Julian Ryerson als Sinnbild für den BVB-Schlüsselfaktor „Haben eine gute Ausgangsposition“

Julian Ryerson als Sinnbild für den BVB-Schlüsselfaktor: „Haben eine gute Ausgangsposition“
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Seine Angelrute hat Julian Ryerson noch nicht hervorgekramt. Der Dortmunder Phoenix-See gibt an Fischen ja auch nicht so viel her wie die Fjorde und Gewässer in Norwegen, wo er in der Jugend gerne auf Beutefang gegangen ist. „Lieber Lachs als Currywurst“, da kann der Norweger nicht aus seiner Haut nach den ersten Wochen im Ruhrgebiet.

Schlüsselfaktor für die BVB-Siegesserie

Seinen Start beim BVB hat diese kulinarische Heimattreue nicht gestört, andere Eigenschaften des 25-Jährigen haben dafür gesorgt, dass er nach nicht einmal zwei Monaten das Gefühl hat, dass er „sehr schnell“ in Dortmund angekommen ist. „Rennen und kämpfen, mit Leidenschaft und Hingabe, alles für die Mannschaft geben“, das sind einige der Stichworte, die ihn als Sportler charakterisieren. Qualitäten, die er auch als Basis für die aktuelle Siegesserie beschreibt. „Wenn es fußballerisch mal nicht so gut läuft, müssen wir über diese Wege Spiele gewinnen.“ Das, sagt Ryerson, sei für die derzeitige Siegesserie „ein Schlüsselfaktor, dass wir aktuell Partien auf unterschiedliche Weisen für uns entscheiden können“.

Hinter dem Außenverteidiger, der unermüdlich, unerbittlich, mit schier unerschöpflicher Energie und emotional die Linie rauf- und runterrennt und damit nicht nur klischeehaft gut nach Dortmund passt, steckt im Privaten ein ruhiger, besonnener Skandinavier. In Dortmund werde er zwar erkannt, die Fans seien aber „sehr respektvoll, und diesen Starrummel brauche ich eigentlich nicht“.

BVB-Neuzugang Ryerson: „Lieber Union als Bayern“

Seine Liebe gilt dem Spiel, dem Kräftemessen auf dem Rasen, weniger dem Hype um Fußballprofis, die häufig über Gebühr verehrt werden. Dahinter steckt vielleicht auch das norwegische Sprichwort vom harten Holz, aus dem die Nordländer geschnitzt sind. Das trifft auch auf Ryerson zu. Robust, mit ehrlichem Handwerk vielseitig einsetzbar und zur Not wärmespendend. „Er tut uns auch als Persönlichkeit gut“, sagt sein Mitspieler Marius Wolf.

Dazu zählt auch, bei aller Bodenständigkeit, der notwendige Ehrgeiz des Leistungssportlers. Wie er denn Platz zwei findet? Da schüttelt Ryerson den Kopf, die Deutsche Meisterschaft ist schließlich greifbar in dieser Spielzeit, Träume können ja auch Realität werden. Wenn man daran arbeitet. „Wir haben eine gute Ausgangsposition, mehr noch nicht.“ Von der aufkommenden Euphorie dürfe man sich nicht beirren lassen, auch wenn er mit dem BVB noch keine Niederlage erlebt hat. Und wenn sein Ex-Klub Union Berlin, für den er bis zum Wechsel im Januar kickte, ein Wörtchen mitredet bei der Titelvergabe? „Dann lieber Union als Bayern.“ Spontaner Applaus vom Publikum bei „19:09 – der schwarzgelbe Talk“ von den Ruhr Nachrichten und Radio 91.2.

Flexibilität für Ryerson Vor- und Nachteil

Ein weiteres Markenzeichen: seine Vielseitigkeit. „Schon als junger Spieler habe ich unterschiedliche Positionen gespielt. Ich bringe eine gewisse Spielintelligenz dafür mit, denke ich.“ Die Flexibilität sei mal Vor- und mal Nachteil. Für eine Sache, da muss der Rockmusik-Liebhaber nicht überlegen, sei er nicht zu gebrauchen. „Tanzen kann ich Nullkommanull.“ Sollte es im Mai zu Feierlichkeiten am Borsigplatz kommen, will er anders für Stimmung sorgen. „Angeln gehe ich dann garantiert nicht.“

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