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Exklusiv: BVB-Kapitänin Grijseels schreibt an die Fans: „Ich verspreche euch, es lohnt sich“

Borussia Dortmund

Borussia Dortmunds Kapitänin Alina Grijseels schreibt, worauf es im Spitzenspiel der Champions League für den BVB ankommt. Ein Gastbeitrag, der Einblicke liefert, wie die Lage beim BVB ist.

Dortmund

von Alina Grijseels

, 26.03.2022, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Alina Grijseels (2.v.r.) ist Kapitänin von Borussia Dortmund und hat einen Gastbeitrag für die Sportredaktion Dortmund verfasst.

Alina Grijseels (2.v.r.) ist Kapitänin von Borussia Dortmund und hat einen Gastbeitrag für die Sportredaktion Dortmund verfasst.

Endlich ist es so weit, das Warten hat ein Ende. Es geht gegen Metz um alles, also fast um alles. Wir wollen ins Final4 der Champions League und brauchen für das Rückspiel in Frankreich eine möglichst gute Ausgangsposition. Das Spiel ist ein absolutes Highlight, eins der wichtigsten in der Geschichte des Vereins.

Die Vorfreude auf das Spiel ist riesig, wir können es kaum erwarten. Eine volle Halle mit vielen Fans, die uns unterstützen und nach vorne peitschen werden. Das gab es schon lange nicht mehr. Seit Beginn der Pandemie mussten wir oft ohne und zu oft mit wenigen Zuschauern auskommen. Jetzt hoffen wir auf über 2000 Fans und eine einzigartige Stimmung.

BVB: „Wir haben uns das hart erarbeitet und wollen es einfach genießen“

Als ich 2014 zu Borussia Dortmund gewechselt bin, hätte ich nicht daran gedacht, dass sowas möglich sein könnte. Damals spielte der Verein in der zweiten Liga. Jetzt sind wir Deutscher Meister und erst zum zweiten Mal überhaupt in der Champions League mit dabei. Wir haben uns das hart erarbeitet und wollen es jetzt einfach genießen.

Ärgerlich ist natürlich, dass wir zwei Wochen nicht gespielt haben. Aber wir trainieren umso härter und versuchen, spielerische Dinge einfließen zu lassen, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Ohne Spielrhythmus geht es auf diesem Niveau einfach nicht. Und dazu hat uns auch noch die Corona-Problematik erwischt.

Es war die richtige Entscheidung, die beiden Bundesliga-Partien abzusagen, auch wenn uns dadurch Spielpraxis fehlt. Irgendwie versuchen wir das aufzufangen. Dafür hatten wir die ganze Woche Zeit, um den vollen Fokus auf das Metz-Spiel zu legen. Wir haben morgen auch nichts zu verlieren. Metz ist der Favorit, die haben mehr Druck als wir.

Wir spielen gegen eine sehr starke Mannschaft mit einer hohen Qualität im Kader und sind der klare Außenseiter. Die müssen sich für das Final4 qualifizieren, wir können befreit aufspielen. In der Gruppenphase haben wir aber schon gezeigt, dass wir gegen die Großen wie Budapest oder Brest mithalten und sie mehr als nur ärgern können.

Klar, die Corona-Lage ist speziell, aber als wir gegen Brest gewonnen haben, da hatten wir gefühlt auch keinen Rückraum mehr. Da waren am Ende nur noch Laura van der Heijden, Frida Rønning und ich. Wir haben gezeigt, dass wir damit umgehen können. Wir haben den Finalisten der letzten Saison geschlagen, mit einer Notbesetzung.

Um dieses Mal zu bestehen, brauchen wir aber die Unterstützung der Fans. Für uns als Team ist es eine tolle Motivation zu hören, dass der Kartenverkauf gut läuft. Es macht einfach mehr Spaß, wenn die Halle voll ist. Es gibt Dir ein spezielles Heimspiel-Gefühl, das Dich als Spielerin pusht. Wird es mit der Kraft mal schwierig, gehen durch die Zuschauer noch zwei bis drei Prozent mehr. Das ist mental deutlich einfacher.

BVB: „Wir werden alles geben, bis zur letzten Sekunde“

Es ist natürlich schade, dass diese Saison teilweise nur wenige Zuschauer gekommen sind. Denn für eine tolle Stimmung betreibst Du den Sport. Mit der Nationalmannschaft haben wir das jetzt zwei Mal in den Spielen gegen die Niederlande gesehen. Da waren die Hallen sehr gut besucht, das macht es auch aus. Und das vergisst Du auch nicht so schnell.

Am Samstag wollen wir mal schauen, was möglich ist. Wir sind definitiv der Underdog, aber was ich euch garantieren kann ist: Wir werden alles geben, bis zur letzten Sekunde. Wir möchten mit unserem Spiel begeistern und mitreißen. Und da keine Fußball-Bundesliga ansteht, könnt ihr ruhig alle mal zum Handball kommen. Ich verspreche euch, es lohnt sich. Und auch ihr werdet es so schnell nicht vergessen.