum BVB, wo er sich schnell zum Stammspieler entwickelte. Arribas würde mit seiner Vita ähnlich perfekt ins Konzept der Borussia passen wie seinerzeit der Marokkaner.

Es ist nicht das Jahr des BVB-Stürmers Youssoufa Moukoko : Jetzt der nächste Rückschlag

BVB verlängert Vertrag mit Tom Rothe: Youngster wird an Zweitligisten verliehen

BVB-Geheimtreffen mit Felix Nmecha: Nationalspieler überzeugt Dortmunds Bosse