Der BVB erhöht die Dauerkarten-Preise Mehrkosten werden zum Teil auf Tickets umgelegt

BVB erhöht Dauerkarten-Preise: Mehrkosten werden nur zum Teil auf Tickets umgelegt
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Die Preisgestaltung bei den Dauerkarten gehört bei Borussia Dortmund und seinen Fans logischerweise seit Jahren zu den potenziellen Streitthemen. Der Klub muss seine (Mehr-)kosten für Energie, Personal oder Nahverkehr refinanzieren. Die Einnahmen rund um die Spieltage gehören außerdem zu den wichtigsten wirtschaftlichen Säulen in der Konzernstrategie. Auf Seiten der BVB-Anhänger ist klar: Mehr zahlen will erstmal keiner.

BVB und Fans einigen sich

Nach mehreren Gesprächs- und Diskussionsrunden zwischen Klub- und Fanvertretern ist nun eine Einigung herbeigeführt worden, bei der die KGaA ihre Vorstellungen durchgesetzt hat und zugleich ihren Stammkunden entgegengekommen ist. „Im Ergebnis wird die Inflationsrate bei der Preisanpassung in allen Dauerkarten-Kategorien unterschritten“, betont der BVB in seinem Statement. Die allgemeine Teuerungsrate lag zuletzt knapp unter sieben Prozent.

Dennoch erhöhen sich in fast allen Stufen die Preise merklich. 17 Partien auf einem Sitzplatz der Kategorie 1 für die Saison 2023/24 kosten 860 Euro statt zuvor 805 Euro. Für das 20er-Paket (inklusive Champions League) müssen Fans sogar erstmals mehr als 1000 Euro zahlen. Die Stehplatz-Dauerkarte mit maximaler (internationaler) Option liegt bei 280 Euro für 20 garantierte Spiele und damit knapp über dem Vorjahrespreis (2022/23: 275 Euro). Ohne Option liegt sie bei 250 Euro (vorher 240 Euro).

Bei den Tageskarten bleiben viele Preise diesmal stabil. Das gilt für die Stehplätze auf der Südtribüne (18,50 Euro) ebenso wie in Block 63 und in den Gästeblöcken. In der günstigsten Sitzplatz-Kategorie 6, ein nicht unerheblicher Teil des Kontingents, wurde der Kartenpreis sogar um einen Euro auf 35 Euro reduziert.

Ziel sei es gewesen, „die Herausforderungen stark gestiegener Kosten auf Verbraucherseite für alle Dauerkarteninhaber bestmöglich abzufedern“, erklärte der BVB. Auch die hauseigene Fanabteilung sowie Interessenvertreter der organisierten Fanszene haben an dem Prozess mitgewirkt. Ob alle Seiten mit dem Kompromiss zufrieden sind, sei dahingestellt.

Lange Ticket-Warteliste beim BVB

Wie belastbar das Übereinkommen ist, muss sich erweisen. Im vergangenen August hatte es noch große Proteste gegeben, als die Dauerkarte auf der „Süd“ ohne Option lediglich 240 Euro gekostet hatte. „Für uns sind solche gepfefferten Preise nicht zu akzeptieren“, hieß es im „Vorspiel“ von „The Unity“. Fußball müsse bezahlbar bleiben.

BVB-Fans halten ein Spruchband hoch.
BVB-Fans mahnen zu moderaten Kartenpreisen. © IMAGO/Kirchner-Media

Unabhängigen von allen Teuerungen: Das Angebot von 55.000 Dauerkarten schöpfen die BVB-Fans in jedem Jahr aus, es gibt lange Wartelisten für ein Abo-Ticket. Der Signal Iduna Park hat den zweithöchsten Zuschauerschnitt in ganz Europa.

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