
Raphael Guerreiro (l.) bejubelt seinen BVB-Treffer zum 2:0 gegen Kopenhagen gemeinsam mit Julian Brandt. © imago / Kirchner-Media
BVB-Einzelkritik: Brandt griffig wie selten – Bellingham belohnt sich
Borussia Dortmund
Der BVB hat zum Auftakt der Champions League wenig Mühe mit dem FC Kopenhagen. Brandt ist griffig wie selten, Bellingham belohnt sich. Die Einzelkritik.
Borussia Dortmund kommt trotz aller Personalprobleme immer besser in Form. Beim 3:0 (2:0) gegen den FC Kopenhagen sticht die Mittelfeldachse mit Jude Bellingham, Julian Brandt und Marco Reus heraus. Torhüter Alexander Meyer besteht beim Debüt seine Bewährungsprobe. Die BVB-Einzelkritik:
Alexander Meyer: Gregor Kobels Muskelfaserriss bescherte ihm das Champions-League-Debüt mit 31 Jahren. Spielte sichere Pässe auch weit raus auf die Seiten, im Fünf-Meter-Raum robust gegen Lerager zur Stelle (47.). Zuschnappen musste er kaum einmal gegen harmlose Gäste. Note: 2,5
Thomas Meunier: Hatte viel grüne Wiese vor sich auf der rechten Seite. Wenn nur alle Hereingaben so präzise gewesen wären wie jene auf Marco Reus (32.). In der Abwehrarbeit dafür ohne Fehl und Tadel. Note: 3,0
Niklas Süle: Anstelle von Mats Hummels in der Startelf, also vorerst das Ende der Fitness-Diskussion um ihn. Hatte Kopenhagens Mittelstürmer Cornelius völlig unter Kontrolle. Stampfte nach Ballgewinn voran und leitete so das 1:0 mit ein. Routiniert. Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Der BVB-Neuzugang hat sich nahtlos eingefügt und sogleich fast unverzichtbar gemacht. Klar, kompromisslos, im Aufbauspiel sogar kreativ. Musste sich diesmal nicht überanstrengen. Note: 2,5
Raphael Guerreiro: Auffällig unauffällig zu Beginn, dann setzte er nach 41 Minuten entscheidend nach und belohnte sich nach Doppelpass mit Giovanni Reyna mit dem 2:0 (42.). Seine Seite hielt er dicht. Note: 2,5
Salih Özcan: Ballverteiler beim gestaffelten Spielaufbau, Balleroberer beim Gegenpressing. Ein unangenehmer Gegenspieler zu sein, ist für ihn das größte Kompliment. Hielt auch mal aus der Ferne drauf (28.). Durfte frühzeitig duschen, er wird am Samstag wieder gebraucht (66.). Note: 3,0
Jude Bellingham: Borussia Dortmunds Abteilung Attacke legte giftig los. Kommt mit seinen langen Beinen und spritzenden Grätschen auch an unerreichbar scheinende Bälle. Manchmal wirkt es, als stünde er gleich zweimal auf dem Platz, so aktiv und präsent tritt er auf. Sein Tor wollte er unbedingt, er hatte es auch verdient (83.). Note: 2,0
Julian Brandt: Steigert sich von Spiel zu Spiel und zeigt endlich, was er draufhat. Spielte tolle Pässe (9., 32.) und setzte energisch nach, wenn der Ball mal verloren ging. So griffig hat man ihn im BVB-Trikot selten gesehen. Die Dänen fragen sich wohl noch immer, wie er immer wieder in den gefährlichen Räumen aufdrehen konnte. Nur bei den Abschlüssen (57., 59., 78.) fehlte die Konzentration. Note: 2,0
Marco Reus: Ärgerte sich kurz über eine vergebene Großchance (32.), ließt dann Vavro stehen und erzielte mit links wieder einmal das 1:0 (35.). Auch beim 2:0 an der Entstehung beteiligt (35.). Wählte seine Aktionen gezielt aus, harmoniert immer besser mit Brandt als Co-Spielmacher. Note: 2,0
Thorgan Hazard: Nach den ersten Sprints fasste sich der Belgier an den linken Oberschenkel, nach 21 Minuten war Schluss. Hoffentlich rechtzeitig. ohne Note
Anthony Modeste: Mit 34 Jahren der älteste Champions-League-Debütant in einem BVB-Trikot. Vergab einmal freistehend (9.), mühte sich, aber das flüssige Zusammenspiel mit dem spät verpflichteten Haller-Ersatz stockt nach wie vor. Note: 3,5
Giovanni Reyna (22. für Hazard): Jede Minute Spielzeit tut dem Youngster gut nach der langen Verletzungsmisere gut, seine zwei Torvorlagen (42., 83.) bestimmt auch. Einen Schritt weiter auf dem Weg zu alter Form, auch wenn ihm Robustheit fehlte und längst nicht wieder alles gelang. Note: 3,0
Emre Can (66. für Özcan): Zuletzt wiederholt außen vor, bekam er eine knappe halbe Stunde zur Bewährung. ohne Note
Youssoufa Moukoko (66. für Modeste): Übersah den besser postierten Brandt, das hätte ein Tor werden müssen (80.). ohne Note
Marius Wolf (85. für Reus) und Tom Rothe (85. für Guerreiro) kamen spät ins Spiel. ohne Note
Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
