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BVB hätte gerne Fans im Stadion – Minister Laumann dämpft die Hoffnung
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund würde seine Heimspiele gerne wieder vor Fans im Stadion bestreiten, RB Leipzig ist das bereits gestattet. Doch in NRW ist die Lage anders.
RB Leipzig darf zu Saisonbeginn vor gut 8.000 Zuschauern spielen. Landes-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat jedoch die Hoffnung auf eine ähnliche Regelung für Borussia Dortmund und die anderen NRW-Bundesligisten gedämpft.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann verpasst Fan-Rückkehr einen Dämpfer
Die Meldung vom Dienstag, als RB Leipzig bekannt gab, vom Gesundheitsamt der Stadt Grünes Licht für eine Zulassung von Fans zum ersten Heimspiel gegen Mainz 05 erhalten zu haben, hat die Zuversicht für eine schrittweise Fan-Rückkehr in die Stadien auch an anderen Bundesliga-Standorten wachsen lassen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat den Hoffnungen im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten allerdings einen kleinen Dämpfer verpasst.
„Es ist ein Unterschied, ob wir in Sachsen sind, wo ein sehr niedriges Ansteckungsrisiko herrscht, oder ob wir in NRW sind, wo wir uns leider immer noch im Mittelfeld der Ansteckungsraten bewegen und in den großen Städten, wo die Bundesligisten ja zu Hause sind, zweistellige Tageszuwächse bei den Infektionen haben“, sagte Laumann. „Wir haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bis Ende Oktober eine Lösung finden will. Ich finde, daran sollten wir uns in NRW halten.“
BVB-Fans zurück ins Stadion? Minister setzt auf abgestimmtes Vorgehen
Der NRW-Politiker setzt in der Frage auf ein abgestimmtes Vorgehen. „Wir sind das Bundesland mit den meisten Bundesliga-Vereinen, und es ist gut, das im Konzert mit den anderen Ländern, wo es Bundesligavereine gibt, zu entscheiden“, meinte Laumann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Man muss, glaube ich, einheitliche Regelungen haben, was die überregionalen Ligen angeht.“
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich am Mittwoch für ein möglichst einheitliches Vorgehen ausgesprochen. Er verstehe Entscheidungen aus einer lokalen Infektionslage heraus, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Er fände es aber noch besser, wenn dies „bundesweit abgestimmt“ gemacht werde. Gerade für die Bundesliga mit einer bundesweiten Bedeutung sei ein möglichst einheitliches Vorgehen wünschenswert. Dies schaffe auch Akzeptanz.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hofft auf Fan-Rückkehr
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten von einem „mutigen und besonnenen Schritt“ der Leipziger Gesundheitsbehörden gesprochen und sich eine Signalwirkung auch für andere Bundesliga-Standorte erhofft. Das Infektionsrisiko in einem großen Stadion wie in Leipzig halte er bei 8.000 Zuschauern für gering, so der BVB-Boss. Auch für die Heimspiele des BVB im mehr als 80.000 Fans fassenden Dortmunder Stadion würde sich Watzke eine Teilzulassung von Zuschauern wünschen. „Aber das liegt nicht in unserer Hand. Dazu müsste zunächst ein entsprechendes Signal der Landesregierung kommen. Selbst wenn das örtliche Gesundheitsamt zuständig ist, kann man solche Entscheidungen ja nicht gegen die Landesregierung fällen.“
Beim Dortmunder Gesundheitsamt hat der BVB einen Konzept-Entwurf vorgelegt, der auf den Rahmenbedingungen des DFL-Konzepts aufbaut und an die Stadiongegebenheiten im Signal Iduna Park angepasst ist. Die Dortmunder Behörde erklärte auf Anfrage, man wolle sich nach den Ergebnissen der von den Länder-Ministerpräsidenten eingerichteten Arbeitsgruppe orientieren und diese abwarten.
BVB-Fans vor Rückkehr ins Stadion? Ein wenig Hoffnung bleibt
Ein bisschen Hoffnung machte Laumann den NRW-Bundesligisten aber dann doch: „Wenn die Arbeitsgruppe zu der Entscheidung kommt, dass sie es eher machen wollen, ist es auch in Ordnung.“
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.

Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.
