Anderbrügge-Buch wird in Dortmund vorgestellt: „Werte sind immer dieselben“
Borussia Dortmund
Am 28. Oktober wird im Dortmunder Fußballmuseum das Buch von Ex-BVB-Spieler Ingo Anderbrügge vorgestellt. Darin geht es nur vordergründig um Fußball. Wichtiger ist Anderbrügge aber etwas anderes.

Ingo Anderbrügges Buch „Das Runde lehrt das Leben“ wird am 28. Oktober in Dortmund vorgestellt. © imago/Kirchner-Media
Der ehemalige Fußballspieler Ingo Anderbrügge, unter anderem beim BVB und anschließend lange beim FC Schalke unter Vertrag, hat gemeinsam mit Autor Peter Oßwald und 14 Weggefährten ein Buch geschrieben. Darin soll es aber nicht um ihn oder seine Karriere gehen, sondern um die Vermittlung gesellschaftlicher Werte durch den Sport. „Das Runde lehrt das Leben“ lautet der demnach passende Titel des Buches, welches am 28. Oktober im Dortmunder Fußballmuseum vorgestellt wird.
Fußball als Bindeglied zur Gesellschaft
Dass in dem Buch nicht der Fußball an sich im Vordergrund steht, wird schon mit dem „Zweck“ des selbigen deutlich: Teile des Bucherlöses sollen an die „Ruhrpotthelden e.V.“ gehen, eine Gemeinschaft aus ehemaligen Profisportlern, Prominenten und Unternehmern, die sich beispielsweise in Form von Benefizspielen für soziale Projekte engagieren. Anderbrügge ist dabei mit involviert. Aber auch wenn es in dem Buch nicht um Ingo Anderbrügge und seine fußballerische Laufbahn geht, ist er der Aufhänger für die Verbindung zwischen Sport, insbesondere Fußball, und gesellschaftlichen Werten und Einstellungen.
Autor Peter Oßwald tituliert ihn als „besonderen Menschen, der jeden Tag bemüht ist, sein Stück der Welt etwas besser zu machen“. Einsatz, Leistung und Willen, dazu Vorausschau, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Antrieb. Das seien die Eigenschaften Anderbrügges, die er – gerade nach seiner aktiven Karriere – weitergibt.

Unterzeichnete mit Ingo Anderbrügge dessen ersten Profivertrag: BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball. © picture alliance/dpa
BVB-Präsident Rauball findet Anerkennung für Anderbrügge
Eine entscheidende Persönlichkeit in Anderbrügges Karriere, die nun in seinem Buch zu Wort kommt, ist BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball. Er war es, der 1985 mit dem damals 21-jährigen Anderbrügge dessen ersten Profivertrag verhandelte und unterzeichnete – und damit den Kindheitstraum des Mittelfeldspielers wahr werden ließ. Die Erfüllung eines Traums ist das, was Rauball an Anderbrügge anerkennt: „Ein Ziel im Leben zu haben, das Ziel nie aus den Augen zu lassen und etwas mit Herz und Leidenschaft zu tun, das beschreibt Ingo Anderbrügge“. Und das ist das, was Anderbrügge und seine Wegbegleiter weitergeben und vorleben wollen. Rauball ist voll des Lobes und erinnert daran, dass Anderbrügge mit seinem Unternehmen jährlich knapp 15.000 Kindern und Jugendlichen zu mehr Sport verhelfe.
Das Unternehmen, die „Anderbrügge Sport Konzept GmbH“, 1997 vom heute 57-Jährigen selbst gegründet, legt den Fokus auf Gesundheitsförderung durch den Sport und führt in Zusammenarbeit mit Vereinen, sozialen Einrichtungen und Unternehmen Fußball- und Aktivcamps durch. Anderbrügges Unternehmen fußt auf dem Credo „Training – Lernen – Leben“. Unter diesem Motto steht auch das neue Buch. Anderbrügge erklärt anhand der Arbeit seines Unternehmens, wie die drei Stichworte ineinandergreifen: „Wir machen keine Profis, sondern bereiten auf das Leben vor. Denn Normen und Werte sowie ein gesunder Lebensstil zählen immer und überall.“
Ex-Borusse Ginter identifiziert sich mit Anderbrügges Credo
Der Ex-BVB-Profi und aktuell bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stehende Matthias Ginter verfasst das Credo in eine für ihn wertvolle Gleichung: „Lernen durch Rückschläge + Training = ein auf das Leben projiziertes Ergebnis.“ Der Fußball ist eben doch nur eine der schönsten Nebensachen der Welt. „Das Runde lehrt das Leben“ zeigt aber, dass der Fußball, und auch der Sport im Allgemeinen positive Wirkungen auf das Leben haben können. Und andersherum. „Egal in welcher Branche, welchem Beruf oder in welcher Lebenslage, die Werte sind immer dieselben“, erklärt Anderbrügge, der anschließend zentrale Werte herauspickt.
Dazu gehört zum Beispiel das Hinfallen (und Aufstehen), was auch Matthias Ginter unterstützt: „Am meisten lernt man aus Niederlagen und wie man wieder aus dem Tief herauskommt“, sagt der 27-Jährige. „Lernen durch Rückschläge“ – so steht es ja auch in seiner Formel. Ein weiterer elementarer Wert sei das Loslaufen, den ersten Schritt machen, anfangen. Anderbrügge stellt klar: „Um ein Ziel zu erreichen, muss ich beginnen.“
Auch nach mehrmaligem Lesen seines Buches komme er immer wieder zum gleichen Schluss: „Die Kernaussage des Buches bleibt immer die gleiche: Wenn ich nicht loslaufe, dann kann es nichts werden.“ Anderbrügge ist losgelaufen. Alle in seinem Buch zu Wort kommenden Personen sind losgelaufen. Und das wollen sie weitergeben.