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Trotz Urlauber-Rückgang: Ahauser Hoteliers verlieren Hoffnung nicht
Tourismus
Wie sich die Corona-Pandemie entwickelt, ist schwer vorauszusagen. Trotz der harten Zeiten wollen einige Beherbergungsbetreiber in Ahaus noch lange nicht aufgeben - 2022 kann nur besser werden.
Corona hat viele Branchen hart getroffen, auch die des Tourismus. Im Gespräch mit der Redaktion haben vier Inhaber von Beherbergungsbetrieben in Ahaus deshalb über die Entwicklung während der Pandemie gesprochen. Ihre Hoffnung setzen allesamt auf die Zukunft.
So sagt Peter Rathmer, Geschäftsführer des Schlosshotels in Ahaus: „Für den Sommer haben wir schon einige Buchungen, deswegen sind wir positiv eingestellt.“ Doch das war längst nicht immer der Fall, wie Peter Rathmer weiter verrät: „In der Vergangenheit war es natürlich nicht so prickelnd. Wir hatten selbstverständlich Umsatzeinbußen.“
Nach Angaben des Geschäftsführers hätten überwiegend Geschäftskunden das Angebot des Hotels genutzt. Der gängige Tourismus sei durch Corona hingegen massiv eingebrochen.
Vielfältiger Tourismus möglich
Denn nicht immer ist der Grund für eine touristische Reise auch derselbe. So gibt es verschiedene Formen von Tourismus. Neben dem standardmäßigen Urlaubstourismus gibt es den erwähnten Geschäftstourismus. Aber auch den Städte- oder Kulturtourismus. Im Westmünsterland obendrein besonders beliebt der Fahrradtourismus.
Christian Drebber, Inhaber des Hotels Drebber in Ahaus, sieht es ähnlich wie Peter Rathmer. „Es ist quasi nix los gewesen. Die Menschen sind spürbar vorsichtig, zurückhaltender und unsicher. Touristen haben wir kaum beherbergt, wenn dann meist zu privaten Anlässen wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Beerdigungen.“
Auch bei ihm seien es die Geschäftsleute, die den Tourismus des Hotels aufrecht halten. „Aber das ist ebenfalls zurückgegangen. Denn viele arbeiten mittlerweile im Homeoffice und treten Reisen erst gar nicht mehr an“, so Christian Drebber.
Für 2022 erwarte er wegen der Pandemie wie zuletzt immer noch ein Auf und Ab. Gleichwohl gebe es durch Fahrradtouristen auch schon einige Anfragen für den Sommer. Unterkriegen lässt er sich trotzdem nicht: „Wichtig ist, dass wir positiv denken. Glück war, dass unser Restaurant gut lief und wir alle Beschäftigten mit durchziehen konnten.“
Statistiken zum Tourismus
Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Statistisches Landesamt erhebt jährlich Zahlen zum Tourismus. In Ahaus hatten demzufolge 13 Beherbergungsbetriebe geöffnet (Stand Oktober 2021). Insgesamt standen 502 Betten zur Verfügung. Zum Jahr 2020 ist das eine Zunahme von 1,3 Prozent.
Die Menge der Übernachtungen in den gesamten nordrhein-westfälischen Betrieben lag Ende 2021 mit rund 3,3 Millionen zwar um 162,1 Prozent höher als noch 2020 (1,3 Millionen), aber auch um 25,4 Prozent niedriger als zwei Jahre zuvor (2019: 4,4 Millionen).
Darüber hinaus geht aus den Statistiken hervor, dass im Jahr 2021 rund 10,1 Millionen Gäste die Beherbergungsbetriebe in Nordrhein-Westfalen nutzten. Das waren 5,7 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
„Der Tourismus ist sehr zurückgegangen, es kommen meist nur Geschäftskunden“, meint auch Stefan Bonato, Inhaber von Haus im Flör in Ahaus. Durch den laufenden Restaurantbetrieb sei aber auch er ansonsten recht gut zufrieden. „Wir sind zuversichtlich.“
Für den Sommer habe auch er schon einige Reservierungsanfragen. Große Veranstaltungen wie Hochzeiten hätten bei ihm im Betrieb jedoch vorerst keine Zukunft mehr. „Gesellschaften ab 20 Personen und mehr können wir nicht mehr stemmen, da einfach das Personal fehlt. Deswegen bedienen wir nur noch Geschäftsleute und den gängigen Tourismus“, erzählt Stefan Bonato.
Klaus Eilers, Inhaber des Ferienhofs Eilers setzt alles auf das laufende Jahr. Gegenüber der Redaktion sagt er, dass der Ferienhof während der Pandemiezeit bisher insgesamt zehn Monate geschlossen hatte. Vor allem die vollen Belegungswochen, wie in den Ferien, seien zuletzt weggefallen.
„Für 2022 sind die Ferien bisher zumindest komplett voll und vorreserviert. Die Anfragen sind zum Glück hoch. Wir hoffen, dass wir keine Ausfälle mehr haben, und sind da auch frohen Mutes“, so Klaus Eilers.
Gebürtig aus Unna, wohnhaft in Münster. Seit Juni 2021 bei Lensing Media. Leidenschaftlicher Fußballer und Triathlet. Immer auf der Suche nach erzählenswerten Sportgeschichten.
