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Update: Entscheidung über Weiterkommen des BVB in der Champions League ist gefallen

Handball

Borussia Dortmunds Handballteam ist zu den Achtelfinalspielen gegen Metz Handball nicht angetreten. Der Ärger zwischen den Teams ist groß. Die EHF hat nun eine Entscheidung getroffen.

Dortmund

, 14.03.2021, 19:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die BVB-Handball-Frauen bangen um das Weiterkommen in der Champions League.

Die BVB-Handball-Frauen bangen um das Weiterkommen in der Champions League. © Ludewig

Bis Samstagmittag hatten die Verantwortlichen von Borussia Dortmunds Handballabteilung Zeit, den Nicht-Antritt im Achtelfinale der Champions League der Europäischen Handballföderation zu begründen. Bereits am Freitag hatte sich Abteilungsleiter Andreas Heiermann mit BVB-Justiziar Robin Steden dafür zusammengesetzt.

Denn für Borussia Dortmund war klar: Eine Reise nach Frankreich, um gegen Metz Handball anzutreten, wäre unverantwortlich. Das Team von der Mosel hatte bereits vor zwei Wochen zwei Corona-Fälle, musste deshalb bereits in Quarantäne und hat seit dem 24. Februar kein Pflichtspiel mehr bestritten. Zu Beginn dieser Woche kam ein weiterer Fall hinzu, den Metz nach eigenen Angaben den französischen Behörden gemeldet hatte, aber nicht der EHF, weil sie das laut den Statuten des Verbandes nicht mussten.

Zwei BVB-Spielerinnen nominiert

Der BVB erfuhr von diesem Fall vom Deutschen Handballbund (DHB). „Der DHB hatte am Dienstag klipp und klar gesagt, falls wir dahinfahren, die Spielerinnen, die mitfahren, werden nicht zum DHB-Lehrgang eingeladen“, sagte Heiermann. Ab dem heutigen Montag ist Länderspielpause. Der DHB hält einen einwöchigen Lehrgang zur Vorbereitung für die WM-Qualifikationsspiele in Bensheim ab, für den Borussia Dortmunds Spielführerin Alina Grijseels und Johanna Stockschläder nominiert sind.

Der Deutsche Handballbund wollte das auf Anfrage unserer Redaktion am Freitag nicht bestätigen, sagte aber: „Die sportliche Leitung der Frauen-Nationalmannschaft beobachtet die Gesamtsituation genau und wird gegebenenfalls darauf reagieren.“

„Wir hätten total gerne den sportlichen Wettkampf gehabt, denn ich habe mir Chancen ausgerechnet“, betont Heiermann, machte aber deutlich, dass die Gesundheit der Spielerinnen Vorrang genießt.

Eine Entscheidung, hinter die sich laut des BVB-Handballchefs auch Trainerteam, Mannschaft sowie BVB-Präsident Reinhard Rauball stellten. „Ich persönlich will die Spiele nicht abgeben“, sagte Heiermann über die kommende EHF-Entscheidung.

Ärger über BVB-Absage ist groß in Metz

Derweil ist der Ärger in Metz groß. Rund 25.000 Euro finanziellen Verlust, so gibt es Metz-Präsident Thierry Weizman gegenüber der französischen Zeitung „Le Républican Lorrain“ an, müsse der Klub durch die Absage hinnehmen, da alle Organisationen für die Durchführung der Spiele in Nancy bereits getroffen worden seien. Die Verantwortlichen des französischen Handballklubs sehen sich im Recht. „Wir müssen die EHF nur informieren, wenn wir im nächsten Spiel keine Mannschaft aufstellen können. Wir haben alle Anforderungen der Europäischen Handballföderation erfüllt“, sagte Weizman.

Das dürften die Dortmunder Verantwortlichen mit Blick auf eine Verbreitung des Coronavirus anders gesehen haben.

Update (Sonntag, 14. März, 21.15 Uhr): Wie die EHF auf ihrer Website meldet, hat Metz Handball das Viertelfinale der Champions League erreicht. Borussia Dortmund ist dadurch rausgeflogen. Der Verband teilte in dem Statement mit, dass der BVB dafür verantwortlich war, die Reise zu den Spielen nach Frankreich anzutreten. Da dies nicht geschah, sei der BVB für die Spielausfälle verantwortlich und beide Spiele werden mit 10:0 Toren für Metz gewertet.

Das Gremium der EHF, welches über den Spielausgang entschied, sah nur einen formellen Fehler beim Handeln von Metz mit der positiv getesteten Spielerin, aber diesen nicht als schwerwiegenden Grund für die Absage des Spiels. Zudem könnte ein Disziplinarverfahren gegen den BVB eingeleitet werden, wie die EHF in der Mitteilung schreibt.

Borussia Dortmund hat nun sieben Tage Zeit, um gegen das Urteil in Berufung zu gehen.