BVB-Fanliebling Shinji Kagawa: „Also, wenn Dortmund mich möchte...“

Borussia Dortmund

Manchester United, Besiktas Istanbul, Real Saragossa, PAOK Saloniki und jetzt VV St. Truiden - Shinji Kagawa ist viel herumgekommen. Doch die Zeit beim BVB wird ihm immer in besonderer Erinnerung bleiben.

Dortmund

, 20.06.2022, 11:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist das Jahr 2010. Für eine Aufwandsentschädigung von 350.000 Euro verpflichtete Borussia Dortmund einen bis dato völlig unbekannten japanischen Mittelfeldspieler aus Osaka: Shinji Kagawa. Der Japaner wird zum Leistungsträger und Publikumsliebling, wird zweimal Deutscher Meister, holt 2012 sogar das Double, bei seinem zweiten Anlauf in Dortmund wird er erneut Pokalsieger mit dem BVB. Mittlerweile spielt der 33-Jährige in Belgien beim VV St. Truiden. An die Zeit beim BVB erinnert er sich aber noch immer gerne zurück.

Shinji Kagawa schwärmt von seiner Zeit bei Borussia Dortmund

In einem Interview mit „transfermarkt.de“ bringt sich der Japaner jetzt sogar noch einmal selbst mit Borussia Dortmund in Verbindung. Darauf angesprochen, ob Kagawa auch in der kommenden Saison beim belgischen Erstligisten spielen würde, antwortete er scherzhaft: „Also, wenn Dortmund mich möchte...“ - schob allerdings schnell hinterher: „Aber ja, ich werde in Belgien spielen.“

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Dennoch hat der Mittelfeldspieler nur gute Erinnerungen an seine Zeit bei Borussia Dortmund. „Natürlich der Tag, an dem wir Meister wurden und ebenso jener, an dem wir den Pokal gewonnen haben. Es war perfekt.“ Vor dem Wechsel aus Osaka nach Dortmund habe er nicht viel über die Stadt, die Bundesliga und den deutschen Fußball gewusst. „Umso besser stellte sich die Entscheidung heraus, zum BVB zu gehen.“

Shinji Kagawa: Beim BVB Glück mit Zeitpunkt und Trainer

Spieler wie Mats Hummels, Marcel Schmelzer oder Kevin Großkreutz, zu denen er noch heute Kontakt habe, hätten ihm damals sehr geholfen. Bei der Sprache, aber auch der Integration ins Team. Generell, betont Kagawa, habe er mit dem Wechsel nach Dortmund „wirklich Glück gehabt“. Der Zeitpunkt sei perfekt gewesen, ebenso der Trainer. „Mit meinem Wechsel nach Dortmund habe ich ja auch Jürgen Klopp kennengelernt. Wie gut er als Trainer ist, muss man nicht ausführen, man muss sich nur ansehen, wo er heute steht“, schwärmt er von seinem wohl größten Förderer.

Ivan Persici, Shinji Kagawa und Ilkay Gündogan mit dem DFB-Pokal und der Meisterschale.

Zusammen mit Ivan Perisic (l.) und Ilkay Gündogan (r.) feiert Shinji Kagawa das Double. © imago sportfotodienst

Doch auch Klopp konnte ihn 2012, unmittelbar nach dem Gewinn des Doubles und auf dem Höhepunkt seiner Karriere, nicht von einem Wechsel zu Manchester United abbringen. Richtig glücklich wurde der Japaner in der Premier League nie, nach zwei Jahren kehrte er zum BVB zurück. „Das hatte natürlich vielfältige Gründe und nicht einen bestimmten, aber der bedeutendste Grund dahingehend ist für mich rückblickend der Trainerwechsel“, so Kagawa. David Moyes übernahm damals für Sir Alex Ferguson. „Wenn ein neuer Trainer kommt, gibt es meist auch eine andere Taktik. Als Mannschaft haben wir dann in meinem zweiten Jahr nicht mehr gut funktioniert. Wenn das der Fall ist, wird es auch für den individuellen Spieler immer schwerer, gut zu funktionieren.“

Kagawa und der große Traum von der Weltmeisterschaft in Katar

Doch auch der zweite Anlauf bei Borussia Dortmund wollte nicht so richtig gelingen. Es folgte eine Leihe zu Besiktas Istanbul, dann der Wechsel in die zweite spanische Liga zu Real Saragossa, anschließend war Kagawa sogar einige Monate vereinslos, ehe er sich PAOK Saloniki anschloss und letztlich im Januar 2022 zum VV St. Truiden nach Belgien wechselte. Aber auch, wenn der 33-Jährige im Klubfußball von der großen europäischen Bühne verschwunden ist, hat er noch einen großen Traum: die Weltmeisterschaft in Katar. „Natürlich möchte ich es schaffen, noch ein drittes Mal in den Kader berufen zu werden und beim Turnier auf Einsätze zu kommen. Dafür spiele ich täglich Fußball und werfe alles rein.“

Mit Japan würde Kagawa in der Gruppenphase dann auf Deutschland treffen. Große Chancen rechnet er sich allerdings nicht aus. „Wenn Marco Reus verletzt ist, Thomas Müller auch – oder alle Bayern-Spieler… dann gewinnen wir“, sagte er und lachte.

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