
Der Protest gegen Atommüll, neue Castortransporte und auch das Zwischenlager in Ammeln ist unendlich wichtig. Aber er ist in die Jahre gekommen. Und hängt in alten Mustern fest.
Bei der Demo am Dienstagvormittag war kaum jemand unter 60 dabei. Und selbst die, die da waren, waren „nur“ die üblichen Verdächtigen. Die Anti-Atom-Bewegung hat graue oder schon schlohweiße Haare bekommen. Wenn denn überhaupt noch welche da sind.
Sicher ist es nicht einfach, Jugendliche für den Protest zu gewinnen. Aber wie wär‘s mit denen dazwischen? Mit denen, die in Wohngebieten ihre Einfamilienhäuser abbezahlen? Denen, deren Kinder die Kitas und Schulen in Ahaus besuchen? Denen, die in und um Ahaus mit ihren Familien leben oder hier ihren ihren Lebensunterhalt verdienen? Sie alle hätten sicherlich genug Gründe gegen Atommüll in Ahaus. Also allen zwischen Ende 20 und Mitte 50?
Ich bin mir sicher, dass die alle etwas gegen Atommüll vor der eigenen Nase haben. Nur ist davon normalerweise nichts zu sehen und zu hören. Es wird dringend Zeit, dass sich das ändert.
Ob der Protest dann darin bestehen muss, an einem Werktagvormittag um 11 Uhr ein Plakat an einen Baum zu binden und eine Fahne zu schwenken, ist eine andere Frage.
Liebeskummer kostet Ahauser (38) 700 Euro: Bodycam-Video lässt keine Zweifel zu
Testfahrten für Castoren aus Jülich: Harter Kern der BI demonstriert gegen Atommüll
Jugendstiftung SV Union anerkannt: Regierungspräsident Andreas Bothe übergibt Urkunde