BVB-Chef Watzke zu TV-Auftritt: Hätte es empathischer sagen können
Borussia Dortmund
Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, ist wegen Aussagen in der ARD-“Sportschau“ unlängst in die Kritik geraten. Jetzt rudert er zurück.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bedauert seinen Auftritt in der ARD-Sportschau. © David Inderlied
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat Teile seiner Ausdrucksweise bei dem umstrittenen Auftritt in der ARD-„Sportschau“ bedauert. „Ich habe mir diese Sendung noch einmal genau angesehen und muss sagen, dass jeder Satz, den ich gesagt habe, inhaltlich korrekt war. Ich hätte es allerdings freundlicher und empathischer ausdrücken können. Mea culpa!“, sagte Watzke in einem Interview der „Bild am Sonntag“.
Seine Mitarbeiter wüssten, „dass ich auch mal impulsiv werden kann“, sagte Watzke. Vor zwei Wochen hatte der 60-Jährige bei einem gemeinsamen Auftritt mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in der „Sportschau“ zu den Folgen der Coronavirus-Pandemie für den Fußball für Irritation gesorgt und finanzielle Hilfe für kleinere Clubs abgelehnt.
BVB-Boss Watzke bedauert Aussagen in der Sportschau
„Und ehrlicherweise sind wir auch Konkurrenten. Und da muss man das sehr genau miteinander austarieren, was noch Wettbewerb ist und was kein Wettbewerb mehr ist“, hatte Watzke gesagt. „Am Ende können nicht die Clubs, die ein bisschen Polster angesetzt haben in den vergangenen Jahren, dann im Prinzip die Clubs, die das wiederum nicht gemacht haben, dafür auch noch belohnen.“
Entscheidend sei für ihn „letztlich nicht, wie freundlich man etwas sagt, sondern ob es inhaltlich richtig ist. Wir können nicht unter den Tisch fallen lassen, dass die Bundesliga-Vereine auch Wettbewerber sind und bleiben. Und trotzdem sind wir natürlich solidarisch, wenn jemand unverschuldet in eine Schieflage geraten ist. Das schließt sich nicht aus“, sagte Watzke nun der „BamS“.
Zudem sprach BVB-Boss Watzke noch über...
... die Helden des gesellschaftlichen Alltags: „Für mich sind momentan nicht diejenigen die Helden, die jetzt auf Gehälter verzichten wie beim BVB, sondern die, die in den Krankenhäusern, Gesundheitsämtern oder in den Supermärkten malochen, um die Versorgung der Menschen zu sichern. Die Probleme, die der Fußball hat, relativeren sich ehrlicherweise sehr vor dem Hintergrund, was andere seit Wochen für unsere Gesellschaft leisten.“
... die Idee, andere Vereine zu unterstützen: „Ehre, wem Ehre gebührt. Die Grundidee dazu kam von Karl-Heinz Rummenigge.“
... die Wertung der Saison: „Noch einmal: Wir möchten das bis zum 30. Juni hinbekommen. Wir müssen damit aufhören, dass jeder den Nostradamus gibt und sollten erst mal den ersten vorm dritten Schritt machen!“
... seine Beziehung zu Gesundheitsminister Jens Spahn: „Ich zähle Jens Spahn zu meinen privaten Freunden, aber ich lasse ihn seit Wochen komplett in Ruhe. Er hat ehrlicherweise gerade so viel zu tun, dass er sich jetzt nicht auch noch meinen Senf anhören muss.“