
© imago images/Nordphoto
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke: „Wir haben es in der eigenen Hand“
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund steht in der Champions League auf der Kippe, hat auch in der Liga Federn gelassen. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke zeigt sich nach dem ersten Saisondrittel dennoch optimistisch.
Dieser Abend des 24. November im Estadio Jose Alvalade, er wird ohne Zweifel zur großen Herausforderung für Borussia Dortmund. Denn der BVB muss dann eine Niederlage gegen Sporting Lissabon unbedingt vermeiden. „Verlieren wir, scheiden wir zu 99 Prozent aus der Champions League aus“, warnt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „Wir brauchen mindestens einen Punkt.“ Gelingt dies, wäre der BVB zum Abschluss der Gruppenphase zuhause gegen Besiktas nicht auf Schützenhilfe des bereits qualifizierten Ajax angewiesen.
Borussia Dortmund bewegt sich kräftemäßig am Limit
BVB-Boss Watzke denkt aus gutem Grund schon voraus zum gefühlten Endspiel, das im schlimmsten Falle die Königsklassen-Kampagne der Schwarzgelben jäh beenden könnte. Denn: Die jüngsten zwei Niederlagen gegen Ajax und in Leipzig in der Liga haben aufgezeigt, dass der personell arg gebeutelte BVB sich kräftemäßig am Limit bewegt. Die aktuelle Länderspielphase kommt da gerade zum richtigen Moment, um durchzuatmen. „Sie gibt uns etwas Zeit, einige Verletzungen auszukurieren, so dass hoffentlich der eine oder andere Spieler in unseren Kader zurückkehren kann“, erklärt Watzke. „Jeder, der wieder fit ist, wird uns helfen. Denn wir müssen nach der Pause sofort da sein.“
In der Tat. Erst gastiert der unbequeme VfB Stuttgart in Dortmund, trotz des immens wichtigen Duells nur vier Tage später in Lissabon muss ein Heimsieg her. Ansonsten könnte es im Kampf um die Champions-League-Plätze schnell wieder deutlich enger werden. Noch sorgt sich Hans-Joachim Watzke nicht: „Wir haben den Problemen bis hierhin getrotzt. Die Ergebnisse in der Liga und im Pokal sind in Ordnung. In der Champions League hinken wir einen Punkt hinterher. Aber insgesamt ist das nicht schlecht – und wir haben es in der eigenen Hand.“ Gerade mit Tabellenplatz zwei in der Liga liegt der BVB auf Kurs. Mit Blick auf das stramme Acht-Spiele-Programm in den vier Wochen bis zur Weihnachtspause müsse der BVB nun „vor allem der Verletzten-Misere Herr werden“, damit die Belastung für die Spieler nicht zu groß werde.
Watzke hofft auf Uefa-Milde im Fall von BVB-Abwehrchef Hummels
Und so ganz hat Watzke auch die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Uefa die im Spiel gegen Ajax zu Unrecht gezogene Rote Karte für Borussias Abwehrchef Mats Hummels noch korrigiert. Denn der BVB hat nun wie angekündigt eine Stellungnahme an die Uefa geschickt – mit dem Tenor: Es handelte sich um eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters und des VAR. Mit dem Platzverweis seien Hummels und der Klub somit schon genügend bestraft, eine weitere Sperre wäre überzogen.
Entspannt geht Hans-Joachim Watzke mit der jüngsten Stichelei aus München um. Bayerns Ex-Vorstandschef Karlheinz Rummenigge hatte nach der BVB-Niederlage in Leipzig betont, dass die Bayern die Meisterschale „schon ein bisschen entstauben“ könnten. Watzkes Konter im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten: „Das dürfen die Bayern gern sagen. Wir ticken anders. Nach dem 0:5 der Bayern im Pokal habe ich keinen Dortmunder gehört, der gesagt hätte, dass wir schon den Pokal polieren oder etwas ähnliches.“
Sascha Klaverkamp, Jahrgang 1975, lebt im und liebt das Münsterland. Der Familienvater beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Sportberichterstattung. Einer seiner journalistischen Schwerpunkte ist Borussia Dortmund.
