Wann kommt denn endlich die Langeweile…?

Coronavirus

Wegen des Coronavirus sollen alle möglichst zu Hause bleiben. Keine Ausflüge, keine Shoppingtouren. Könnte langweilig werden. Kam aber anders.

Ahaus

von Simone Schulze Beikel

, 09.04.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Auch der wöchentliche Wäscheberg ist trotz Corona unverändert.

Auch der wöchentliche Wäscheberg ist trotz Corona unverändert. © Simone Schulze Beikel

Täglich erreichen sie uns über die unterschiedlichsten Kanäle, Aufforderungen lieber Mitmenschen doch mal bei diesem lustigen Whats-App-Spiel mitzumachen, das XY-Lied aus der Jugend zu verlinken oder ein lustiges Kinderbild von uns zu posten. Und das alles weil uns allen ja so langweilig ist.

Möglicherweise mach ich ja was falsch, aber mir ist nicht langweilig. Wenn sich auch die Richtung des Hamsterrads, bestehend aus unserem täglichen Wahnsinn, unter Corona verändert hat, die Geschwindigkeit ist gleichgeblieben.

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Wir haben drei Kinder die seit fast vier Wochen zuhause sind. Obwohl sie ihre Hausaufgaben sehr selbständig und diszipliniert erledigen, ergeben sich doch immer wieder Situationen, die neu sind und die Unterstützung von Mama oder Papa erfordern. Zum Beispiel Ergebnisse an den Schulserver senden oder eine Bildergeschichte digital verfügbar machen.

Das Haus reinigt sich nicht von selbst

Die ständige Anwesenheit der Kinder zuhause macht sich auch in unserem tatsächlich nicht selbstreinigenden Haus bemerkbar, das trotz Corona manuell geputzt und aufgeräumt werden möchte.

Auch der wöchentliche Wäscheberg ist trotz Corona unverändert. Die Zubereitung der Mahlzeiten geht nicht schneller und unser Kühlschrank füllt sich auch nur wenn mein Mann oder ich einkaufen. Lebensmittel brauchen wir natürlich mehr als sonst, es sind ja jetzt immer alle zu allen Mahlzeiten anwesend.

Einkauf für die große Familie ist keine Hamsterei

Kauft man dann auch noch für die 81-jährige Oma unserer Kinder ein, die ja zur Risikogruppe gehört, sorgt das schon mal für erstaunte Gesichter der Miteinkäufer wenn man mit vollgepacktem Wagen im Supermarkt steht und versichert, dass dieser Einkauf definitiv nichts mit Hamstern zu tun hat.

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Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht, uns ist absolut bewusst, dass es viele Menschen gibt, die gerade jetzt, starke gesundheitliche oder wirtschaftliche Probleme haben und das möchten wir auch nicht kleinreden.

Wir lieben unsere Kinder sehr und genießen die Zeit mit ihnen. Wir sind froh, dass wir in Branchen beschäftigt sind, in denen wir nach wie vor, arbeiten dürfen. Wir haben ein wunderschönes Zuhause und möchten mit niemandem unser Leben tauschen.

Wann kommt endlich die Langeweile?

Aber wir haben noch kein zusätzliches Buch gelesen, noch nicht gepuzzelt oder Masken für unsere Familie genäht. Wir haben noch keine der unzähligen Brotrezepte ausprobiert und hätte noch viele andere Ideen, was wir alles tun könnten, wenn die Langeweile endlich auch bei uns ankäme.