BVB-Frauen gewinnen umkämpften Pokal-Krimi
BVB-Handball
Die Sieben von Trainer Andre Fuhr zieht nach einem spannenden 34:30 (16:20)-Erfolg bei der HSG Blomberg-Lippe ins Viertelfinale ein.

Linkshänderin Laura van der Heijden war mit 11 Toren maßgeblich am BVB-Pokalsieg beteiligt. © Ludewig
Die Belastungen im Bundesliga-Alltag und auf dem internationalen Parkett in der Champions-League zeigten Spuren. Lange Zeit sah es am gestrigen Abend im Lipperland nicht nach dem angepeilten Achtelfinalsieg der favorisierten Borussinnen im Westfalenderby aus. Am Ende dann allerdings demonstrierte der BVB sein ganze Klasse, verwies eine stark aufspielende HSG in ihre Grenzen und hat das Ziel Final-Four in Stuttgart kommendes Jahr im Mai weiter ganz fest im Visier.
Jubel und Erleichterung bei Dortmunds Frauen nach den 60 Minuten waren groß. Ebenso die Freude von Trainer Andre Fuhr, der die Vorstellung seiner Schützlinge aber differenziert einzuordnen wusste: „Wir waren in der ersten Hälfte nicht präsent, haben nicht zu unsere Qualität gefunden und keine Zweikämpfe gewonnen. In der Pause haben wir uns noch einmal unsere Ansprüche vergegenwärtigt. Im zweiten Abschnitt hat die Mannschaft schließlich die Ärmel hochgekrempelt und am Ende verdient gewonnen. Dafür muss ich ihr großen Respekt zollen.“
Dem Ereignis und der Attraktivität der Partie angemessen war die HSG in die Lemgoer Phoenix Contact Arena umgezogen. Eine Zuschauerflut löste die Maßnahme jedoch nicht aus. Knapp 500 Fans verloren sich in der TBV-Bundesliga-Spielstätte. Die mussten ihr Kommen nicht bereuen und durften sich über einen Vergleich auf gehobenem Niveau freuen. Den gingen die Gastgeberinnen selbstbewusst an, dominierten die erste Halbzeit. Allen voran die gut aufgelegte frühere BVB-Nachwuchsspielerin Malina Marie Michalczyk, die letztendlich stolze 13 Treffer verbuchen konnte, erspielte sich Blomberg-Lippe schnell klare Vorteile.
Die Borussia ließ Deckungsstärke vermissen. 20 Gegentore sprechen für sich. Der Angriff agierte teils zu fahrig und unentschlossen, Laura van der Heijden im rechten Rückraum einmal ausgenommen. Die Halbzeit-Führung der HSG mit vier Treffern Vorsprung war verdient und spiegelte den Verlauf korrekt wider.
Am Geschehen änderte sich auch nach dem Wechsel erst einmal nichts. Bei 21:26 (40.) steuerte der BVB dem Pokal-Aus entgegen. Ab dem 23:27 ging dann aber ein Ruck durch die Mannschaft. Die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr mit Kücükyildiz auf der Spitze zeigte endlich Wirkung. Konsequenz im Abschluss stellte sich ein. Die Kräfte des Gegners schwanden. Die Fuhr-Sieben schaffte „abgezockt“ den Umschwung.
BVB: Kohorst, ten Holte; Berger (1), Grijseels (6/3), Sando, Zschocke (3), Moreno (1), Kücükyildiz (1), Abdulla (4), Gutierrez Bermejo, Freriks (6), van der Heijden (11), Ronning (1/1)