Salih Özcan verfolgt mit Borussia Dortmund große Ziele.

Hat mit dem BVB viel vor: Salih Özcan. © Groeger

BVB-Neuzugang Salih Özcan exklusiv: „Dann zeigt sich der wahre Charakter“

rnBorussia Dortmund

BVB-Neuzugang Salih Özcan spricht im Exklusiv-Interview über seine Ringerfamilie, Klimmzüge, einen Einsatz als Lebensretter und schwierige Entscheidungen.

Dortmund

, 05.09.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 9 min

Eine Fußverletzung hat Borussia Dortmunds Neuzugang Salih Özcan wochenlang außer Gefecht gesetzt. Erst in der vergangenen Woche hat der 24-Jährige in Berlin sein BVB-Debüt gegeben – und direkt überzeugt. Im Exklusiv-Interview mit Jürgen Koers spricht der Mittelfeldspieler über seinen Spielstil, ehemalige Trainer und lehrreiche Jahre in Köln:

Ich habe Zitate über Sie herausgesucht. Wollen Sie raten, wer das jeweils gesagt hat?

Ein Quiz? Ich bin gespannt!


Erstens: „Salih geht es nicht darum, dass der Fußball sexy aussieht. Er erledigt die wichtigen Dinge, damit die anderen glänzen können.“

Das hat doch der Trainer gesagt, also Edin Terzic, oder?


Richtig. Und zwar nach ihrem ersten Pflichtspiel für den BVB am Samstag in Berlin. Wie klingt das?

Positiv! Es ist doch immer schön zu hören, wenn Trainer oder Führungspersonen so etwas sagen. Für mich ist das eine Bestätigung.

BVB-Trainer Edin Terzic umarmt Salih Özcan.

Beim Sieg in Berlin feierte Salih Özcan sein BVB-Debüt. © imago / Kirchner-Media

Was meint Terzic mit den „wichtigen Dingen“? Und was ist „sexy Fußball“?

Sexy Fußball ist Hacke, Spitze, eins, zwei, drei. Das ist Fußball für die Galerie, vielleicht auch manchmal für die Fans. Für mich ist es auf dem Feld wichtiger, die Zweikämpfe zu gewinnen, kein Gegentor zu kassieren. Im Spiel gibt es wichtige Momente, wo man dagegenhalten muss. Dafür bin ich da.


Was macht denn einen guten Sechser aus?

Da gibt es ja ganz unterschiedliche Spielertypen. Generell finde ich, macht es einen guten Spieler aus, wenn er einfach spielt, die Aufgaben schnell löst und wenig Fehler macht. Auch bei mir waren in den ersten Spielen noch Patzer dabei, ich bin ja nicht perfekt. Aber ich durfte schon zufrieden sein mit meinen Leistungen.


Sie gehören der Kategorie Kämpfer an. Woher kommt diese kompromisslose Härte dem Gegner und sich selbst gegenüber?

Das ist meine Art. Auch in der Jugendzeit war ich schon immer ein eher harter Spieler. Neben dem Fußball habe ich viel Kampfsport betrieben. Vielleicht kommt das auch daher.


Also sprechen wir jetzt mal über den Ringer-Club Ehrenfeld.

Genau.


Zwei ältere Brüder, die Özcans als Ringerfamilie. Wie kampfbetont darf ich mir das Familienleben vorstellen?

Viel kämpfen, viel streiten. Ich wollte mich immer mit den älteren Brüdern messen. Wir sind mit dem Ringen aufgewachsen, ich bin immer mit ihnen zum Training gegangen. Mein Vater hat viel Wert darauf gelegt, dass ich neben dem Fußball einen anderen Sport als Ausgleich betreibe.

Salih Özcan behauptet den Ball im Zweikampf.

Rückblick ins Jahr 2016: Salih Özcan (r.) im Einsatz für die zweite Mannschaft des 1. FC Köln. © imago / osnapix

Was kann denn ein Fußballer von Ringern lernen?

Meinen Sie den körperlichen Aspekt, oder die Disziplin und die Haltung?


Was denken Sie?

Beides gehört dazu. Bei unserem Verein konnte jeder mitmachen, egal woher er kam, egal was er konnte. Alle haben miteinander trainiert. Respekt vor dem Gegenüber stand an erster Stelle, ob man gewonnen oder verloren hat. Ringen ist ein Kampfsport, aber sehr fair und mit hohen Werten. Eine gewisse Härte auch mir selbst gegenüber und eine gute körperliche Stabilität habe ich sicherlich dem Ringen zu verdanken. Disziplin, Kraft, Ausdauer, die turnerischen Elemente – ich konnte das gut und habe 15 Jahre lang gerungen.


Jetzt nicht mehr?

Aktuell geht das nicht mehr. Aber wenn ich mal frei habe und in Köln bin, gehe ich bestimmt wieder zum Training auf die Matte.


Ringer müssen fleißig sein. Profifußballer auch. Ich habe mit Peter Stöger gesprochen, unter dem Sie in Köln 2018 ihr Bundesliga-Debüt gefeiert haben. Er sagte, der Salih sei ein super Junge und ein „super Trainierer“. Was meint er?

Ich bin tatsächlich fleißig. Das ist mein Naturell. Abseits des Rasens und auf dem Platz. Ich liebe es, an mir selbst zu arbeiten. Es macht mir Spaß, mich im „Gym“ zu quälen. Vielleicht kommt das auch aus meiner Jugendzeit mit Schule, Fußball, Ringen. Ich hatte den Eifer und auch den Bewegungsdrang.

Salih Özcan im Gespräch mit Peter Stöger.

Unter Peter Stöger (r.) gab Salih Özcan 2018 sein Bundesliga-Debüt. © imago / Team 2

Hängt in Ihrer neuen Wohnung bereits ein Reck an der Tür für Klimmzüge?
Noch nicht, mal schauen.


Wie viele Klimmzüge schaffen Sie?
Ich habe hier kürzlich mehr als 20 geschafft.


Kompliment! Weiter im Thema, nächstes Zitat: „Salih war bei mir als Persönlichkeit fast reifer als als Fußballer.“ Wer hat’s gesagt?

Baumgart?


Nein. Stefan Kuntz. Was haben Sie mit ihm erlebt?

Stimmt! Ich durfte schon als junger Spieler bei der U21 dabei sein und habe viel gelernt von ihm. Er hat mir viel beigebracht, sowohl menschlich als auch fußballerisch. Er weiß als Ex-Profi genau, wie sich Spieler fühlen. Wir sind sehr gut klargekommen. Und der Gewinn der U21-Europameisterschaft war dann natürlich der größtmögliche Erfolg.


Kuntz hat Sie auch zum Kapitän ernannt, wie viele andere Trainer vor ihm, sei es beim DFB in den U-Mannschaften oder beim 1. FC Köln. Woher kommt das?

Ich mag es, die Verantwortung zu übernehmen. Wenn es läuft, schön und gut. Dann heißt es, trotzdem an mir weiterzuarbeiten. Das will ich auch den anderen Spielern vorleben und vermitteln. Und wenn es schlecht läuft, dann zeigt sich, wie ein Team funktioniert. Dann zeigt sich der wahre Charakter.

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Mein Kollege Dirk Krampe hat nach Ihrem Debüt in Berlin über Sie geschrieben: „Özcan ist gleich ein Anführer“. Geschmeichelt oder genau getroffen?

Das schmeichelt mir, keine Frage. Hier beim BVB kann jeder Verantwortung übernehmen und sollte das auch tun. Ich will der Mannschaft den bestmöglichen Salih Özcan anbieten. Das ist die allererste Aufgabe, die ich mir stelle.


Ihr Vater, so haben Sie es mal erzählt, ist mit 14 Jahren auf eigene Faust a us der Türkei nach Köln gezogen. Haben Sie von ihm gelernt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen?

Ja. Mein Vater hat uns so erzogen und uns mitgegeben, selbstständig zu sein. „Nicht schlimm, wenn es mal schiefgeht, aber mach die Erfahrung“, hat er immer gesagt. So konnten wir früh lernen, auf unseren eigenen Beinen zu stehen. Verantwortung, Respekt – da haben wir viel von ihm gelernt. Auch wenn es für uns viel leichter war als für ihn.


Inwiefern?
Vor 30, 40 Jahren war die Integration bestimmt schwieriger, zumal er die deutsche Sprache nicht konnte. Er hat uns mal erzählt, wie er sich mit einer Vollmacht seines Vaters, der ja arbeiten musste, selbst an der Schule angemeldet hat. Das zeigt gut, wie er sein Leben angepackt und was er uns vorgelebt hat.


Ohne in Klischees zu verfallen: Was ist typisch türkisch an Salih Özcan?

Ich bin hier geboren und aufgewachsen, spreche Deutsch, habe immer in Köln gelebt. Aber unsere Wurzeln liegen in der Türkei. Wir sind eigentlich in jedem Jahr zu Besuch bei unseren Verwandten. Kulturell, religiös, da gibt es viele türkische Einflüsse.


Und die andere Seite des Stereotyps? Ich hörte, Sie seien ein sehr pünktlicher Typ?

Oh ja! Ich hasse es, wenn ich zu spät zu einem Termin oder zu einer Verabredung komme. Und ich mag es gar nicht, wenn andere zu spät dran sind. Diese Pünktlichkeit ist wohl typisch deutsch. Ich bin aufrichtig und ehrlich – das kommt aus beiden Ländern. Und ich bin sehr direkt.


Wie viel „Kölsche Jung“ steckt denn in Ihnen?

Köln ist meine Heimat. Fast alle meine Freunde leben dort, ich kenne jede Straßenecke.

Salih Özcan während einer Karnevalssitzung.

Über Köln sagt Salih Özcan: „Das ist meine Heimat. Fast alle meine Freunde leben dort, ich kenne jede Straßenecke.“ © imago / Eduard Bopp

Bei der Reche rche bin ich auf eine Geschichte gestoßen aus Köln, wo Sie einem Jungen das Leben gerettet haben. Erzählen Sie mal!

Da muss ich 14 oder 15 gewesen sein. Ich war auf dem Weg zur Schule, saß in der Straßenbahn ganz vorne hinter dem Chauffeur. Plötzlich ruckelte es, der Zugführer hat sofort die Notbremse gezogen und ist ganz schockiert ausgestiegen. Wir Passagiere sind dann auch alle raus und haben gesehen, dass unter der Straßenbahn ein Junge lag mit seinem Fahrrad. Der war vielleicht zehn oder elf Jahre alt.


Und dann?

Ich weiß nicht warum, aber ich bin sofort zu ihm unter die Bahn gekrabbelt und habe gesehen, dass die Straßenbahn ihn erfasst hatte. Eine Gesichtshälfte war voller Blut. Zum Glück hatte er einen Schulrucksack auf, der hat verhindert, dass er beim Überfahren zerquetscht wurde. Als ich bei ihm war, ist er immer mal wieder eingenickt. Ich habe versucht, ihn wachzuhalten, und ihm gut zugeredet, bis der Krankenwagen da war. Das ging alles rasend schnell in dem Moment.


Haben Sie danach nochmal Kontakt zu dem Jungen aufgenommen?

Leider nicht. Ich bin noch zur Uniklinik gefahren, aber die konnten den Patienten mit meiner Beschreibung nicht ausfindig machen. Hoffentlich geht es ihm heute gut!


In Köln gibt es also mindestens einen jungen Mann, der Ihnen viel verdankt. Eine bemerkenswerte Geschichte, da fällt es schwer über Fußball zu reden. Sollen wir trotzdem weitermachen?

Gerne.


Das nächste Zitat: „Wenn Salih auf mich hört, dann kann er noch ein ganz Großer werden!“

Baumgart! Ganz klar Steffen Baumgart!

Steffen Baumgart umarmt Salih Özcan.

Köln-Trainer Steffen Baumgart (r.) hält große Stücke auf Salih Özcan. © imago / Sven Simon

Warum sagt er das?

Ich habe ihm viel zu verdanken. Sportlich lief es für mich bei ihm sehr gut, und auch menschlich hat das gepasst. Er ist auch ein sehr ehrlicher, direkter Mensch. Das hat mir persönlich in der Zeit sehr gutgetan. Er hat mir aufgezeigt: „Spiel so, spiel nicht so!“


Was meint er damit?

Zum Beispiel schneller zu spielen und nicht lange am Ball zu bleiben. Zielstrebiger den direkten Weg zum Tor suchen. Das galt auch für alle. Man erkennt diese Prinzipien gut, wenn man den 1. FC Köln spielen sieht.


Mit fast 23 Jahren hatten Sie ...

... viele Trainer.


Das auch. Ich wollte auf etwas anderes hinaus. 2017 haben Sie die Fritz-Walter-Medaille als Jahrgangsbester bekommen. Aber dann fehlte lange der letzte Schritt im Seniorenbereich.

Es lief nicht ideal, aber doch ganz gut. Ich habe knapp 100 Profispiele für Köln gemacht. Es war als junger Spieler sicher schwierig, so viele verschiedene Trainer hintereinander zu haben. Das war leider so. Ich habe weiter an mich geglaubt, habe gearbeitet und bin dann irgendwann belohnt worden.


Was glauben Sie, warum passt Ihre Spielweise gut zum modernen Fußball?

Das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich denke, dass jede Mannschaft einen Spieler braucht, der vor der Abwehrkette absichert, Räume schließt, Zweikämpfe gewinnt und die Arbeit macht. Es kann nicht jeder Tore schießen und sich bejubeln lassen.


Lieber eine Monstergrätsche als ein Tor vorbereiten?

Auf jeden Fall, wenn ich damit ein Gegentor verhindere.

Salih Özcan im Zweikampf mit Dodi Lukebakio.

Giftig im Zweikampf: BVB-Neuzugang Salih Özcan (r.). © imago / Contrast

Hinter Ihrer ag gressiven Spielweise muss sich das gute Passspiel nicht verstecken.

Ich war früher ja auch Zehner, Spielmacher. In der U17 habe ich mehr als 25 Tore geschossen und bin dann den klassischen Weg immer weiter nach hinten gegangen in der Formation.


Ich hätte ein passendes Zitat dazu: „Der Kölner mauserte sich in der Rückrunde ohne Übertreibung zu einer der größten Überraschungen im deutschen Fußball. Sehr aggressiver Sechser oder Achter mit gutem vertikalen Passspiel, an dem Gegenspieler wie an einer Wand abtropfen.“

Bei dem Zitat müsste ich den Autor eigentlich mal auf einen Kaffee einladen (grinst).


Es stand im kicker. Das Fachmagazin hat Sie als zweitbesten defensiven Mittelfeldspieler der vergangenen Rückrunde aufgelistet.

Es war auf jeden Fall eine erfolgreiche Saison, vor allem für den Klub und das Team generell.


Wie haben Sie das selbst erlebt? Sie galten als Wackelkandidat, haben im Sommer 2021 dann den Vertrag verlängert. Aber keiner wusste, was der Özcan wirklich kann.

Irgendwann kam dieser gewisse Rhythmus.


Rhythmus?
Ja. Ich habe es bei vorherigen Trainern so empfunden, dass ich aus der Mannschaft fliege, wenn ich einen Fehler mache. Baumgart hat mir gesagt: Egal ob es schiefgeht, mach genau so weiter! Ich durfte spielen, bin in einen guten Rhythmus gekommen und mit viel mehr Selbstvertrauen in die Spiele gegangen. Das hat den Unterschied ausgemacht.


Keine Angst vor harten Zweikämpfen, aber Angst davor, Fehler zu machen?

Ja, so hat sich das für mich angefühlt.


Ist diese Angst verschwunden?

Ziemlich. Kein Spieler ist perfekt, kein Mensch ist perfekt. Wir müssen lernen, mit unseren Fehlern umzugehen. Beim Fußball hat das für mich bedeutet, mich nicht beirren zu lassen. Wer ständig denkt, er dürfe nichts falsch machen, begeht schon den ersten Fehler, denn das wird nicht gelingen. Das habe ich verstanden und die Sorge hat sich mit der Zeit gelegt.


16 Jahre beim 1. FC Köln, es lief endlich richtig gut, und Sie mussten im Frühjahr schwerwiegende Entscheidungen treffen. Konnten Sie den Erfolg noch genießen?

Ich habe es genossen. Dass wir uns nochmal für den Europapokal qualifizieren konnten, war ein schöner Abschluss. Beim FC habe ich gespielt, seit ich acht Jahre alt war und schließlich alles mitgemacht vom Abstieg über den Wiederaufstieg bis zur Europa League. Dafür bin ich sehr dankbar.

Salih Özcan im Trikot der türkischen Nationalmannschaft.

Salih Özcan (r.) hat sich für die türkische Nationalmannschaft entschieden. © imago / Gerry Schmit

Und doch stande n wegweisende Veränderungen an. Deutschland oder Türkei? Köln oder Dortmund? Welche Entscheidung war schwerer?

Ob ich für Deutschland oder die Türkei spiele, diese Entscheidung ist mir sehr schwergefallen. Ich habe mit Bundestrainer Hansi Flick gesprochen und auf der türkischen Seite mit Stefan Kuntz und Halil Altintop. Keiner hat mich unter Druck gesetzt, das hat mir gefallen. Und dann habe ich mich halt für die Türkei entschieden.


Weil in Deutschland der Weg in die Nationalmannschaft schwerer gewesen wäre?
Der Weg war frei, der DFB wollte mich. Ich habe über 50 Länderspiele im U-Bereich gemacht. Dafür bin ich dankbar. Aber meine Familie kommt aus der Türkei. Ich bin stolzer, wenn ich für die Türkei spiele. Auch wenn ich weiß, dass Deutschland eher mal einen Titel holt.


Wie lief es mit dem Wechsel vom 1. FC Köln zum BVB?
Das war eine leichte Entscheidung. Ich wollte eine Veränderung und bei einem größeren Verein meine Grenzen austesten, meinen Horizont erweitern. Die Klubs und ihre Fans ticken ähnlich, nur ist der BVB nochmal größer als Verein, mit riesigen Ambitionen.


Wen haben Sie bei dieser Entscheidung um Rat gefragt?
Tatsächlich niemanden. Ich habe meinem Berater von Anfang an gesagt, dass der BVB der Topfavorit ist für mich. Die Gespräche liefen gut. Dann war das schnell klar.


Was hat Ihnen Sebastian Kehl im Gespräch gesagt, welche Rolle Sie hier beim BVB einnehmen können?

Wir haben über alles Mögliche geredet. Er hat mir unter anderem zu verstehen gegeben, dass der BVB Spieler sucht, die auch in schweren Zeiten ihren Mann stehen, die im Training und im Spiel alles geben. Es war eine Ehre, als das Angebot kam.

Salih Özcan und Sebastian Kehl kurz nach der Vertragsunterzeichnung.

Sebastian Kehl (r.) überzeugte Salih Özcan von einem Wechsel zu Borussia Dortmund. © BVB

Ihnen muss klar gewesen sein, dass es in Dortmund großen Konkurrenzkampf gibt. Mahmoud Dahoud, Jude Bellingham, Emre Can ...
Konkurrenz gibt es bei jedem Klub. Ich komme ja nicht hierher und sage, ich mache 60 Spiele von Anfang an. Ich muss mein Bestes geben, zum Wohle der Mannschaft. Ich schaue da nicht nur egoistisch auf mich. Die Mannschaft soll Erfolg haben.


Wissen Sie, was Sie mit Matthias Sammer, Sven Bender oder Thomas Delaney gemeinsam haben?
(überlegt) Das Gewinnenwollen?


Bestimmt auch das. Alle haben die Nummer 6 beim BVB getragen. Und alle haben sich selbst nie geschont. Das hat sie zu Lieblingen des Publikums gemacht. Bock drauf?

Bei diesen Namen erinnere ich, dass die sich in alle Zweikämpfe reingeworfen haben. Das will ich auch, das kann ich versprechen! Ich habe richtig Bock auf das Stadion und die Saison. Meine Verletzung während der Vorbereitung kam zu einem unglücklichen Zeitpunkt, aber jetzt kann es richtig losgehen. Und unabhängig davon, ob es mal besser oder schlechter läuft: Kämpfen kann man immer!


Was ist Ihr persönliches Ziel? Und was wollen Sie mit der Mannschaft erreichen?

Ich möchte so viel spielen wie möglich, mit guten Leistungen der Mannschaft helfen. Und dann schauen wir, was wir erreichen können.


Am Dienstag beginnt die Champions League. Wird da ein Traum wahr?
Ich freue mich sehr und will es genießen, hoffentlich mit einem Sieg. Die Gruppe ist schwierig, aber das ist in der Champions League normal. Manchester City ist der Favorit. Mit dem FC Sevilla haben einige in der Mannschaft noch eine Rechnung offen – auf dieses Duell freue ich mich mehr als auf Manchester. Eine eklige Truppe, der wollen wir mal zeigen, dass wir auch ekelig spielen können. Gegen den FC Kopenhagen sind wir Favorit und sollten zwei Siege einfahren.