Borussia Dortmund: Fan-Frust, Ticket-Probleme, Hallensuche, aber sportlich läuft es
Borussia Dortmund
Sportlich läuft es für die Handballerinnen des BVB ausgezeichnet. Abseits davon eher nicht: Wenig Zuschauer, kein einfaches Ticket-System und die Suche nach einer Halle beschäftigen die Verantwortlichen.

Jubeln durften die Spielerinnen des BVB in dieser Spielzeit bereits häufiger. © Ludewig
Entspannt, aufgelockert, befreit. Borussia Dortmunds Handballerinnen haben ihre vorläufigen Ziele erfüllt. Ohne Verlustpunkt in der Bundesliga, im Pokal in das Viertelfinale eingezogen und in der Königsklasse bereits mit sieben Punkten. Der BVB hat das Maximale bislang aus dieser Spielzeit rausgeholt, ehe es in weniger als zehn Tagen in die WM-Pause geht.
Zwei Spiele stehen bis dahin noch an. Diesen Sonntag daheim gegen Team Esbjerg, eine Woche später das Duell gegen Esbjerg in Dänemark. Keine normale Aufgabe. Esbjerg besticht durch schnellen, temporeichen Handball, ähnlich wie ihn der BVB selbst verkörpert unter Trainer André Fuhr. „Ich mag Esbjerg sehr. Ich finde, dass die sehr attraktiven Handball spielen“, sagt der BVB-Coach. „Hohe Passgeschwindigkeit, viel Tempo, sehr variabel.“
Mit Weltklasse-Spielerinnen. Aus deutscher Sicht bekannt: die Nationaltorhüterin Dinah Eckerle im Tor des dänischen Zweitplatzierten in Dortmunds Königsklassen-Gruppe. Dreh- und Angelpunkt des dänischen Spiels ist aber Henny Reistad. Vergangene Spielzeit noch Siegerin der Champions League mit Vipers Kristiansand, ist die 22-Jährige zum MVP, der wertvollsten Spielerin, der Finalspiele gewählt worden. In dieser Königsklassen-Spielzeit hat die zentrale Rückraumspielerin bereits 33 Tore erzielt.
BVB: Keine Tickets online zu kaufen
„Reistad ist eine der besten Spielerinnen der Welt. Wenn man die Chance hat die zu sehen, sollte man sich die nicht entgehen lassen“, sagt Fuhr. Die Wahrscheinlichkeit ist zum Leidwesen der Dortmunder hoch, dass diesem Aufruf nicht viele Fans folgen werden. Das Problem der Zuschauerzahlen beschäftigt den BVB bereits die gesamte Spielzeit. Wobei es immer noch keine Möglichkeit gibt, Tickets über die Homepage des Deutschen Meisters zu kaufen. Wer ein Ticket vorab haben wollte, musste sich dieses per Mail bis Donnerstagnachmittag reservieren. Ein komplizierter Vorgang, wobei Tickets auch an der Tageskasse gekauft werden können. Einfacher ist es auf dem Web-Auftritt vom dänischen Gegner. Dort würden sich problemlos Tickets für das Duell in Dortmund kaufen lassen.
„Dass wir so wenig Anerkennung von den Dortmunderinnen und Dortmundern bekommen, ist sehr erstaunlich“, sagt BVB-Abteilungsleiter Andreas Heiermann. „Die Mannschaft verdient diese Aufmerksamkeit, das ist absoluter Spitzensport.“ Von diesem geht er auch am Sonntag wieder aus.
Der BVB hat es bislang in dieser Spielzeit bewiesen, was möglich sein kann in der Champions League. Die Playoffs sind zum Greifen nah, vor allem in den Heimspielen traten die Schwarzgelben stark auf. Angeführt von Kapitänin Alina Grijseels, die sich in absoluter Weltklasse-Form befindet. Sie führt die Torjägerliste der aktuellen Champions-League-Spielzeit an, hat bereits 53 Treffer erzielt.
BVB: Neuzugang wird Sonntag wohl nicht dabei sein
Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit dabei: BVB-Neuzugang Paulina Uścinowicz. Zwar sind alle Unterlagen der polnischen Nationalspielerin bei den Verbänden, aber eine Spielgenehmigung bis zum Sonntag sei unwahrscheinlich, so die BVB-Verantwortlichen. Weiterhin offen ist, wo Borussia Dortmund das Champions-League-Spiel im Januar gegen Rostov-Don austrägt. „Wir müssen jetzt außerhalb von Dortmund gucken“, sagt Andreas Heiermann.
Für das Spiel gegen Esbjerg am Sonntag (14 Uhr) steht die Helmut-Körnig-Halle aber bereit. Ein weiteres Spitzenteam zu Gast beim BVB. „Das macht die Aufgabe sehr kompliziert“, sagt Trainer Fuhr über die Klasse des Gegners, „wir sind da aber entspannt.“ Diese befreite Einstellung hat sich Borussia Dortmund in den vergangenen Monaten erarbeitet.