BVB-Boss Watzke: „Gibt nur einen Planeten, auf dem wir Fußball spielen können“

© BVB/Alexandre Simoes

BVB-Boss Watzke: „Gibt nur einen Planeten, auf dem wir Fußball spielen können“

rnBorussia Dortmund

Borussia Dortmund ist mehr als ein Fußballverein. Der BVB ist ein gesellschaftlicher Akteur, der Vorbild sein möchte auf vielen Spielfeldern. Manche davon überraschen.

Dortmund

, 24.03.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn bei Borussia Dortmund zuletzt von Nachhaltigkeit die Rede war, dann kamen die Worte aus dem Mund von Marco Rose. Der Cheftrainer des BVB bezog sich dabei in erster Linie auf die Entwicklung der Mannschaft, von der er eine Haltung erwartet. Abseits des Platzes ist das Thema Nachhaltigkeit bei den Schwarzgelben schon länger Thema. Und auch hier geht es den Beteiligten um eine (andere) Haltung. Im Dezember hat die DFL auf ihrer Mitgliederversammlung beschlossen, dass Nachhaltigkeit künftig ein Lizenzierungskriterium für die 36 Bundesligisten wird.

BVB strebt Veränderungsprozess in der Unternehmenskultur an

Beim BVB haben sie aber nicht erst seitdem das Thema Nachhaltigkeit weit oben auf der Agenda angesiedelt. Bereits im August 2019 hat der Verein die Abteilung Corporate Responsibility (zu Deutsch: unternehmerische Verantwortung) gegründet. Denn Borussia Dortmund ist weit mehr als eine Fußballmannschaft. Der Klub begreift sich als Akteur, dessen Handeln Auswirkungen hat – auf den Menschen, die Natur und die Umwelt. Dafür möchte er ein Bewusstsein schaffen sowohl nach innen (an Mitarbeiter und Mitglieder) als auch nach außen (an die Fans, Partner und Sponsoren).

„Wir möchten das Mindset verändern. Es soll eine Haltung entstehen“, sagt Daniel Lörcher. Der 36-Jährige ist Leiter der Abteilung Corporate Responsibility. Gemeinsam mit Marieke Köhler, Managerin der BVB-Stiftung „Leuchte auf“, möchte er „einen Veränderungsprozess in der Unternehmenskultur“ in Gang setzen. Der BVB soll nachhaltig handeln – und das am besten auf allen Ebenen.

Nachhaltigkeit ist beim BVB kein rein ökologisches Thema

Nachhaltigkeit ist dabei keineswegs aus rein ökologischer Perspektive zu betrachten. Die Optimierung des Trainings- und Spielbetriebs, die Reduzierung von Abfallmengen und die Verbesserung von Lieferketten sind natürlich ein Anliegen des BVB. Die eigentliche Definition von Nachhaltigkeit geht jedoch weit über die Ökologie hinaus.

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So zählt auch das Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung ebenso dazu wie Fan- und Jugendarbeit. Nachhaltiges Denken und Handeln strahlt in nahezu alle Bereiche aus. Der BVB besitzt mit dem Signal Iduna Park und seinem Trainingsgelände riesige Immobilien. Wie kann es zukünftig gelingen, den Ressourcenverbrauch zu senken? Zu jedem Heimspiel des BVB machen sich Tausende Fans auf den Weg. Wie lässt sich deren Mobilität möglichst umweltfreundlich organisieren? Wie kann nachhaltiges Catering im Stadion gelingen? Und wie müssen Lieferketten aussehen, wenn Fan-Artikel gleichzeitig langlebig und fair produziert sein sollen?

BVB-Boss Watzke setzt auf verantwortungsvolle Unternehmensführung

Diesen Zukunftsfragen widmet sich beim BVB ein sechsköpfiges Kernteam. Dazu zählen neben Daniel Lörcher und Marieke Köhler auch Amelie Gorden, Annika Lange, Thomas Klein und Boris Davidovski, die jeweils unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte haben. „Als Abteilung bearbeiten wir ein so großes Thema wie Nachhaltigkeit aber nicht allein. Wir stehen im Austausch mit den Fachbereichen, bündeln die Themen und verstehen uns als Impulsgeber“, unterstreicht Marieke Köhler. Da die Aufgaben extrem komplex und vielschichtig sind und noch dazu alle Unternehmensbereiche des BVB betreffen, hat der Verein Arbeitskreise zu einzelnen Themen gebildet.

Letztlich versteht Borussia Dortmund unter dem Begriff Nachhaltigkeit nicht weniger als die eigene Zukunftsfähigkeit und das Übernehmen von Verantwortung für das eigene Handeln. „Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung ist der aussichtsreichste Weg, langfristig unternehmerischen Erfolg zu sichern“, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Und ergänzt: „Es gibt nur einen Planeten, auf dem wir Fußball spielen können.“