Diese zwei verstehen sich blendend. Wenn sich Nico Schlotterbeck und Antonios Papadopoulos in Brackel gemeinsam auf den Weg Richtung Trainingsplatz begeben, albern die beiden gerne herum. Seit Kindertagen sind die beiden BVB-Innenverteidiger eng befreundet. „Nico und ich reden viel miteinander. Wir haben gegenseitig immer ein offenes Ohr und sprechen auch über die Themen abseits des Platzes“, sagt Papadopoulos im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
Kaum BVB-Perspektive bei den Profis
Es ist daher davon auszugehen, dass sich die beiden auch über die nahe Zukunft des Deutsch-Griechen austauschen. Ob die in Dortmund liegt, ist mehr als ungewiss. Seit seinem Wechsel im Juli 2021 vom Halleschen FC zählt Papadopoulos zu den absoluten Säulen in der BVB-U23 in der 3. Liga. Bei den Profis gehört er zwar ebenfalls zum erweiterten Kreis. Der dauerhafte Durchbruch ist ihm jedoch bislang verwehrt geblieben.
Einmal wechselte ihn Edin Terzic in der Bundesliga ein, zweimal in der Königsklasse. Hinter seinem Kumpel Schlotterbeck sowie Mats Hummels und Niklas Süle ist der 24-Jährige nur Innenverteidiger Nummer vier in der internen Hierarchie. Und in Hendry Blank rückt auf der Position ein talentierter Youngster nach, der ihm ebenfalls im Nacken sitzt.
Keine leichte Situation für den robusten Abwehrspieler, Papadopoulos muss bei den Profis auf der Bank Platz nehmen. Aufgesteckt hat er deshalb nicht. „In der vergangenen Saison habe ich schon Bundesliga und Champions League gespielt. Ich gebe auch weiterhin Gas und werde immer auf meine Chance lauern. Denn Fußball ist das, was ich liebe und das wird sich auch nie ändern“, betont Papadopoulos.
Gerüchte über vorzeitigen Wechsel
Sein Vertrag in Dortmund läuft noch bis Juni 2024. Schon im vergangenen Sommer galt der Deutsch-Grieche als potenzieller Wechselkandidat. Interesse soll es seinerzeit aus England, den Niederlanden sowie von Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus gegeben haben. Jüngst berichtete „Sky“ von einer erneuten Offerte aus Griechenland und davon, „Papa“ wolle einen Wechsel angesichts besserer Perspektive bereits im Winter forcieren. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten liegt dem BVB aber aktuell kein Angebot vor. Sollte es noch kommen, würde der Klub dem 24-Jährigen nach RN-Infos aber auch keine Steine in den Weg legen.

„Die Gerüchte will ich nicht kommentieren. Ich habe in Dortmund noch einen Vertrag bis Juni 2024. Bis dahin gebe ich 100 Prozent für den BVB“, sagt Papadopoulos auf Nachfrage. Klar ist aber auch, dass er nach nunmehr zweieinhalb Jahren bei Schwarzgelb den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte. „Ich sehe mich nicht auf Dauer in der 3. Liga“, unterstreicht Papadopoulos. „Ich möchte irgendwann in der Bundesliga spielen.“ Sein Ehrgeiz hat jedenfalls nicht gelitten.
BVB-Lob für Papadopoulos
Bei der U23 des BVB wissen sie, was sie an ihm haben. In sieben Spielen stand der Innenverteidiger in der Startelf, in sechs davon blieb Schwarzgelb ungeschlagen. „Papa ist immer positiv und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Er ist mit seiner Emotionalität und Energie eine Bereicherung für uns. Er ist ein starker Zweikämpfer und für diese Liga ein absolut hervorragender Innenverteidiger“, lobt U23-Trainer Jan Zimmermann. Mit der 3. Liga verkauft sich der Deutsch-Grieche aktuell also unter Wert.

Dass es für die Bundesliga reicht, diesen Beweis konnte Papadopoulos in Dortmund mangels Einsatzzeiten bei den Profis noch nicht antreten. Angesichts der hochkarätigen Konkurrenz wird sich das voraussichtlich auch nicht mehr ändern. Ein Wechsel spätestens im Sommer ist daher die wahrscheinlichste Option. Sollte sich nicht schon im Winter eine adäquate Alternative auftun, wird Papadopoulos wie angekündigt weiter auf seine Chance lauern. „Ich gebe mich nie zufrieden und versuche, immer 100 Prozent zu geben“, versichert er.
Um sich persönlich weiterzuentwickeln, hat der BVB-Verteidiger jüngst ein paar Dinge in seinem Leben verändert und insgesamt viereinhalb Kilo abgenommen. „Ich habe in den letzten Monaten intensiv mit einem Personaltrainer gearbeitet und auch meine Ernährung umgestellt. Ich fühle mich gerade richtig gut und fitter denn je. Ich achte sehr darauf, was meinem Körper gut tut“, berichtet der Abwehrspieler. Antonios Papadopoulos geht jetzt neue Wege. In seinem Zusammenhang darf man das künftig wahrscheinlich auch wörtlich verstehen.
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