BVB: Nächste Spielerin verlässt den Klub, Verantwortliche sehen sich gut gerüstet
Borussia Dortmund
Die Kaderplanungen bei Borussia Dortmund laufen weiter an. Eine weitere Spielerin wird den BVB verlassen, die Verantwortlichen sehen sich trotz der Abgänge gut gerüstet.

Werden den BVB alle drei zum Saisonende verlassen: Kelly Dulfer, Inger Smits und Clara Monti Danielsson (v.l.). © Ludewig
Die vergangenen Tage brachten etwas Ruhe ein. Nach kräftezehrenden, aber mehr als erfolgreichen Wochen durften die Handballerinnen von Borussia Dortmund für wenige Tage abschalten, ihre Familien besuchen, den Kopf freibekommen. Drei freie Tage gab es nach dem 28:21-Erfolg vergangenen Freitag gegen Buxtehude für das Team des Bundesligaersten.
Auch André Fuhr gönnte sich zwei freie Tage, ehe der akribische BVB-Übungsleiter am Montag die Arbeit wieder aufnahm. Die Vorbereitung auf das Top-Spiel beim aktuell engsten Verfolger der Borussia, dem TuS Metzingen, stand auf der Agenda. Aber auch die Planung der kommenden Wochen und Monate. „Wir sind auf den Zielgeraden mit unserer Kaderplanung“, sagt Andreas Bartels, stellvertretender Abteilungsleiter des BVB. Sechs Spielerinnen verlassen den Klub, das ist bekannt: Kelly Dulfer, Inger Smits, Kelly Vollebregt, Isabell Roch, Rinka Duijndam und Johanna Stockschläder.
Einige davon haben in den vergangenen Wochen dem schwarzgelben Spiel den Stempel mit aufgedrückt, waren für den sportlichen Erfolg elementar. Dulfer als Defensiv-Spezialistin, Smits als Rückraum-Waffe, Stockschläder als mittlerweile beste Bundesliga-Torschützin des BVB (77 Tore) sowie Roch und Vollebregt, die mit starken Leistungen in der Champions League überzeugten. Wie möchte Borussia Dortmund den Verlust dieser Spielerinnen ausgleichen?
BVB sieht sich gewappnet
„Wir hätten Möglichkeiten gehabt Spielerinnen im Verein zu halten“, stellt Bartels klar und gibt selbstbewusst zu Protokoll: „Wir werden jede Position adäquat ersetzen.“ Eine echte Herausforderung, bei der sich das BVB-Führungstrio gewappnet sieht. „Ich bin sicher, dass wir das kompensieren können“, sagt Trainer Fuhr, der aber auch anmerkt, dass „die Spielertypen immer ein bisschen anders sind, die kommen werden“. Auch Bartels ist davon überzeugt, auch wenn das Duo bestehend aus Dulfer und Smits zum direkten Konkurrenten nach Bietigheim geht. „Wir haben mit Alina Grijseels und Delaila Amega zwei der besten Spielerinnen auf der Spielmacher-Position in Europa“, betont er.
Borussias Abteilungsleiter Andreas Heiermann macht deutlich, dass Dulfer und Smits „nicht eins zu eins“ ersetzt werden können. „Uns verlassen tolle Spielerinnen. Wir werden aber auch nächstes Jahr eine Mannschaft stellen, die oben mitspielen wird“, sagt der BVB-Boss.
Klar ist bereits, dass Madita Kohorst (TuS Metzingen) als Torhüterin kommt sowie Rechtsaußen Amelie Berger (SG BBM Bietigheim). „Wir glauben, dass Spielerinnen wie Amelie Berger, die auch schon Erfahrungen in der deutschen Nationalmannschaft haben, uns sofort helfen können und viel Potenzial haben. Das ist unsere Philosophie, unsere Spielerinnen auf das nächste Level zu bringen, dafür haben wir den passenden Trainer“, sagt Bartels.
Zschocke-Transfer immer noch nicht offiziell
Immer noch nicht offiziell ist der Transfer von der talentierten Mia Zschocke, die aus Leverkusen kommen soll. Die Gespräche dazu laufen, ein Vertrag sei aber noch nicht unterschrieben, sagt Bartels. Bayer Leverkusen hatte den Transfer bereits verkündet, genau so wie Bietigheim und Metzingen es bei Berger und Kohorst taten. Für Bartels ein Unding. „Es ist schlechter Stil, der sich gerade eingeschlichen hat“, sagt er zum Vorgehen der Konkurrenz bei den Veröffentlichungen.

Das Führungsduo von Borussia Dortmunds Handballabteilung: Andreas Heiermann (r.) und Andreas Bartels. © Ludewig
In den kommenden Wochen wird sich in Dortmund noch einiges tun. Am Mittwoch gab Bartels bekannt, dass auch die schwedische Kreisläuferin Clara Monti Danielsson den BVB nach einem Jahr verlässt. Wohin es geht, ist noch unbekannt. „Wir haben Gespräche geführt über eine Vertragsverlängerung“, sagt Bartels, „sind aber nicht zusammengekommen. Der Vertrag wird auslaufen.“
Es wird noch auf beiden Seiten Bewegung geben. Spielerinnen werden kommen, aber auch gehen. Die kommenden BVB-Wochen sind bereits jetzt spannend gefüllt. In Sachen Kaderentwicklung sowie Planung, aber vor allem auf dem Parkett mit dem Ziel, erstmals in der Vereinshistorie Deutscher Meister zu werden.