Armin Reutershahn bringt viel Erfahrung mit zum BVB Erste Klasse in der zweiten Reihe

Armin Reutershahn bringt viel Erfahrung mit zum BVB: Erste Klasse in der zweiten Reihe
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Wenn Armin Reutershahn auf den Start als Co-Trainer im deutschen Profifußball zurückblickt, reicht der Name der ersten Station aus, um die Länge seiner Karriere zu verdeutlichen. Im Juli 1991 trat er seinen ersten Dienst an, nachdem er zuvor bei Cheftrainer Friedhelm Funkel hospitiert hatte. Der Name des Klubs damals: Bayer 05 Uerdingen.

Reutershahn überzeugt den BVB mit seiner Erfahrung

Nach 1134 Partien in Krefeld, beim Hamburger SV, bei Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Nürnberg, dem VfB Stuttgart, der TSG Hoffenheim und bei Borussia Mönchengladbach führt der siebte Halt den 62-jährigen Reutershahn nun zu Borussia Dortmund. Er besetzt den nach der Erkrankung von Peter Hermann vakanten Posten im Team von Edin Terzic. Einer seiner Vorzüge lautet genauso wie bei seinem Vorgänger: Erfahrung. Drei Jahrzehnte voller Erlebnisse, auf die weder Terzic (40) noch der zweite Co-Trainer Sebastian Geppert (38) zurückgreifen können.

Eingewöhnungszeit im Ruhrgebiet wird der in Duisburg und am Niederrhein aufgewachsene Reutershahn dabei kaum benötigen. Sofort verfügbar war er im Dezember, weil im vergangenen Sommer sein Engagement in Gladbach im Trainerteam von Adi Hütter endete. Ein funktionierendes Trainerteam, so hat es der künftige Borusse in seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt ausgedrückt, zeichne „eine gewisse Harmonie“ aus, „aber auch Situationen, in denen man sich reibt und seine Meinung sagen darf. Starke Trainer zeichnet aus, dass sie mit starken Mitarbeitern zusammenarbeiten, von denen man auch immer wieder Input bekommen kann.“

Armin Reutershahn: „Ich ruhe in mir“

Selbst hat Reutershahn Impulse von unterschiedlichsten Trainerkollegen bekommen. Hütter war nur einer von vielen prominenten Chefs, unter denen er gearbeitet hat. Neben Friedhelm Funkel und Frank Pagelsdorf zwischen 1991 und 2009 kamen in den vergangenen Jahren Typen wie Dieter Hecking, Huub Stevens oder Niko Kovac hinzu. Während in den Anfangsjahren weder Torwart- noch Athletiktrainer zum Stab gehörten, zählen zu den Teams rund um den Chefcoach inzwischen schnell mal ein Dutzend Leute. Dazu passend bezeichnet sich Reutershahn als einen „Teamplayer“, „und ich bin ein ehrlicher Mensch. Ich ruhe in mir, mich bringt so schnell nichts aus der Fassung“.

Armin Reutershahn im Gespräch mit Friedhelm Funkel.
Mit Friedhelm Funkel (r.) hat Armin Reutershahn viele Jahre lang zusammengearbeitet. © imago / Volkmann

Seine in der Bundesliga fast einzigartige Karriere also „Co“ begann der Fußballfachmann im Sportstudium mit dem Schwerpunkt Fußball. Sein Abschluss, „sehr gut“, bescherte ihm einen Platz im Trainerlehrgang. „Mein Ziel war es, den höchsten Trainerschein zu machen.“ Und aus der Stippvisite bei Friedhelm Funkel in Uerdingen wurde dann eine intensive Laufbahn auf höchstem Niveau, aber stets in der zweiten Reihe. Eine Rolle, in der er sich wohl fühlt. Er schätze sich glücklich, dass er sein Hobby zum Beruf machen konnte, erklärte der in Frankfurt wohnhafte Familienvater zu Eintracht-Zeiten. Mehr als 1000 Spiele begleiten zu dürfen, fühle sich an wie „ein Geschenk“.

Reutershahn startet beim BVB am 2. Januar

Ob sich der Job auch in Dortmund als Präsent darstellt, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Die Voraussetzungen beim BVB sind nahezu ideal, die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch. In der Trainerkabine im Profitrakt am Trainingszentrum Hohenbuschei steckt künftig das Dreigestirn aus Terzic, Geppert und Reutershahn die Köpfe zusammen, um den Erfolg vorzubereiten. Dort werden die Einheiten geplant, die Taktiken besprochen, die Kader nominiert. Alles Dinge, die der neue Zuarbeiter Reutershahn seit drei Jahrzehnten macht. Vom 2. Januar an erstmals in schwarzgelber Dienstkleidung.

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