BVB-Fans laufen gegen Gewalt - Appell der Organisatoren

Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf

Der zwölfte Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf startet am Karfreitag am Stadion Rote Erde. Der Lauf gegen Gewalt ist diesmal drei BVB-Fans gewidmet. Im vergangenen Jahr wurde der Lauf von einem Angriff auf einen Familienvater überschattet, die Organisatoren richten deshalb einen deutlichen Appell an alle Teilnehmer.

DORTMUND

, 22.03.2016, 14:07 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Bild vom Lauf im April 2015.

Ein Bild vom Lauf im April 2015.

Der diesjährige Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf ist Gerd Schleiken, Rüdiger Raguse und Arne Steding gewidmet. Als Aktive der BVB-Fanszene haben sie sich für ein friedliches Miteinander innerhalb und außerhalb des Stadions und gegen jede Form von Diskriminierung eingesetzt, heißt es auf der Internetseite des Fanzines Schwatzgelb

In diesem Sinne versteht sich der Lauf als ein starkes Signal gegen Rechts, gegen Rassismus und Antisemitismus. Alle, die dazu einen Beitrag leisten möchten, können mitlaufen: mit ihren Fahnen, Trikots und Schals, von welchem Verein, Club etc. auch immer. Wer damit ein Problem hat, muss dem Lauf fern bleiben. Ein Vorfall wie im letzten Jahr darf sich nicht wiederholen, heißt es weiter. 

BVB-Ultras überfallen Familienvater

Zur Erinnerung: 2015 hatten drei BVB-Ultras der Fan-Gruppierung "The Unity" einen damals 40-jährigen Familienvater angegriffen, weil dieser einen St.-Pauli-Schal trug. Die Bilanz für den 40-Jährigen: Prellungen im Gesicht, am Hals und am Hinterkopf, Schürfwunden am Arm, Handgelenk und dem Kinn sowie eine Rippenprellung. Er musste im Krankenhaus behandelt werden. Eine Freundin, die die Ultras zurückhalten wollte, erlitt Prellungen am Arm. Der Mann erstattete Anzeige bei der Polizei.

Im Februar stellte die Staatsanwaltschaft Dortmund das Verfahren jedoch ein, "wir konnten keine Täter ermitteln", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion.

Die Zeit spielt keine Rolle

Zurück zur 12. Auflage des Heinrich-Czerkus-Gedächtnislaufs am Freitag (25.3.): Wanderer laufen um 13 Uhr los, Walker um 13.30 Uhr. Radfahrer und Jogger machen sich um 14 Uhr auf den Weg. Bei dem Lauf handelt es sich nicht um einen Wettbewerb, die Zeit spielt keine Rolle. Heinrich Czerkus war Platzwart von Borussia Dortmund und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Im April 1945 hat ihn die Gestapo ermordet und verscharrt. Gemeinsam mit etwa 300 Fremdarbeitern und Nazigegnern wurde er in der Bittermark begraben.

Für Speisen und Getränke am Stadion und während des Laufs ist gesorgt. Die Naturfreunde Dortmund-Kreuzviertel, der BVB-Fanclub Heinrich Czerkus und das Fan-Projekt Dortmund veranstalten den Gedächtnislauf.

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