Bei BVB-Trainer Thomas Tuchel fehlt die Selbstkritik

Der Kommentar

Dass Thomas Tuchel auf Niederlagen zuweilen angefressen, impulsiv und fast persönlich beleidigt reagiert, konnte man in Dortmund erstmals nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale im Sommer beobachten. Öffentlich nagelte er damals seinen Kapitän Mats Hummels an die Wand. Nach der Niederlage in Frankfurt holte der 43-Jährige zum Rundumschlag aus.

FRANKFURT

, 26.11.2016, 19:26 Uhr / Lesedauer: 1 min
BVB-Trainer Thomas Tuchel.

BVB-Trainer Thomas Tuchel.

Rückblick: Im Mai 2016 war sein Opfer ein leichtes, war Hummels bei den meisten BVB-Fans aufgrund seines bevorstehenden Wechsels zum FC Bayern ohnehin unten durch. Intern aber wurde damals aufmerksam registriert, wie Tuchel mit schmerzhaften Niederlage umzugehen pflegte - äußert sich hier doch oft die wahre Größe und menschliche Empathie.

Team überfordert?

Nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt, die auf allen Ebenen verdient war, brach es aus Tuchel erneut heraus. Er gab keine TV-Interviews und sagte in der Pressekonferenz nach dem Spiel nur wenige Sätze - die hatten es jedoch in sich. Die Leistung seiner Elf habe er als "ein einziges Defizit" wahrgenommen. Ein Wort der Selbstkritik fand sich nicht.

Dabei ist die Frage durchaus angebracht, ob Tuchel sein vor der Saison neu zusammengestelltes Team mit seinen häufigen - und oft auch für sich gut begründeten - Personal- und Taktikwechseln nicht ein Stück weit überfordert. Es fehlen dem Team sichtbar Automatismen und Sicherheiten. Wenn dann noch Schlafmützigkeiten hinzukommen wie am Samstag, verliert man in der Bundesliga Spiele.

Alle Beteiligten sollten sich hinterfragen

Hinterfragen sollte sich nach diesen 90 Minuten jeder Borusse, der daran mitgewirkt hat - Tuchel eingeschlossen.

 

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