Im Handball ist ja bekanntlich alles möglich. Oder andersherum: Unmöglich ist nichts. Und genau das müssen die Handballerinnen des BVB am Sonntag beim Viertelfinal-Rückspiel in der European League gegen Neptunes de Nantes beweisen. Es gilt einen Neun-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen, um doch noch die Fahrkarte für die Finalrunde Anfang Mai in Graz zu ergattern.
„Wir müssen alles reinhauen, was wir haben. Aber klar ist auch, dass neun Tore Rückstand schon eine Bank sind", sagte Borussen-Coach Henk Groener im Vorfeld. Anwurf des Rückspiels am Sonntag in der Westpress Arena in Hamm ist um 16 Uhr. Eine gute Nachricht vorweg: Alina Grijseels wird nach langer Verletzungspause höchstwahrscheinlich wieder dabei sein.
BVB: Über 1000 Zuschauer
Jetzt hätte man denken können, dass die Zuschauerresonanz nach dem 19:28 im Hinspiel am Sonntag in Nantes zurückgehen würde. Nicht im geringsten. Mehr als 1000 verkaufte Tickets im Vorverkauf versprechen eine klasse Atmosphäre in der Arena und eine tolle Unterstützung für die Handballerinnen. „Ob die Fans jetzt eine Sensation wittern, dass kann ich nicht beurteilen", so Groener, „aber die Resonanz zeigt, dass die Fans unseren Einsatz und unsere Leistung honorieren. Ich freue mich darüber wirklich sehr, diese Unterstützung wird uns helfen."

Die Mannschaft wird diese Hilfe von der Tribüne allerdings auch benötigen, um die neun Tore Rückstand auszugleichen. Groener sieht trotz der Hinspiel-Überlegenheit der Französinnen eine Chance für seine Mannschaft: „Das Ergebnis ist höher, als es das Spiel eigentlich gezeigt hat. Wir haben einfache Sachen liegenlassen, haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt und es Nantes vor unserem Tor oft leicht gemacht. Sonst hätte der Rückstand nur vier oder fünf Tore betragen."
Und noch ein Umstand stimmt Groener positiv. „Wir haben nicht nur von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft und in den Schlussminuten den Rückstand von elf Toren auf neun reduziert. Jedes Tor zählt. Aber wir haben auch gemeinsam und geschlossen als Mannschaft gekämpft. Das war gegen Buxtehude nicht so. Wir haben es angesprochen und erfolgreich geändert."

Erstmals seit Wochen wird auch Kapitänin Alina Grijseels wieder auflaufen können. Ihre Oberschenkelverletzung, zugezogen beim letzten Gruppenspiel der European League in der Westfalenhalle am 19. Februar gegen Siófok, ist soweit abgeheilt, dass ein Einsatz möglich ist. Bereits am vergangenen Sonntag war Grijseels mit nach Nantes gereist, blieb aber auf der Bank.
„Wenn nichts weiter im Training passiert, dann sieht es gut aus für einen Einsatz. Nach der langen Verletzungspause hat sie natürlich noch leichten Muskelkater", so der BVB-Coach. Der sich logischerweise freut, wieder auf seine unbestrittene Führungsspielerin zurückgreifen zu können. Weniger gut sieht es für Meret Osssenkopp aus, die noch bis Donnerstag krank war.
BVB: Neuer Handball-Chef
Passend vor dem Europapokal-Rückspiel wurde auch im Abteilungs-Vorstand eine Entscheidung bekanntgegeben. BVB-Präsident Dr. Reinhold Lunow und Schatzmeister Bernd Möllmann haben Rupert Thiele zum neuen Abteilungsleiter der Handball-Abteilung von Borussia Dortmund ernannt.
Andreas Kuno, Sportlicher Leiter und Co-Trainer, ist als Stellvertreter des Abteilungsleiters neues Mitglied im Abteilungsvorstand. Rupert Thiele war auf der Mitgliederversammlung 2021 zum stellvertretenden Vorstand gewählt worden und hatte die Abteilungsleitung nach dem Ausscheiden von Andreas Heiermann im Oktober 2022 kommissarisch übernommen.
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