Die Ahauser Innenstadt soll im Zentrum des Modellprojekts stehen. Ob, und falls ja, wann es starten kann, ist aber unklarer denn je.

© Lisa Wissing

Trotz hoher Inzidenz: Planungen für Ahauser Modellprojekt laufen weiter

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Im Kreis Borken liegt die Inzidenz konstant über 100. Auch in der Stadt Ahaus sind die Zahlen explodiert. Im Hintergrund laufen aber weiter Planungen für das Modellprojekt in Ahaus.

Ahaus

, 18.04.2021, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Damit Ahaus als Modellkommune an den Start gehen kann, ist vom Land NRW neben einem stabilen 7-Tage-Inzidenzwert unterhalb von 100 ein klares Konzept gefordert. Details sollten ursprünglich am Freitag, 16. April, mit Vertretern des Landes, der Staatskanzlei, des Kreises Borken sowie der Stadt Ahaus besprochen werden. Wie die Verwaltung aber in einer Pressemitteilung erklärte, musste dieses Gespräch seitens des Landes abgesagt und auf die kommende Woche verschoben werden.

Ahaus hatte den Zuschlag zur Modellkommune unter anderem wegen des bereits vorhandenen Digitalisierungsansatzes und den Erfahrungen rund um die ausgeweiteten Testmöglichkeiten vor Ort bekommen. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie der Tobit-Labs AG bereiten alle notwendigen Schritte für eine Umsetzung vor.

Für einen möglichen Start des Modellversuchs in Ahaus ist Voraussetzung, dass der Modellbereich eindeutig abgegrenzt werden kann.

Innenstadt bietet sich besonders an

Dafür biete sich die Ahauser Fußgängerzone in der Innenstadt besonders an, heißt es in der Mitteilung. Sie wurde auch aufgrund des baulichen Zuschnitts und der klar zu definierenden Zugänge vom Land NRW als Modellbereich ausgewählt. An den Eingängen zur Fußgängerzone soll per QR-Code-Abfrage überprüft werden, ob ein aktuelles negatives Testzertifikat vorliegt oder eine vollständige Impfung vorhanden ist.

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Innerhalb des abgegrenzten Bereichs sollen dann die derzeit geltenden strengen Verhaltensregeln (zum Beispiel Maskenpflicht, Abstandsregelungen) deutlich gelockert werden, um ein Gefühl von Normalität zu vermitteln. Die Geschäfte und auch die Gastronomie würden jeweils mit QR-Codes ausgestattet, um eine möglicherweise notwendige Kontaktverfolgung zu ermöglichen. Viele der Prozessschritte sollen in die Hände und Verantwortung der Bürgerinnen und Bürgern gelegt werden. „Das Vertrauen auf den verantwortungsvollen Umgang der Besucherinnen und Besucher dieses Bereichs steht im Mittelpunkt“, schreibt die Stadt.

„Points of Interests“ wurden ausgewählt

Darüber hinaus wurden aus dem Bereich Kultur und Freizeit sogenannte „Points of Interests“ ausgewählt, die ergänzend zum Projektschwerpunkt Innenstadt geöffnet werden könnten. Auch hier muss über Einzelheiten noch mit dem Land NRW gesprochen werden. Klar ist aber, dass keine weiteren Vorschläge aus der Wirtschaft, Gastronomie, von Vereinen oder Privatinitiativen in das Modell aufgenommen werden können.

Das Modellprojekt soll wissenschaftlich durch das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung begleitet werden. Mit ihrer Beteiligung wolle die Stadt Ahaus einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leisten, schreibt sie.

Bis zur Umsetzung ist es aber wohl noch ein weiter Weg. Nicht nur der Inzidenzwert des Kreises Borken liegt deutlich über 100. Auch Ahaus hat seinen „Vorzeigestatus“, zumindest vorerst, verloren. Die ortsscharfe Inzidenz ist innerhalb weniger Tage von unter 50 auf aktuell 146,3 gestiegen. 57 Neuinfektionen gab es in den vergangenen sieben Tagen. josh/pm