BVB-Abwehrchef Hummels: So lief das mit Löw und der DFB-Rückkehr

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Mit dem Schwung des BVB-Pokalsiegs geht Mats Hummels sein Comeback im DFB-Team an. In Seefeld gab der 32-Jährige nun Einblicke in sein Gefühlsleben und sprach über die Details seiner Rückkehr.

Seefeld

, 31.05.2021, 14:37 Uhr / Lesedauer: 3 min
Zurück im DFB-Team: Mats Hummels (r.) und Thomas Müller.

Zurück im DFB-Team: Mats Hummels (r.) und Thomas Müller. © imago / Schüler

In einer DFB-Medienrunde sprach Hummels am Montag über ...


… seine Rückkehr zum DFB: „Es war schön, ich habe viele bekannte Gesichter nach längerer Zeit mal wiedergesehen und ich gebe zu, dass ich bei der Anreise auch ein bisschen aufgeregt war. Da habe ich ein richtiges Kribbeln verspürt. Es ist alles durchweg positiv bis hierhin, ich habe darauf hingefiebert.“


… die ersten Tage in Seefeld: „Wir trainieren intensiv, wir haben auch schon Schwerpunkte gesetzt, zum Beispiel das Thema Standards. Es ist ja keine Neuigkeit, dass es da zuletzt gehakt hat. Wir sind auf einem guten Weg, wir haben an einigen Stellschrauben gedreht. Die Arbeitsbereitschaft ist da, es waren gute erste Tage.“

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… die zwei Jahre ohne DFB: „Natürlich hinterfragt man sich, wenn dann so eine Entscheidung einen trifft. Ob ich zu langsam bin, frage ich mich, seit ich 17 bin (lacht). Es hat sich wie eine persönliche Niederlage angefühlt und es hat wehgetan. Ich hatte mir aber tatsächlich damals vorgenommen, mich wieder hier reinzuarbeiten, aus Ehrgeiz, aber auch, weil es eine Ehre ist, für Deutschland zu spielen. Und jetzt ist es eine schöne Bestätigung für die Arbeit, die wir seit März 2019 investiert und geliefert haben.“


… den „Geist von Seefeld“: „Es geht darum, in jedes Training eine Leistungsbereitschaft und eine Wettkampfmentalität reinzubringen. Später beim Turnier werden wir Widerstände überwinden müssen, da dürfen wir nicht klein beigeben, nicht passiv werden. Da als Führungsspieler voran zu gehen und die anderen zu unterstützen, ist unter anderem eine Aufgabe von Thomas Müller und mir, aber auch von vielen anderen.“


… die beiden Testspiele: „Es wird ganz wichtig sein, dass wir nicht locker in einem Länderspiel ein Training absolvieren. Wir wollen ab der ersten Minute am Mittwoch so spielen, wie wir bei der Euro spielen wollen.“

Bundestrainer Joachim Löw (r.) setzt bei der EM auf Rückkehrer Mats Hummels.

Bundestrainer Joachim Löw (r.) setzt bei der EM auf Rückkehrer Mats Hummels. © imago / Sven Simon

… ein Innenverteidiger-Paar Hummels/Rüdiger: „Wir haben viele gute Innenverteidiger, nicht nur Toni Rüdiger. Er hat individuell überragend gespielt, er war Weltklasse, wenn ich Chelsea mal am Fernseher gesehen habe. Da dürfte es leichtfallen, miteinander zu harmonieren.“


… seine Rolle im Kader: „Ich will mich bestmöglich als Typ und Spieler einbringen und selbst auf dem sportlich bestmöglichen Level sein.“


… den ersten EM-Gegner Frankreich: „Sie sind offensiv und defensiv extrem gut. Sie haben auf jeder Position Top-Spieler, daher sollten wir uns nicht nur auf deren Offensive fokussieren. Die Rückkehr von Benzema bringt aber auf jeden Fall nochmal eine Extraportion Klasse rein, sie haben eine der besten Offensiven der Welt. Das kriegt man immer nur im Teamverbund verteidigt.“

… die Hierarchie in der Mannschaft: „Intern ist klar, dass die, die es zuletzt gemacht haben, weiter diese Rolle bekleiden. Wir kommen höchstens dazu. Ich sehe das komplett unproblematisch, schließlich wollen wir alle gewinnen.“


… den Prozess der Annäherung mit Löw: „Es gab nie ein Problem, er war nur der Meinung, dass sich halt andere Spieler zeigen sollten. Im vergangenen halben Jahr haben wir immer wieder mal Nachrichten ausgetauscht, auch einige Telefonate gab es. Endgültig entschieden wurde es erst zwei Wochen vor der Nominierung. Da hat Löw gesagt, ich könne der Mannschaft noch viel geben und ob ich bereit sei, für das Turnier ,all in‘ zu gehen. Ich habe sofort Lust darauf gehabt.“


… die Erwartungen an die Europameisterschaft: „Wenn wir unsere Qualitäten bringen, werden wir uns durchsetzen. Wo wir stehen, ist schwer zu sagen, es sieht von außen auch immer anders aus. Ich habe jetzt gerade vier Einheiten erlebt, und die waren durchweg positiv. Das stimmt mich zuversichtlich. Wir wollen unser Niveau bis zum ersten Spiel am 15. Juni erreichen. Ich sehe hier im Team sehr viele gute Leute, die Bock darauf haben, erfolgreich zu sein und zu gewinnen.“

… das Verteidigen von Standards: „Wie man es macht, ist von einigen Dingen abhängig. Dem eigenen Personal, dem Gegner. Meine Stärke liegt eindeutig in der Raumverteidigung. In Dortmund haben wir eine Mischung aus Raum- und Mannverteidigung gespielt, am Ende ist eine kombinierte Variante wohl die beste Lösung.“

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