Man kann es nicht anders sagen: die ersten 40 Minuten waren phänomenal, die Stimmung in der Westpress-Arena in Hamm ebenso. Nach einer überragenden ersten Hälfte ließen die Schwarzgelben auch im zweiten Durchgang nicht nach und deklassierten Besançon auch in dieser Höhe verdient. Zumindest mit einem Bein steht der BVB bei zwei noch ausstehenden Spielen damit im Viertelfinale des Europapokals. „Ja, für den Europapokal sieht es jetzt ganz gut aus“, kommentierte BVB-Coach Henk Groener die Partie vor einer tollen Kulisse von 650 Fans.
Als die beiden guten Schiedsrichter aus Montenegro die Partie in der Hammer Westpress-Arena abpfiffen, da ging die Handball-Party weiter. Die Mannschaft lag sich in den Armen, die Fans feierten wie lange nicht mehr. Selbst die zwei Handvoll Unterstützer aus Frankreich machten trotz großer Enttäuschung mit.
Borussen-Trainer Henk Groener wirkte in seiner Analyse ruhig wie immer, seine Freude über den starken Auftritt konnte er aber nicht verheimlichen. „Wir haben 31 Tore geworfen, aber nur 21 kassiert. Das ist wohl unsere Bestmarke bisher. Aus einer ganz starken Abwehr heraus mit einer tollen Yara ten Holte im Tor haben wir den Sieg verdient. Am Kreis waren wir heute nicht so gut, haben aber klug den Weg zu den Außen gefunden.“
Wenn die Borussen-Fans mit einer Wiederholung der Startphase aus dem Hinspiel gerechnet hatten, als der BVB nach einer Viertelstunde Spielzeit mit 10:2 gegen die konsternierten Französinnen führte, wurden sie nicht gerade enttäuscht. Nach sieben Minuten hatten zweimal Maraike Kusion, Dana Bleckmann, Alina Grijseels per Siebenmeter und Emma Olsson den BVB mit 5:0 in Führung gebracht. Wieder stand die BVB-Abwehr wie eine unüberwindliche Mauer. Und sollte sich dennoch mal eine Lücke aufgetan haben, war Torfrau Yara ten Holte zu Stelle. Keine acht Minuten waren gespielt, da hatte Besançon Trainer Sébastien Mizoule Redebedarf und nahm sein erstes Timeout.
Ändern sollte sich aber nicht. Der BVB kämpfte, hatte keinen einzigen Ausfall zu beklagen, legte ein tolles Tempo vor, war durchsetzungsstark, blieb trotz großer Hektik aber ruhig und glänzte durch kluge Anspiele. Es gab stehende Ovationen, als nach 20 Minuten Haruno Sazaki die am Kreis wartende Alina Grijseels mit einem sensationellen Pass anspielte, die dann von halblinks auf 12:4 erhöhte. Mit 16:8 ging’s in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begann mit einem Siebenmetertor von Lena Hausherr, Rechtsaußen Maraike Kusian, mit ihrem bislang besten Spiel für den BVB, erhöhte mit ihrem fünften Treffer auf 18:9, Lena Hausherr kurz darauf auf 19:9. Dana Bleckmann: „Wichtig war, dass wir nach der Pause gut rausgekommen sind. Die Stimmung in der Halle und die Unterstützung der Fans haben uns dabei geholfen. In der Abwehr haben wir als Team geglänzt. Besser geht’s nicht.“
Die Gäste aus Ostfrankreich waren am Boden zerstört, der BVB schlichtweg übermächtig. Kein Wunder, dass die Borussinnen am Ende einen glanzvollen 31:21 Triumph feierten.
BVB-Handball-Damen: Moth, ten Holte, Kohorst; Grijseels (5/1), Sprengers (2), Kusian (5), Ossenkopp, Olsson (2), Sasaki (2), Rønning (5), Bleckmann (3), Garovic (1), Antl, Stens, Birk, Hausherr (6/3).
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