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Weg für Autokino in Ahaus frei: Vorstellungen starten am Donnerstag
Autokino Ahaus
Nun steht es fest: Ahaus bekommt ein Autokino. Die erste Vorstellung läuft schon zeitnah an. Gezeigt werden aktuelle Blockbuster auf einer rund 100 Quadratmeter großen Projektionsfläche.
Offiziell fehlt – Stand Dienstag – noch immer die schriftliche Genehmigung der Stadt Ahaus. Aber wegen einer mündlichen Zusage sieht sehr gut aus für das vom Ahauser „Cinetech“ geplante Autokino. „Die Signale waren so positiv, dass ich mich einfach aus dem Fenster gelehnt und schon mal die Werbetrommel gerührt habe“, sagt Dominik Paffrath, Geschäftsführer von Cinetech. Schon am Donnerstagabend, 23. April, soll die erste Vorstellung gezeigt werden.
Dass die Behörden noch nicht endgültig den Daumen gehoben haben, sei in diesen Zeiten üblich. „Währen der Corona-Krise dauern die behördlichen Vorgänge Zeit. Es muss schließlich an alles gedacht werden: Seuchenschutzvorkehrungen, Absperrungen, Einweisung, Notausgang...“, sagt Paffrath. Während im Rathaus die Anträge bearbeitet werden, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.
Programm und Ort stehen fest
Das Programm steht, ein Veranstaltungsort wurde nach langem Suchen gefunden. „Das war gar nicht so einfach. Die privaten Grundstücke, die ich im Auge hatte, wurden mir alle abgesagt. Gemeinsam mit der Stadt Ahaus haben wir dann den BBS-Parkplatz an der Fürstenkämpe ausgewählt“, erklärt Paffrath. 120 Autos können hier Platz finden.

Hinter dem Autokino in Ahaus stehen Claudia Platte (AMT), Dominik Paffrath (Cinetech) und Fabian Terfort (Volksbank). © Markus Gehring
Falls die Resonanz ähnlich ausfällt wie in Rheine – wo das Cinetech ebenfalls ein Autokino auf die Beine gestellt hat – dürften die Tickets schnell vergriffen sein. Das habe nicht nur mit der allgemeinen Renaissance der Autokinos zu tun, glaubt Dominik Paffrath: „Wir haben eine rund 100 Quadratmeter große Projektionsfläche und zeigen aktuelle Blockbuster. Das ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.“ Gezeigt wird unter anderem die deutsche Komödie „Nightlife“ und die Action-Komödie „Bad Boys for Life“ mit Will Smith und Martin Lawrence.
Routine in den Abläufen
Der Cinetech-Geschäftsführer hofft nun darauf, dass er von den Erfahrungen aus Rheine profitieren kann. „Meine Mitarbeiter haben mittlerweile schon eine gewisse Routine in den Abläufen. In Ahaus wird denke ich alles noch reibungsloser laufen.“ Eingependelt hat sich mittlerweile auch der Preis. 20 Euro nimmt der Veranstalter pro Auto. „Das ist sehr fair“, meint Dominik Paffrath.
In den Fahrzeugen gelten die üblichen Regeln während der Corona-Pandemie. So dürfen sich nur dann mehr als zwei Personen darin befinden, wenn sie in direkter Linie miteinander verwandt sind. Paffrath empfiehlt allerdings, es nicht bei maximal drei Personen zu belassen: „Ansonsten könnte es mit der Sicht schwierig werden.“
Tickets ausschließlich Online: Keine Abendkasse
Um den persönlichen Kontakt während der Corona-Pandemie möglichst zu vermeiden, werden Tickets ausschließlich über die Homepage und nicht an der Abendkasse verkauft. Hier können auch Nachos und Popcorn vorbestellt werden. Anders als in regulären Kinobetrieb ist es erlaubt, Getränke und Essen auch selbst mitzubringen. „Da wollen wir niemandem etwas vorschreiben“, sagt Dominik Paffrath.
Da der Sound über das Autoradio übertragen wird, stehen für den Fall der Fälle zwei Fremdstarthilfen bereit. „In Rheine wurden sie allerdings nur einmal gebraucht. Und da hat sich gezeigt, dass er die Klimaanlage voll aufgedreht hatte“, erklärt der Cinetech-Betreiber.
Wann der reguläre Kinobetrieb wieder starten kann, ist noch vollkommen unklar. Dominik Paffrath geht aber davon aus, dass das noch dauern wird: „Es würde mich sehr überraschen, wenn wir innerhalb der nächsten vier Wochen öffnen dürfen.“ Trotz des großen Erfolgs sei ein Autokino kein dauerhafter Ersatz für den regulären Kinobetrieb. „Es ist aber eine kleine Hilfe und kann den Verlust etwas schmälern.“
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
