Live-Musik und tausende Menschen in der Innenstadt sind aktuell noch nicht denkbar – auch wenn die Inzidenzzahl seit einigen Tagen wieder deutlich sinkt. Das Stadtfest ist für 2021 noch einmal abgesagt.

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Stadtfest abgesagt, Public Viewing noch unklar, Kirmes soll stattfinden

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Auch wenn die Inzidenz im Kreis Borken sinkt: Noch sind Großveranstaltungen nicht denkbar. Das Ahauser Stadtfest wurde für dieses Jahr abgesagt. Spätere Veranstaltungen sind noch in der Schwebe.

Ahaus

, 19.05.2021, 10:43 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist keine große Überraschung: Das Stadtfest in Ahaus – geplant für den 28. bis 30. Mai – ist abgesagt. Das hat Ahaus Marketing und Touristik (AMT) am Mittwochmorgen mitgeteilt. Zwar ist der Inzidenzwert im Kreis Borken seit einigen Tagen im steten Sinkflug, an eine Großveranstaltung mit tausenden Besuchern in der Innenstadt ist aber trotzdem noch lange nicht zu denken.

Absage war schon länger absehbar

„Das war ja eigentlich schon länger absehbar“, sagt Claudia Platte, Geschäftsführerin von AMT, im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwar habe sich die Infektionslage in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich verbessert. „Aber wir wollten natürlich trotzdem verhindern, dass das Stadtfest zum Infektionsfest wird“, erklärt sie. Deswegen nun die Absage des Festes in der Innenstadt.

Die Verantwortlichen hoffen, dass das Stadtfest 2022 wieder gefeiert werden kann. Im nächsten Jahr ist es für den 27. bis 29. Mai geplant.

Kleinere Veranstaltungen für die Sommermonate geplant

Unabhängig davon hat das AMT für dieses Jahr kleinere Veranstaltungen für die Sommermonate geplant. Etwa ein Picknick auf dem Schlossgelände zum Schlösser- und Burgentag am 20. Juni.

Noch unklar ist, wie es mit der Kirmes in Ahaus aussieht. Die ist aktuell noch für den 10. bis 13. September vorgesehen. „Wir hoffen darauf, dass sie stattfinden kann“, sagt Claudia Platte. Eine endgültige Aussage dazu will das AMT Ende Juni oder Anfang Juli treffen.

Wie das Public Viewing zur EM aussieht, ist noch nicht klar

Unklar ist noch, wie ein Public Viewing zur kommenden Fußball-Europameisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli in der Innenstadt aussehen kann. Das hatten in der Vergangenheit die Tobit.Labs auf dem Oldenkottplatz aufgebaut. In Zeiten vor der Coronapandemie.

Dicht gedrängte Fußballfans – wie hier beim unrühmlichen 0:1 der deutschen Mannschaft gegen Mexiko 2018 – wird es bei der EM 2021 auf dem Oldenkottplatz nicht geben. Trotzdem wollen die Tobit.Labs das große Display aufstellen.

Dicht gedrängte Fußballfans – wie hier beim unrühmlichen 0:1 der deutschen Mannschaft gegen Mexiko 2018 – wird es bei der EM 2021 auf dem Oldenkottplatz nicht geben. Trotzdem wollen die Tobit.Labs das große Display aufstellen. © Kippic

Tobias Groten, CEO der Tobit.Labs, zitiert die Coronaschutzverordnung: „Aktuell dürfen genau zwei Haushalte, maximal aber fünf Personen zusammensitzen. Mit Geselligkeit hat das aber nichts zu tun. Und genau darum geht es beim Public Viewing.“ Sehr viel geselliger werde es auch nicht, wenn die Inzidenz demnächst stabil unter 50 liege. Tobias Groten: „Dann dürfen zwar zehn Menschen zusammensitzen, aber eben auch nur aus drei Haushalten.“ Genau das sei aber das Problem: „Das ist nicht das, was sich die Menschen unter Public Viewing vorstellen“, sagt er.

Trotzdem: Wenn etwas gehe, dann auch in Ahaus. „Selbst wenn wir unsere eigene Gastronomie noch geschlossen halten, aber das grundsätzlich erlaubt ist, werden wir unser Display auf dem Oldenkottplatz aufbauen. Wir müssen einfach sehen, wie sich die Dinge entwickeln“, macht er deutlich.

Termin für die Ahauser Industrietage 2022 wackelt

Derweil blicken Politik und Verwaltung in Ahaus schon auf das Jahr 2022. Genauer auf den Mai. Dann sollen die Ahauser Industrietage stattfinden, die zuletzt zwei Mal für 2021 geplant und verschoben wurden. Aktuell ist der 15. Mai 2022 als neues Datum geplant. Problem dabei: Auf das Datum fällt in Nordrhein-Westfalen auch die Landtagswahl. „Das ist erst in der vergangenen Woche aufgefallen“, sagte die Ahauser Wirtschaftsförderin Katrin Damme am Dienstagabend im Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung und Energie.

Hermann-Josef Grünewald, der als Vertreter des Ahaus e.V. im Ausschuss sitzt, betonte, dass er schon bei der letzten Terminplanung gegen die Wirtschaftsschau im Mai gewesen sei. „Da werden extrem viele Feste nachgeholt. Beispielsweise Schützenfeste“, sagte er. Er schlug vor, die Industrietage in den April vorzuziehen. Dagegen sprach sich Christian Rudde (CDU) aus. Schon den Mai empfinde er als beinahe zu früh. „Wegen des Wetters“, erklärte er.

Eine Lösung gab es im Ausschuss nicht. Die Arbeitsgruppe Ahauser Industrietage soll weiter über den Termin beraten.