15 Millionen Euro für den Außenbereich

Glasfaserausbau kann starten

Die Stadtwerke Ahaus haben den Zuschlag zum Bau und Betrieb der Glasfasernetze im Außenbereich erhalten. Potenzielle Kunden dürfen sich freuen.

Ahaus

, 25.04.2018, 18:58 Uhr / Lesedauer: 2 min
Erster Beigeordneter Hans-Georg Althoff (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Siekhaus bei der Vertragsunterzeichnung für den Breitbandausbau im Außenbereich.

Erster Beigeordneter Hans-Georg Althoff (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Siekhaus bei der Vertragsunterzeichnung für den Breitbandausbau im Außenbereich. © FOTO: Christian Boedding

Endlich schnelles Internet: Im Juli wird der Breitbandausbau in den Ahauser Außenbereichen starten. Für mehr als 800 Haushalte bedeutet das Bandbreiten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde, sprich ruckelfreie Internet-Videos und Seitenaufbau in Sekundenschnelle.

Bürgermeisterin Karola Voß war auch am Tag danach die Freude darüber noch anzusehen. Am Dienstag hatte sie aus den Händen von NRW-Umweltministerin Christina Schulze Föcking den Förderbescheid entgegengenommen. Am Mittwoch präsentierte die Bürgermeisterin im Rathaus gemeinsam mit den Projektbeteiligten Einzelheiten der Maßnahme.

„Über den Breitbandausbau im Außenbereich sprechen wir schon seit Jahren“, sagte Karola Voß. „Aber eine solche Großinvestition hätten wir alleine niemals schultern können.“ Für die Gesamtmaßnahme werden aus europäischen Fördertöpfen 13,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die Stadt Ahaus steuert 1,53 Millionen Euro bei. Karola Voß: „Zum Vergleich, für das Kulturquadrat sind Fördermittel von sieben Millionen Euro geflossen.“

Zuschlag an Stadtwerke

Die Breitband-Förderung erfolgt mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und der sogenannten Digitalen Dividende II. 90 Prozent des Projektes werden hieraus finanziert, die Stadt Ahaus trägt die restlichen 10 Prozent.

Den Zuschlag zum Bau und Betrieb des Glasfasernetzes haben die Stadtwerke Ahaus erhalten. Der Erste Beigeordnete Hans-Georg Althoff und Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Siekhaus unterschrieben am Mittwoch den entsprechenden Vertrag.

Über einen Zeitraum von maximal 21 Monaten werden ab Juli 831 Hausanschlüsse erstellt und 585 Kilometer Glasfaserleitungen in insgesamt zehn Bauabschnitten verlegt. Karl-Heinz Siekhaus: „Teilweise haben wir eine 15 Kilometer lange Leitung für zehn potenzielle Kunden. Das geht nur mit Fördermitteln.“

Die ersten Bauabschnitte sollen zum Ende des Jahres 2018 in Betrieb gehen. Die Stadtwerke werden gemeinsam mit der Data Vision Group aus Stadtlohn die Gesamtmaßnahme planen, koordinieren und bauen. „Wir haben uns Ressourcen an Material und Baukräften gesichert“, hieß es von Reinhold Laurich von Data Vision.

Karl-Heinz Siekhaus: „Der Anschluss wird bis ins Haus verlegt und dafür ist lediglich eine einmalige Gebühr für die Bereitstellung des Anschlusses in Höhe von 99 Euro zu zahlen.“ Nach Abschluss der Baumaßnahme erhöht sich dieser Betrag allerdings auf 1199 Euro.

Info-Veranstaltungen

Den Kunden werden Dienste wie Internet und Telefon sowie im Bedarfsfall Fernsehen und Rechenzentrumslösungen angeboten. Dazu soll es mehrere Informationsveranstaltungen in den Ortsteilen geben. Die Stadtwerke Ahaus werden später jedem Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen den Zugang zum Netz gewähren müssen, erklärte Karl-Heinz Siekhaus. „Wir hoffen aber, dass die Kunden mindestens zwei Jahre bei uns bleiben werden. Erstmal müssen wir die Leitungen bauen, in Betrieb nehmen und betreiben.“

CDU-Ratsmitglied Christian Rudde, Ortsvorsteher in Graes, freut sich schon, denn er wird vom schnellen Internet profitieren: „Endlich komme ich in den Genuss von Netflix.“