BVB-Boss Cramer: Keine Kurzarbeit, flexible Rückerstattung für Tickets
„Ernste Lage“ wegen Coronavirus
BVB- Geschäftsführer Carsten Cramer hat sich an die BVB-Fans gewandt. Bei der Rückerstattung für Tickets hofft er auf Flexibilität bei den Anhängern.

Dortmunds Marketing-Chef Carsten Cramer (l.) und BVB-Sportdirektor Michael Zorc © Guido Kirchner
Eine gute Nachricht sendet Carsten Cramer, Mitglied der Geschäftsführung bei Borussia Dortmund, gleich vorweg. Man habe allen Mitarbeitern, und das sind immerhin 850, mitgeteilt, „dass das Thema Kurzarbeit für uns keines ist“. Der BVB beschäftigt also weiter seine volle Zahl an Mitarbeitern ohne Abstriche. Gleichwohl gelte „eiserne Kostendisziplin“ im Konzern.
Denn auch wenn der BVB wirtschaftlich „nicht in Panik verfallen“ müsse, sei die Lage „sehr ernst“. Cramer spricht von einer „wirtschaftlichen Herausforderung“, zum Beispiel in Bezug auf die Rückerstattung der Kosten für Tagestickets oder Dauerkarten für die letzten fünf Heimspiele der Saison, die – wenn überhaupt – ohne Publikum ausgetragen werden. Da gehe es unter anderem um die Liquidität des Klubs.
Fans steht Rückerstattung zu: BVB hofft auf den „einen oder anderen Euro“
Fest stehe: Jedem, der eine Karte erworben habe, stehe eine Rückerstattung zu. Aber: „Wir würden uns auch freuen, wenn der eine oder andere Euro bei Borussia Dortmund bleibt.“ Die Abteilung Fanangelegenheiten, Vertreter des Fanrates und des Bündnisses Südtribüne seien dazu in Gesprächen. Für Rückfragen stehe der Klub jederzeit zur Verfügung.
Bei den Fans und den Sponsoren habe der BVB in den vergangenen Tagen sehr große Loyalität verspürt. Borussia Dortmund, so Cramer, wisse um die Verpflichtungen für 850 Mitarbeiter, mehr als 900 Fanklubs und 155.000 Mitglieder. Daher sei auch der Gehaltsverzicht von Spielern und den Großverdienern in der Geschäftsführung „ein ganz wichtiges Zeichen“ gewesen, „mit dem wir auch zeigen wollen, dass wir uns der Verantwortung bewusst sind“. Die Spieler seien vorweggegangen, „damit auch die Arbeitsplätze in der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm gesichert sind“.
BVB-Geschäftsführer Cramer bezeichnet Geisterspiele als einzige Chance
Noch keine Aussage traut sich Cramer bei der Aussicht, wann wieder Fußball gespielt werden kann. „Wir arbeiten daran, dass wir zumindest wieder Spiele ohne Zuschauer im Stadion sehen können. Ein eigentlich unvorstellbarer Zustand“, ergänzt Cramer. Doch Geisterspiele seien „die einzige Chance, mit der wir den Fußball aufrechterhalten können und Einnahmen generieren können, die wir auch brauchen, um auf Dauer den Spielbetrieb fortsetzen zu können“.
So sehr sich alle Borussen nach einem vollen Stadion sehnten, so sehr müsse man das Übel in Kauf nehmen, vor leeren Rängen zu spielen. Immerhin: „Wenn wir wissen, dass wir die laufende Saison zu Ende spielen können, dann wissen wir auch, dass wir mit der neuen Saison beginnen können. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“
Borussia Dortmund dankt seinen Partnern und Fans
Mehrfach betonte Cramer in seiner Stellungnahme seine Dankbarkeit für alle Partner des Klubs und vor allem die treuen Fans: „Im Namen aller Mitarbeiter und der Geschäftsführung ein herzliches Dankeschön für eure Loyalität, eure Besonnenheit und euer Vertrauen.“