Der Tanzboden fehlt noch, Schlitze in den Wänden müssen noch verschlossen werden und der Geruch nach viel frischer Farbe muss noch verfliegen. Dann kann es eigentlich losgehen in der Tanzschule Drehmoment von Sara Grüber.
Da, wo bis vor einigen Monaten meistens Rockmusik im alten Attic an der Bahnhofstraße 102 die Wände erzittern ließen, will sich die 31-jährige Tänzerin und Tanzpädagogin ganz dem Ballett, dem Jazz Dance und modernem, zeitgenössischen Tanz widmen. Dazu kommt moderner Kindertanz.
Ihr geht es dabei um genau diese Mischung: „Die gibt es hier in der ganzen Region so nicht“, sagt sie. Eine Sicht, die sie offenbar nicht alleine hat: Für ihre Tanzschule hat sie das Gründerstipendium NRW bekommen. Die nächste Schule mit so einem Angebot gebe es in Münster. In den Städten sei zeitgenössischer Tanz längst etabliert. Hier im ländlichen Raum möchte sie dafür begeistern. „Das wird hier einfach noch nicht wahrgenommen“, erklärt sie.
Sie will andere mit ihrer Begeisterung für Tanz anstecken: „Tanz ist eine Kunstform. Ich kann damit meine eigenen Gefühle ausdrücken. Tanz ist gut für die Kreativität, die Entfaltung der Persönlichkeit, das Selbstbewusstsein“, sagt sie – und fügt dann noch hinzu: „Und Tanz macht einfach glücklich.“
Kurse für alle Altersgruppen
Ihre Kurse richten sich dabei an alle Altersgruppen: Kinder zwischen vier und acht Jahren, Jugendliche und Erwachsene kommen gleichermaßen zum Zuge. Dabei ist ihr die richtige Tanztechnik wichtig.
Techniktraining und die korrekte Haltung seien Dreh- und Angelpunkt. „Ich arbeite auf eine gesunde Form des Tanzes hin“, erklärt sie. Sogar die Vorbereitung für potentielle Berufstänzer könne sei bieten. Erst einmal alleine, später vielleicht auch mit weiteren Lehrern.
Einen ersten Entwurf für den Stundenplan hat sie schon vorbereitet und online gestellt. Details werden natürlich noch ausgearbeitet und angepasst. Je nach Anmeldezahlen, Alter der Teilnehmer, Gruppengrößen. Fest zum Programm sollen auch gemeinsame Aufführungen – etwa alle zwei Jahre – gehören.

Über zehn Jahre, seit ihrer Ausbildung in München, hat sie dort schon freiberuflich Unterricht gegeben. Die Idee für eine eigene Tanzschule hat sie schon lange: „Es war immer mein Traum, etwas eigenes zu machen.“
Doch was bringt sie aus der bayerischen Metropole zurück ins Westmünsterland? „Dort eine Schule zu gründen, ist einfach unbezahlbar“, sagt sie. Auch sei der Wettbewerb viel zu groß. „Und dann ist der Wunsch, nach Hause zu kommen, immer größer geworden“, gibt sie zu.
Tag der offenen Tür
Am Samstag, 12. August, soll mit einem Tag der offenen Tür der Startschuss fallen. Am Montag danach startet der reguläre Unterricht. Erstmal mit einem Schnuppermonat.
In München hat sie um die 150 Schülerinnen und Schüler pro Woche unterrichtet. „Hier fange ich ja von vorne an“, sagt sie. Erste Interessenten und Anmeldungen gebe es schon. Nach gut einem Jahr solle es gut laufen. „Eine richtige Deadline habe ich mir aber nicht gesetzt“, macht sie deutlich.
Noch gibt es vor der Eröffnung viel zu tun: Der Tanzboden muss noch verlegt werden. In allen Räumen sind gerade noch die Handwerker am Werk. Eigene Umkleideräume, Duschen und Toiletten wurden im Dachgeschoss schon eingebaut.
Auch eine leistungsfähige Klimaanlage ist installiert. „Das war mit meine erste Frage an den Vermieter“, sagt Sara Grüber lachend. Ohne Klimatisierung sei an Sport im Dachgeschoss spätestens im Sommer ja gar nicht zu denken.
Auch wenn es noch nicht danach aussehe: „Das geht jetzt ganz schnell. Die Arbeiten sind im Zeitplan“, erklärt sie. Aber auch hinter den Kulissen bleibt noch viel zu tun.
Weitere Infos auf www.drehmoment-tanz.de
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