
© Stefan Grothues
Ahauserin schlägt ihren Ehemann – und setzt sich in die Türkei ab
Flucht
Eigentlich sollte sich die Ahauserin für ihre Taten vor dem Richter verantworten. Sie soll ihren Mann geschlagen haben. Doch sie kam nicht zur Verhandlung – sie hat sich ins Ausland abgesetzt.
Weil eine Ahauserin ihren Mann mehrmals körperlich angegangen sein soll, war sie die Angeklagte in einer Verhandlung am Dienstag (1. März) am Amtsgericht in Ahaus. Doch sie kam einfach nicht. Der Grund: Ihr Lebensmittelpunkt befindet sich nicht mehr in Ahaus, sie ist mittlerweile in die Türkei zu einem Familienmitglied gezogen.
Deswegen sah sich der Richter dazu gezwungen, das Verfahren endgültig einzustellen. So sagte er im Beisein einer Vertreterin der Staatsanwaltschaft und des mittlerweile von der Angeklagten geschiedenen Mannes, der mit einer Dolmetscherin anwesend war: „Es wird nie zu einer Verhandlung kommen, da die Frau sehr wahrscheinlich nicht nach Deutschland zurückkommen wird. Daher droht erst einmal auch keine Wiederholung der Taten. Außerdem besteht ein lupenreines Vorstrafenregister.“
„... da dachte ich, nächstes Mal bin ich vielleicht tot“
Die Staatsanwaltschaft haderte allerdings zunächst mit dem Vorhaben des Richters. Ein Grund könnte auch der Satz des Ex-Mannes der in die Türkei geflohenen Frau sein: „Als sie mir damals auf den Kopf geschlagen hat, da dachte ich, nächstes Mal bin ich vielleicht tot.“
Nach einigen Diskussionen entschied sich die Vertreterin der Staatsanwaltschaft dann aber doch, sich auf die Absicht des Richters einzulassen. Auch das Opfer zeigte sich mit der Entscheidung einverstanden und ließ über seine Dolmetscherin verlauten: „Eigentlich möchte ich auch nicht, dass meine ehemalige Frau dafür bestraft wird. Für mich ist die Sache damit beendet.“
Gebürtig aus Unna, wohnhaft in Münster. Seit Juni 2021 bei Lensing Media. Leidenschaftlicher Fußballer und Triathlet. Immer auf der Suche nach erzählenswerten Sportgeschichten.
