BVB-Legende Roman Weidenfeller hat die Leistungen von Borussia Dortmunds Torhüter Gregor Kobel als „sensationell“ bezeichnet. „Er hat eine Riesen-Entwicklung genommen. Er ist ein Gewinnertyp und ein Leadertyp“, lobte Weidenfeller seinen Nach-Nachfolger im BVB-Tor bei „19:09 – der schwarzgelbe Talk“ der Ruhr Nachrichten und Radio 91.2. Doch damit nicht genug.
Weidenfeller über Kobel: „Bester Bundesliga-Torwart“
Nach Weidenfellers Meinung ist der 25-jährige Kobel „zur Zeit der beste Torwart in der Bundesliga“, und damit auch stärker als sein Pendant beim FC Bayern München und in der Schweiz, Yann Sommer, einzuschätzen. „Er müsste die Nummer eins in der Schweiz sein“, meinte der 42-jährige Weidenfeller, der zwischen 2002 und 2018 349 Mal für Borussia Dortmund zwischen den Pfosten stand.
Eine der hervorstechenden Qualitäten ist für den Weltmeister von 2014: „Gregor Kobel hält sehr oft den wichtigen ersten Ball.“ Dadurch habe er seine Mannschaft unter anderem bei den Spielen in Leverkusen und gegen Hertha BSC vor einem Rückstand bewahrt. Und Kobel sei sich nicht zu schade, „den Ball auch mal auf die Tribüne zu pöhlen“, das bewahre ihn vor spielentscheidenden Fehlern wie man sie zuletzt in der Champions League selbst von Branchengrößen wie Thibaut Courtois (Real Madrid) und Alisson (FC Liverpool) gesehen habe.
Kobel ist regelmäßig ein BVB-Matchwinner
In naher und ferner Zukunft werde Kobel „ein Faktor“ dafür sein, dass Borussia Dortmund Titel gewinnen könne, meint Weidenfeller. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir ihn beim BVB haben, und das hoffentlich noch viele Jahre. Er passt zur Mannschaft, er passt zur Stadt, und er ist unheimlich bodenständig.“ Trotz eines langfristigen Vertrags hat sich Kobel aufgrund seiner sehr guten Auftritte in die Notizbücher zahlreicher Topklubs gespielt.
Die Nummer eins des BVB glänzt in dieser Saison in allen Wettbewerben: In der Champions League kassierte er nur zwei Gegentore in vier Spielen, im DFB-Pokal nur eins in drei Partien und in der Bundesliga 19 in 18 – da pariert er 77 Prozent der Torschüsse auf sein Tor und steigert sich damit ein weiteres Mal. Sein Karriereschnitt lag zuvor bei 65 Prozent. Acht Mal spielte die Borussia bislang allein in der Bundesliga zu Null.
Kobel hat seinen Marktwert deutlich gesteigert
„Er gibt uns Ruhe, und selbst wenn auf dem Feld mal etwas schiefläuft und er gebraucht wird, ist er sofort da“, lobt ihn Mitspieler Marius Wolf. Sein Außenverteidiger-Kollege Julian Ryerson meint auf die Frage, ob Kobel auch in Torhüter-Manier seine verrückten Seiten habe, diplomatisch: „Er hat schon sehr, sehr viel Energie.“

Fest steht, dass der BVB in Kobel einen sehr guten Fang gemacht hat, auch das Trainerteam um Torwartcoach Matthias Kleinsteiber hat an dieser Entwicklung mitgewirkt. Nach eineinhalb Jahren in Dortmund hat er seinen Marktwert, der jetzt auf 25 Millionen Euro taxiert wird, bereits verdoppelt. Auch hier dürfte die Entwicklung weiter nach oben zeigen, wobei Weidenfeller vor einem zu frühen Wechsel, „wie zum Beispiel damals bei Timo Hildebrand“, warnt.
Kobel steht beim BVB bis 2026 unter Vertrag
An einer Vermarktung von Kobels Transferwert ist der BVB ohnehin kaum interessiert. Sein Vertrag gilt ohnehin noch bis 2026, und er ist als eine Korsettstange auf dem Feld und Führungsfigur in der Kabine eingeplant. Gut möglich, dass er bereits ab dem Sommer in den Mannschaftsrat aufsteigt. Und seinen Beitrag zu Titeln und Triumphen leistet.
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