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BVB verzichtet auf Champions League - Verein sieht Gesundheit der Spielerinnen in Gefahr

Champions League

Borussia Dortmund wird zu den anstehenden Achtelfinal-Partien in der Champions League nicht antreten. Die Verantwortlichen wollen Verantwortung tragen für die Gesundheit der Spielerinnen.

Dortmund

, 11.03.2021, 21:19 Uhr / Lesedauer: 2 min
BVB-Abteilungsvorstand Andreas Heiermann erklärte die Absage der Partien in der Champions League.

BVB-Abteilungsvorstand Andreas Heiermann erklärte die Absage der Partien in der Champions League. © Ludewig

Die Umstände waren bereits vor dem Spiel in der Champions League zwischen den Handballerinnen von Borussia Dortmund und Metz kurios. Durch Quarantäne-Vorschriften bei der Ein- und Ausreise zwischen dem Mosel-Gebiet in dem Metz liegt und Deutschland, konnte das Hinspiel nicht in Dortmund ausgetragen werden. Hinzu kommt, dass Metz Handball erst vor zwei Wochen zwei positive Coronafälle in den eigenen Reihen hatte.

Nun sollten Hin- und Rückspiel auf neutralem Boden in Nancy ausgetragen werden. Eines am Freitag, das zweite am kommenden Sonntag.

Dazu wird es nicht kommen, da sich die Bedingungen drastisch verändert haben. Die Spiele sind zwar noch von der Europäischen Handball Föderation (EHF) angesetzt, Borussia Dortmund wird aber zu beiden Partien nicht anreisen.

Positiver Coronafall bei Metz

„Am Dienstag vor dem Spiel habe ich die Information bekommen, dass Dinah Eckerle positiv auf das Coronavirus getestet worden ist“, sagt BVB-Handball-Boss Andreas Heiermann. Eckerle ist deutsche Nationalspielerin und spielt für Metz Handball im Tor. „Für mich ist es schon eine Katastrophe, dass ich vier Tage vor dem Spiel die Information vom DHB (Deutscher Handballbund, Anm. d. Red.) bekomme und nicht von der EHF oder Metz.“

Am Montag habe Eckerle noch in einer Kleingruppe mit Metz trainiert, ehe sie das positive Testergebnis erhalten habe, so Andreas Heiermann. Dieser berichtet, Eckerle habe im Anschluss den DHB über das positive Testergebnis informiert, da kommende Woche ein Lehrgang der Handball-Nationalmannschaft ansteht. Der DHB habe sich danach an den BVB gewandt.

Der Deutsche Handballbund wollte auf Anfrage unserer Redaktion den Fall nicht bestätigen, sagte aber: „Die sportliche Leitung der Frauen-Nationalmannschaft beobachtet die Gesamtsituation genau und wird gegebenenfalls darauf reagieren.“

Anders stellt sich die Version aus Metz dar: Dort teilten die Verantwortlichen nach Informationen unserer Redaktion der EHF mit, dass es eine individuelle Trainingseinheit am Montag gab, keine Einheit in Kleingruppen.

Die Verantwortlichen des BVB setzten die EHF über den Corona-Fall von Metz am Mittwoch in Kenntnis und laut Heiermann „wurde die EHF genau so wenig informiert wie wir“ vom Kontrahenten aus Frankreich. Seit Mittwoch fanden deshalb Gespräche zwischen der EHF und Borussia Dortmund statt. Die schwarzgelbe Devise war dabei klar: Zum Spiel am Freitag wird der Klub nicht antreten. „In dem Gespräch mit der EHF habe ich unseren Standpunkt vertreten, das Metz bewusst Informationen nicht weitergibt“, erklärte Heiermann.

EHF bestätigt Disput

Unterdessen kam während der Gespräche zwischen dem Verband und Borussia Dortmund der Vorschlag auf, lediglich das Spiel am Sonntag auszutragen und das Team von Metz gleich mehrmals zu testen, um weitere positive Corona-Tests ausschließen zu können. Eine Idee, die der BVB akzeptiert hätte, im Nachgang aber von der EHF wieder verworfen worden ist, so Heiermann. Die EHF bestätigte den Disput auf Anfrage: „Der Fall ist uns bekannt.“ Die Spiele zwischen dem BVB und Metz Handball sind weiterhin angesetzt.

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„Das ist für mich ein Sportskandal, deshalb reisen wir nicht an. Wir haben Verantwortung für die Gesundheit unserer Spielerinnen und unseres Staffs“, macht Heiermann den Entschluss deutlich. „Wichtig ist für mich die Gesundheit.“

Wie die Spiele nun gewertet werden, ist offen. Die EHF verwies auf Anfrage unserer Redaktion dabei auf die Regularien, bei denen das Team ausscheiden würde, welches für den Ausfall verantwortlich ist.

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