BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nimmt nach der teils katastrophalen bisherigen Saison die Spieler des Klubs mehr in die Pflicht als je zuvor. „Keiner unserer Spieler darf sagen, dass es so weitergehen kann. Keiner!“, erklärt der 45-Jährige hier im Exklusiv-Interview mit den Ruhr Nachrichten. „Wir werden in den nächsten Wochen genau schauen, auf welche Spieler Borussia Dortmund auch in der Zukunft bauen kann. Wer nimmt diese Situation jetzt an? Wer stellt sich auch in den Wind und wer übernimmt jetzt Verantwortung? Es stehen nicht nur für den Klub wichtige Woche an, sondern auch für jeden einzelnen Spieler.“ Kehl-Klartext: Wer jetzt nicht mitzieht, der fliegt! „Wer nicht die richtige Haltung an den Tag legt, wird keine Perspektive in diesem Klub haben!“
BVB-Profis geht es ans Gehalt
Einzelne Spieler will Kehl „nicht öffentlich an den Pranger stellen“. Über zu viele satte, zufriedene und nicht ausreichend motivierte Profis hatten sich die Trainer Edin Terzic und Nuri Sahin bereits beschwert. In der Zukunft solle wieder eine bessere Leistungskultur im Trainingszentrum Hohenbuschei einkehren. Ein Druckmittel: den Spielern ans Gehalt gehen. „Wir haben daher unter anderem die Verträge deutlich leistungsorientierter gestaltet. Sportlicher Misserfolg wird somit auch für die Spieler Auswirkungen haben.“ Nach Informationen der Ruhr Nachrichten sollen die Bezüge der Borussen bei einem Verpassen des internationalen Geschäfts um bis zu 20 Prozent gekürzt werden.
Das alles erklärt allerdings nicht die „bitteren Enttäuschungen“, für die der BVB laut Kehl in dieser Saison bereits mehrfach gesorgt hat. „Unsere Mannschaft ist für ganz andere Erwartungen und Ansprüche zusammengestellt. Wir haben einen der teuersten Kader der Bundesliga, und dem werden wir nicht gerecht.“ Ist der Kader von Borussia Dortmund überschätzt worden? Kehl liefert ein bitteres Eingeständnis: „Am Ende sind wir womöglich nicht so gut, wie wir alle und viele Experten gedacht haben, aber auch nicht so schlecht, wie es die Tabelle aktuell darstellt.“
Exklusives Kehl-Interview am Freitag
Wie Kehl über einen möglichen Transfer von Karim Adeyemi oder Jamie Gittens denkt und wie er die Arbeit des neuen Trainers Niko Kovac bewertet, lesen Sie im großen Interview am Freitagmorgen ab 6 Uhr. Dazu gehört auch die Frage: Sind Sie auch im Sommer weiter Sportdirektor bei Borussia Dortmund, Herr Kehl?
Sebastian Kehl im Exklusiv-Interview: „Sind Sie auch im Sommer weiter BVB-Sportdirektor?“