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BVB: Handballerinnen droht die Quarantäne – Spielerin verkündet Abgang

Borussia Dortmund

Die BVB-Handballerinnen stehen nach der deutlichen Niederlage in Bietigheim schon am Mittwochabend vor ihrer nächsten Aufgabe. Es gibt einige personelle Fragezeichen.

Dortmund

, 05.01.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
André Fuhr steht vor einer Woche mit vielen unbekannten Variablen.

André Fuhr steht vor einer Woche mit vielen unbekannten Variablen.

Der Januar ist der richtungsweisende Monat für die Handball-Damen des BVB. Sieben Spiele sind in der Bundesliga, Champions League und im Pokal bis Monatsende noch zu absolvieren. Ausgerechnet jetzt fehlt Kapitänin Alina Grijseels mit einem Nasenbeinbruch, muss aber nicht operiert werden. Das ist die gute Nachricht.

Borussen-Coach André Fuhr ist ein Mann klarer Worte. Und einer, der die Situation nimmt, wie sie gerade kommt. „Natürlich hat Alina eine ganz wichtige Rolle bei uns. Wir haben aber immer noch 14 Spielerinnen im Kader, da müssen wir jetzt durch, auch wenn es noch so wehtut. Alles andere zählt nicht“, sagt Fuhr klipp und klar vor dem Bundesliga-Spiel am Mittwoch (19.30 Uhr, Halle Wellinghofen) gegen Schlusslicht Buchholz-Rosengarten.

Borussia Dortmund: Alina Grijseels verletzt

Alina Grijseels, die überragende DHB-Nationalspielerin bei der WM in Spanien und Kapitänin des BVB, hatte sich am Sonntag in den Schlussminuten der 22:33-Niederlage in Bietigheim verletzt.

Ausreden zählen nicht für Fuhr, der in dieser Saison schon zahlreiche schwere Ausfälle von Leistungsträgerinnen zu verzeichnen hatte: Dana Bleckmann und Delaila Amega kurieren ihre Kreuzbandrisse aus, Haruno Sasaki ihren Bandscheibenvorfall, Tessa van Zijl mangelt es an Spielpraxis nach ihrem Knochenödem.

Und jetzt auch noch Alina Grijseels. „Ja, es stimmt, es könnte verletzungstechnisch natürlich besser laufen für uns in dieser Saison. Dennoch müssen wir die Situation annehmen, ich konzentriere mich jetzt zunächst auf Buchholz-Rosengarten, denke erst ab Donnerstag an die Champions League und das Spiel bei Podravka Vegeta.“

Während das Top-Spiel für Alina Grijseels (l.) denkbar bitter endete, erlebte Ex-Borussin Kelly Dulfer erfolgreiche 60 Minuten.

Während das Top-Spiel für Alina Grijseels (l.) denkbar bitter endete, erlebte Ex-Borussin Kelly Dulfer erfolgreiche 60 Minuten. © Marco Wolf

Am Mittwochabend also zunächst gegen das Schlusslicht aus Norddeutschland, das am Wochenende im Nord-Derby gegen Buxtehude gar nicht mal so schlecht auftrat. Daher warnt Fuhr auch vor einem Selbstläufer. „Buchholz ist natürlich Außenseiter, aber die Leistung gegen Buxtehude sollte uns eine Warnung sein. Der Gegner hat unangenehme Spielertypen, die das Tempo verschleppen können.“

„Jeder von den restlichen Spielerinnen muss den Anspruch für sich haben, besser zu sein als die Spielerinnen aus Rosengarten“, fordert der Coach. Als Ersatz für Alina Grijseels, die in dieser Woche komplett Trainingsverbot hat und in der kommenden Woche möglicherweise mit einer Gesichtsmaske leicht trainieren darf, setzt Fuhr auf Fatos Kücükyildiz und Frida Rønning.

39 Bundesligaspiele lang lief es blendend für die Handballerinnen des BVB. Fast immer überzeugend, immer aber siegreich. Seit Sonntag und der damit verbundenen 22:33-Niederlage bei Tabellenführer Bietigheim hat sich vieles verändert. Plötzlich gibt es einige Baustellen, die niemand auf dem Plan haben konnte.

BVB: Corona-Quarantäne könnte drohen

Jennifer Gutiérrez ist Corona positiv, die Vertragsverhandlungen laufen ein wenig schleppend. Zumindest könnte man den Eindruck haben. Was André Fuhr so nicht stehen lassen will. „Wir sind gut bei der Arbeit, was die Vertragsverlängerungen angeht. Es ist erst Anfang Januar, wir haben auch gar keinen Druck“, erklärte der Trainer. Abteilungsleiter Andreas Heiermann bestätigte, dass die Gespräche auf einem guten Weg seien.

Und dann ist da noch Corona, das für erhebliche Verunsicherung in der Liga sorgt. Noch ist nicht klar, ob sich Gutiérrez mit der Omikron-Variante infiziert hat. Dann müsste der komplette BVB-Kader samt Trainer in die häusliche Isolation.

Zusätzlich wurde unter der Woche bekannt, dass Kreisläuferin Mie Sando den BVB im Sommer verlässt. Sie zieht es zu Toulon Métropole Var Handball in die französische erste Liga. Die 28-Jährige stieß erst im Sommer zu den Borussia-Handballerinnen. Sando bestätigte den Wechsel bereits selbst per Instagram.

Bereits in der Vorwoche musste die Partie in Blomberg wegen eines Omikron-Falls abgesagt werden. Die komplette Blomberger Mannschaft ging in Quarantäne. Am Wochenende platzten dann zwei weitere Bundesliga-Spiel wegen Corona-Fällen. Allein in Thüringen sind zwölf Spielerinnen in Quarantäne. Am 19. Januar gastiert der Tabellendritte in Dortmund. So steht es zumindest auf dem Spielplan.

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